Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen
Hallo Steffen,
ist interessant deine Berichte zu lesen und ich kann deine Argumentation gut nachvollziehen. Ich mache mit meinem Torwart auch seit der E3 (da war er 10) einmal die Woche spezielles Torwarttraining und es ist auf jedenfall eine Steigerung sichtbar.
Natürlich muss man voll dahinter stehen und auch die notwendige Arbeit und Energie rein stecken. Einfaches Ball aufs Tor schießen und "Halt mal" rufen bringts halt nicht.
So hab ich mich halt im Netz informiert, Bücher gelesen etc.
Wie du schon richtig sagtest, es darf kein drillen sein, sondern eine gute Mischung aus fordernd und fördernd. Was bringt es mir, wenn ich mir einen perfekten Torwart dille, der aber durch das überfordende Training keine Lust mehr auf die Torwartposition hat? Also muss man den vorhandenen Spaß (niemanden ins Tor zwingen) aufrechterhalten und fördern. Wichtig ist auch mit dem Torwart beim Training viel zu sprechen, auch privates. Soll er sich bei den Übungen auch mal ruhig etwas von der Seele reden, das fördert auch die Beziehung zwischen Torwart und Trainer und bricht dieses Lehrer-Schüler Verhältnis.
Auch deine Zweifel nach dem Hallenturnier kann ich voll und ganz nachvollziehen. Bei der diesjährigen Hallenstadtmeisterschaft sind auch auf Grund eines Torwartfehlers ausgeschieden, weil mein Torwart gefallen ist wie eine Bahnschranke und zuvor den Körper nicht richtig hinter den Ball gebracht hat. Am einfachsten ist es natürlich dem TW die Schuld zu geben, aber wer trainiert den TW? Ich, also muss auch ich mir die Schuld anlasten. Aber so Spiele gibt es immer wieder mal, weil gerade jeder Fehler des TW's bestraft wird. So hab ich nach dem Ausscheiden mir meinen enttäuschten TW zur Seite genommen und mal erzählt wie ich damals im Tor meinen dicksten Bock geschossen hab. Wichtig ist, dass die Kinder wissen, dass Fehler vermeidbar sind, aber auch gemacht werden dürfen, und das gilt für alle Kinder. Wären sie perfekte Fußballer, dann würden sie jetzt schon in Profi Vereinen spielen.
Wie du schon richtig sagtest, sind die Grundstellungen das wichtigste. Ich erwarte von meinem Torwart noch nicht, dass er straf geschossene Bälle, egal in welcher Höhe, immer sofort festhält. Wenn er sich unsicher ist, dann lässt er den Ball kurz nach unten tippen und schmeißt sich sofort drauf. Klar wäre sofort festhalten das beste, er nimmt sich dem auch immer mehr an, aber wenn er sich unsicher ist, dann soll er es so machen, zumal er da sehr sicher ist. Man muss den Kindern die Zeit geben, die sie für das richtige Erlernen brauchen, es ihnen auch öfters mal erklären und auch zeigen. Man braucht Geduld, das ist mit das wichtigste.
Was mir bei anderen leider schon oft aufgefallen ist, dass die Torwarttrainer schroff und hart sind. In Spielen braucht der Torwart bei einer schlechten Leistung nicht noch Kommentare wie "Hälst du auch mal einen?". Klar muss es auch ab und an mal eine Ansage geben, aber der Ton macht halt auch die Musik. Von mir kommt dann eher ein "Felix, konzentrier dich, du kannst das doch viel besser."
Was mir bei den Kindern auch oft auffällt, dass sie viele Bälle anfangs mit den Füßen oder Beinen klären, weil sie, wie du schon richtig sagtest, die Bälle nicht so richtig einschätzen können. Deshalb geh ich hin und schieß in einer Übung nur leichte Bälle auf Oberschenkelhöhe. Ich hab ihm dann erklärt, wenn er einen Schritt raus geht, dann kommt der genau auf die richtige Höhe und er kann ihn so leicht fangen. Wie gesagt, braucht man Geduld bis er es von selbst im Spiel umsetzt.
