@icewolf

Ich denke, ich habe dich jetzt verstanden. Da liegen wir in unseren Ansichten gar nicht so weit auseinander.

Beim Training nach dem Wettkampf geht es auch darum, an den im Spiel entdeckten Defiziten zu arbeiten. Hierbei ist es eine wichtige Voraussetzung, dass der TW-Trainer die Wettkampfsituation zunächst spielnah im gesamten Bewegungsablauf für den Torwart rekonstruiert. Danach wird das fehlerhafte Detail selektiert und mit geeigneten Übungen/Spielformen trainiert. Bei den Übungen ist der Wiederholungsfaktor relevant, damit der Keeper selbst zwischen vorher (fehlerhaft) und nachher (fehlerfrei) wahrnehmen und als Erfahrung speichern kann.

Für den TW-Trainer bedeutet das, dass er technisch in der Lage sein muß, den Torabschluß so präzise und mit dem gewünschten Balldruck technisch auszuführen, dass er dabei den gesamten Bewegungsablauf des Keepers beobachten kann. Ist die Streuung beim Schuß zu groß, so erkennt der Keeper jeweils eine andere Situation, weshalb der gewünschte Lerneffekt nicht errreicht wird.

Genau das Fehlen dieser technischen Fähigkeiten mit dem Ball am Fuß habe ich bei den "traditionellen" Torwarttrainern angeprangert. So sieht man bei Roman Bürki (nach dem Wechsel des TW-Trainers) erste hoffnungsvolle Ansätze in den Bereichen, wo bislang seine Schwächen lagen.

Wenn ein Torwarttrainer ganz einfach nach Plan sein wöchentliches Torwarttraining "abzieht", ohne dabei die Leistungsoptimierung gezielt einzusetzen, dann wird ein Torwart nur wenig davon profitieren. Denn Wiederholungen sind dort zwingend erforderlich, wo man für die Mannschaft auf der Torwartposition am meisten erreichen kann.

Die Torwartaus- und fortbildung ist mittlerweile ein sehr breites Feld geworden, sodass man leicht einmal aneinander vorbeireden kann. Danke deshalb für den Mut und die Geduld, dein Gedanken nochmals darzulegen.