Ich glaube, wir reden größtenteils aneinander vorbei Steffen. Wir sind uns ja einig, dass er in einer anderen Fluglage sein muss, um effektiv übergreifen zu können.

Gehen wir die Aktion schrittweise durch: Zieler ist in der linken Ecke, eindeutig zu weit vom rechten Toreck weg, um da hineinzufliegen. Folglich muss er Distanz "fressen", um den Ball überhaupt erwischen zu können. Dann kommt irgendwann der Absprung. Du sagst, es ist egal, welchen Punkt ich für den Absprung wähle. Nehmen wir an, Zieler würde von selber Stelle einen optimalen Bogenflug mit gestrecktem Körper ausführen. Dazu müsste sein Absprungwinkel dann aber deutlich steiler sein, als er es bei seinem Sprung ist, da er mit seinem Absprung einfach deutlich unterm Ball durchfliegen würde. Richtig?
Und jetzt muss ich mich fragen, wie ich diesen steileren Absprung hinbekomme. Wie oben geschrieben muss Zieler Distanz wegmachen, kommt also mit hohem Tempo in den Absprung. Ist es hier ohne weiteres möglich, diese Geschwindigkeit in einen derart steilen Absprung umzusetzen? Gefühlt ist es bei mir zumindest so, dass es, je schneller ich bin, schwieriger wird, mich nach oben wegzudrücken. Meiner Ansicht nach hat Zieler genau dieses Problem und kommt daher nicht so steil weg, wie er es gerne hätte. Folge: Er springt zu flach ab.
Was kann ich dann tun, um mit der Hand höher zu kommen? In dieser Position (NACH dem Absprung) ist es doch nur noch möglich, den Oberkörper zu verdrehen, das heißt also, in diese "Bananenhaltung" wie du es nennst zu gehen. Ja, es sieht merkwürdig aus, ja es ist auch technisch unsauber und unkonventionell. ABER, und das ist es was ich sagen will, es ist NACH dem Absprung die einzige Möglichkeit, noch etwas an Höhe herauszuholen.

Die Frage die sich nun stellt, ist, wie ich es besser lösen kann:

A) Ich springe steiler ab. Hier weiß ich nicht, ob das nach einer verhältnismäßig langen Sidestep-Strecke noch möglich ist. Vielleicht ist da noch ein bisschen was drin, aber gemäß deiner Erläuterungen (die ich einsehe!!!) müsste man, wollte man Zielers Flughaltung korrigieren, die virtuell Hüfte nach oben schieben, um eine Linie zwischen Oberkörper (der ohne Frage etwas flacher gestellt sein dürfte) und Beinen, und damit die Grundlage zum effektiven Übergreifen, zu bilden. Dies erscheint mir ein extremer Absprungwinkel zu sein, von dem ich nicht weiß, ob er realisierbar ist.

B) Ich verschiebe meine Grundstellung einfach etwas weiter in die Tormitte. Dann muss ich nicht so eine lange Strecke VOR dem Absprung zurücklegen und könnte sauber fliegen. DAS ist doch von Beginn an meine Aussage gewesen. Es ist in der Szene doch nicht unangemessen, in der Tormitte zu stehen. Dann kann ich, ohne extrem viele Sidesteps hinter mir zu haben einen relativ steilen Absprungwinkel wählen und sauber in die Ecke fliegen.

Alles, was ich an deinen Aussagen bezweifle ist eben, dass ich in der Lage bin, mit derart viel Tempo so steil abspringen kann, damit ich nicht einfach unter dem Ball hersegle. Dass der Flug an sich technisch unsauber ist, ist mir bewusst und es soll auch kein Lehrvideo für eine neue Torwarttechnik sein. Mein Empfinden ist lediglich, dass Zieler versucht, mit einer unnatürlichen Körperhaltung einen vorher begangenen (Stellungs-)fehler auszugleichen. Seine Alternative wäre in diesem Fall (meiner Meinung nach), im technisch perfekten Bogenflug unter dem Ball herzufliegen.