Wichtig finde ich auch eine Zielsetzung. Wenn man eine Übung macht, dann setze ich vorher ein Ziel und sag, so wir machen jetzt das und das, ich will 20 schön parrierte Bälle sehen. So gibt man dem Torwart einen Anreiz und er weiß, es liegt an seiner Leistung, wann die Übung vorbei ist. Wenn man merkt, er braucht dafür heute zu lange, dann kann man unauffällig einfach bei 16 gut parrierten Bällen stop sagen oder auch mittelmäßig parrierte Bälle gegen Ende werten. Das "gut parrierte Bälle" soll jetzt nur ein Beispiel sein, nicht das sich jemand daran aufhängt.
So, das war es mal von meiner Seite aus.
Grün-Weiße Grüße.
Hallo,
nachdem ich bislang lediglich Eure Artikel las, möchte ich mich nun auch zu Wort melden, bzw. einige Fragen loswerden.
Kurz zu mir, ich habe selber über 30 Jahre im Tor gespielt, allerdings während dieser Zeit kaum Torwarttraining bekommen. Nun spielt mein Sohn Fußball und der Trainer bat mich, die Torwartinteressierten ein wenig zu bewegen. Das macht mir und den Kindern viel Spass und das ist für mich das Wichtigste.
Eure Artikel und besonderst die Videos dienen mir dabei häufig als Anregung für die Trainingsgrundlagen und auf was zu achten ist.
Mittlerweile haben sich bei uns 2 Torhüter rauskristallisiert, die durchaus talentiert sind. Beide wechseln sich ab und sowohl die Kinder, als auch ivch finden das gut so, denn so wird zum jetzigen Zeitpnukt noch keiner auf das Tor festgelegt.
Ich möchte Euch aber hinsichtlich folgendes Sachverhaltes gerne mal um Rat fragen:
Beide Torhüter bemühen sich, die im TW-Training vermittelten Grundlagen anzuwenden und machen das auch prima. Beim Schusstraining stehen beide auch in der Regel leicht vorgebeugt etwas vor dem Tor, um auf die Schüsse reagieren zu können. In der Mannschaft sind allerdings 2 Scharfschützen, die ein ordentliches Pfund am Leib haben. Wenn nun einer dieser besagten an der Reihe ist, gehen beide Torhüter beim Schuss in Rücklage, stehen "plattfüssig" dar und können nicht mehr reagieren.
Ähnlich ist es auch bei Abprallern, hier verharren beide in der Regel vor der Linie, anstatt dem Ball entgegen zu gehen. Meine Frage ist, wie ich den beiden den Respekt nehmen kann. Ich habe schon überlegt, beim Torwarttraining mit einem Wasserball zu arbeiten, um das "gefahrlose Werfen in Schüsse" spielerisch zu üben.
was habt Ihr für Anregungen, Ideen, Tipps?
Habt Ihr ggf. ähnliche Erfahrungen.
Ein weiterer Punkt, in hektischen Situationen versuchen beide häufig den Ball mit dem Fuss zu klären, anstatt ihn mit den Händen endgültig zu sichern. Ich habe dem Einen mal versucht, das Ganze bildlich mit dem Adler, der sich die Beute greift, zu erläutern, das funktioniert ab und an mal.
Wie gesagt, für Tipps, ratschläge, etc. bin ich dankbar.
Gruß
Marcel
Marcel,
erst einmal herzlich willkommen.
Damit wir das ein wenig einschätzen können: Wie alt sind die Beiden?
Welche Fertigkeiten beherrschen die Beiden? Sprich welche Techniken klappen sauber und gut, welche sind noch zu trainieren?
Hallo Steffen,
Danke für die freundliche Begrüßung.
Beide sind derzeit 7 und werden im Verlauf des Jahres 8.
Wirklich gut klappt bei Beiden der tiefe Umarmungsgriff. Auch das seitliche Fallen ist im Verlauf des letzten halben Jahres immer besser geworden, wobei beide jeweils eine "Schokoladenseite" hat. Bei hohen Bällen haben beide noch etwas Probleme und neigen dazu ins Hohlkreuz zu gehen (Wir üben ab und an, dass die Hände/Arme zum Ball gehen und die Handflächen gespreizt wie ein Dach über dem Ball liegen, damit er nicht durchrutschen kann). Aber auch hier sind immer wieder kleinere Fortschritte erkennbar. Einer der beiden hat ein, für mein Empfinden, sehr gutes Stellungsspiel, d.h. er spielt gut mit, geht bei langen Bällen auch aus dem Tor und klärt außerhalb des Strafraums. Der andere ist diesbzgl. noch etwas zögerlicher, aber auch hier sind Fortschritte erkennbar.
Beide neigen noch dazu, Bälle aus etwas kürzerer Distan zmit den Beinen klären zu wollen (Oberkörper zurück, Knie vor...).
Aber beide sind vor allem mit ganz viel Enthusiasmus bei der Sache !
Gruß
Marcel
Bam-bam,
jetzt muss man sagen, daß es immer günstig ist, sich einen Übungsleiterschein zu machen. Denn man muss einfach wissen: Hohlkreuz bei hohen Bällen ist in diesem Alter völlig normal.
Die meisten TwT schießen über das Ziel hinaus. Unwissend, daß Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahre eine unzureichende räumliche Orientierung haben.
Sprich Kinder können sich einfach zu bestimmten Objekten im Raum nicht korrekt in Relation setzen, daß heißt das diese nicht mal einen anfliegenden Ball korrekt einschätzen können.
Für ein Kind ist daher die Überquerung einer Strasse höchst gefährlich, weil ein Kind nicht sicher bestimmen kann, ob es vor dem herannahenden Auto die Strasse rechtzeitig und gefahrlos überqueren kann. Für das Kind macht es daher kaum unterschied, ob das auto 20 oder 50 Meter weit weg ist, es kann die Geschwindigkeit/Weg Relationen nicht abschätzen.
Wir Erwachsenen hingegen, wir können das.
Somit werfen wir einen Ball auf das Tor und wundern uns, daß die Kinder völlig von der Rolle sind, daß der Ball da ankommt. Es ist dem Kind in diesem Alter nicht möglich, die Geschwindigkeit des Balles abzuschätzen und den eigenen Weg zum Ball in eine saubere Abfolge zu bekommen.
Da kann man jetzt drillen bis zum Erbrechen der Kinder, das hilft wenig und ist der Sache nicht förderlich. Die Herausforderung im Training mit abwechslungsreichen Bällen ist Training genug.
Daher muss man über Hohlkreuz bei hohen Bällen völlig hinwegsehen und sollte in dem Alter auf hohe Bälle so gut wie kein Gewicht legen.
Denn erstens ist wir gesagt die räumliche Orientierung nicht ausgeprägt, was für hohe Bälle aber nötig ist und Grundlage ist, zweitens ist es den Kindern meist unmöglich, einen sauberen Korbgriff zu machen.
Rate mal, warum es von der Blauen Mauer keine Videos zu diesem Thema gibt?
Ganz einfach: Es wird nicht wirklich trainiert und kommt halt so im Training immer mal wieder drann. Aber es wird (noch) keinerlei Wert auf eine korrekte Ausführung und korrekte Durchführung gelegt, weil das einfach zu früh ist und man hier die nötige mentale Reife und Entwicklung abwarten muss, damit hier ein Training anschlagen und Erfolge sich einstellen können/werden.
Daher ist es auch völlig normal, daß die Kinder zum Teil vor schnellen Schüssen Angst haben.
Die Kinder können einfach die Geschwindigkeit des Schusses nicht korrekt einschätzen und stemmen daher, denn anfliegende Objekte kommen mit einer nicht einschätzbaren Geschwindigkeit auf den kleinen Torwart zu, wie soll ein Kind sich selbst hier in eine für uns Erwachsene richtige Position bringen, wenn es weder den Weg, noch die korrekte Richtung des Balles rasch genug einschätzen kann?
Hier überfordert man als Trainer ohne entsprechende Übungsleiter-erworbene Kenntnisse die Kinder sehr schnell. Man erwartet etwas für uns Erwachsene selbstverständliches, bei Kindern ist es aber nicht selbstverständlich.
Auch ist es völlig normal, daß Kinder, aufgrund dem natürlichen Reflex den Kopf zu schützen, nicht mit den Händen zum Ball gehen. Sie nehmen lieber die Füsse, so bleibt der Kopf weg und das Kind fühlt sich wohler.
Dies muss man einfach tolerieren. Aber man kann im Training durch ein paar kleine Übungen immer wieder das eins gegen eins anbieten, und so die Kinder in Mut und Entschlossenheit stärken. Man kann dabei und sollte dabei auch die Geschwindigkeit so anbieten, daß die Kinder Erfahrungen und Selbstvertrauen erfahren, daß die richtige Technik schützt und der Kopf nicht in Gefahr ist.
bam-bam, was ich hier bemerke, ist bei dir eine gewisse Ungeduld und eine gewisse Unkenntnis der Entwicklungsstadien der Kinder. Essentiel aber für das Kindertraining, weil vieles, was Du als Fehler siehst, einfach (noch) keine sind und daher eher auf dem Weg zum Erfolg wichtig und korrekt anzusehen sind.
Hier muss einfach mehr Geduld kommen, die Entwicklung geht in kleineren Schritten, als uns das oft lieb ist und so mancher, der mit 10 Jahren noch nicht so dolle war, kann mit 14 ein Riesen-Keeper sein.
Man muss der entwicklung eine Chance geben, nicht drängeln, sondern eher den Rahmen und die Möglichkeiten der Entfaltung schaffen. Also die Freiheit, bestimmte Dinge ausprobieren und tun zu dürfen, anstelle alles immer sofort in ein Schema pressen zu wollen.
Solange es nicht einer Gefährung der Gesundheit widerspricht, Spaß macht, ist vieles möglich und durchaus auch 'erlaubt'. Wenn also ein Kind eher seitlich fällt, muss man nicht sofort den Drang nach vorn korrigieren, solange es nicht auf den Ellenbogen fällt, passt das schon.
Kinder entwickeln sich oft durch reines Ausprobieren und die Möglichkeit dazu am Besten. Dazu kann ich nur sagen: Wir trainieren im Training z.B. die Technik des Hechten nicht, oder ganz selten, indem wir mal auf einem Weichboden oder in eine Sandgrube hechten. Eher als Spaßeinheit.
Die meisten Kinder können sich beim Sprung und Fallen nämlich verletzten, es ist schwer, hier die richtige Technik zu vermitteln.
Nun überlege, daß kleine Torleute aber Höllenspaß genau daran haben und oft haben wollen, weil für Sie just diese Techniken unheimlich spannend und interessant sind. Im Spiel und Training ist es daher durchaus erlaubt, daß die Torleute es von sich aus tun, man sollte es daher nicht verbieten. Aber man sollte darauf achten, daß die Kinder sich nicht verletzten. Also eine Gratwanderung, da man es nicht trainiert, aber ab und an doch korrigieren muss, damit sich der Torwart nicht selbst verletzt.
So ist es mir passiert, daß ich nun einen kleinen Torwart habe, der den Bogenflug beherrscht. Nicht weil er das eingedrillt bekommen hat, sondern weil er es sich selbst angeeignet hat. Im Kampfsporttraining, auf dem Bolzplatz, in der Turnhalle... er hat immer wieder probiert und probiert... er hat auch gefragt und bei vielen Fussballspielen immer wieder aufmerksam zugeschaut... und was dann herausgekommen ist, ist :eek::eek:
Er kann das inzwischen sogar auf Asphaltboden, und ist stolz darauf, nun hechten zu können, ohne das es weh tut...
Viele Dinge passieren daher, ohne unser zutun...
Andere Torleute, die älter sind, die können das obige nicht, würden sich nicht mal herantrauen. Da diese es aber nicht müssen, weil es nicht trainiert wird, ist das auch nicht schlimm und kein Hindernis deren Leistung. Das holt man durch Stellungsspiel meist wieder rein.
Daher bam-bam, gib deinen Torleuten Zeit und Raum sich zu entwickeln.
Was Du hier schreibst, ist alles im normalen Parameter der Entwicklung und daher völlig tolerierbar. Sieh es nicht als Fehler, sondern vertraue deinen Torleuten und habe Geduld: Es wird nach und nach immer besser und auch der Mut wird immer und immer besser.
Es gibt heute F1 Torleute, die stellen sich in D-Jugendtor. Andere, E Jugendtorhüter sind zwar ebenso gut, haben aber den Mut nicht.
Nicht schlimm, das kommt noch.
Also Du brauchst keine Hilfe, mir scheint, Du brauchst ein wenig mehr Geduld ;)
Hallo Steffen,
vielen dank für deine Hinweise, manchmal ist es gut, von einem Außenstehenden auch mal den "Spiegel vor das Gesicht gehalten zu bekommen"...
was ich sicherlich nicht will, ist meine beiden Jungens unter Druck zu setzen. Beide haben Spass und das soll auch so bleiben. Alles andere kommt von ganz allein.
Bislang fahren wir mit unserer "spielweisen Rotation" sehr gut. Zwar kommt bei Turnieren auch von den Eltern immer mal wieder der Hinweis, in den wichtigen Spielen müsse der vermeintlich bessere spielen, aber wieso soll ich einem der beiden "weh" tun, wenn dieser Leistungsgedanke vornehmlich von den Eltern kommt. Daher wechseln wir immer wieder und beide kommen auf Ihre Einsatzzeiten.
Mich würde aber schon noch interessieren, ob du solche Themen wie das Hohlkreuz mit deinen Torhütern ansprichst (Bspw. in positiver Form, wenn ein TW einen hohen Ball "ohne Hohlkreuz" gehalten hat) oder ob du das Thema zunächst mal gänzlich ignorierst?
Ansonsten werde ich deinen Hinweis mit dem 1:1 aufnehmen, wobei ich den Gedanken mit dem Wasserball nach wie vor nicht schlecht finde. Zum Einen macht es den beiden sicherlich Spass, es sieht spektakulär aus, sich in den großen Ball zu werfen und es tut nicht weh.
Auf alle Fälle Danke für deine Rückmeldung und Gruß
Marcel
Hallo Marcel,
Du, gegen die Rotation ist nichts einzuwenden. So kann man die Torhüter auch im Feld spielen lassen, was deren fussballerischer Ausbildung entgegen kommt.
Schließlich muss ein Torwart heute auch die Grundzüge des Feldspiels beherrschen und daher sollten Kinder das aktive Spielen im Feld, auch wenn diese lieber im Tor stehen, immer mal wieder mitmachen.
Nein, im Alter der G- und F-Jugend korrigiere ich das Hohlkreuz nicht. Da bin ich eher froh, wenn die Kinder den Ball überhaupt erreichen. Bei vielen ist das räumliche Orientierungsvermögen so mangelhaft ausgeprägt, daß die kleinen zum Teil einfach vom Ball überdotzt werden. Man kann zusehen, wie es besser wird, aber von Perfektion und aktives zum Ball gehen muss man völlig absehen.
Somit ignoriere ich es völlig, bis ein Entwicklungsstand eine Korrektur zuläßt, also sinnvoll ist.
Beim einen geht das ab 9 Jahren los, der nächste ist erst mit 12 so weit... diese Entwicklungsstadien sind sehr individuell, weshalb man gerade hier viele Übungen zur Reaktion und Orientierung anbieten kann, nicht mit dem Ziel, daß der Torwart den Ball hält, sondern, um seine Orientierungsfertigkeit auszubilden.
5 Bälle 5 Treffer sind dann vielleicht für den Torwart schlimm, für mich als Trainer aber ein Erfolg, weil mein Torwart 100%ig versucht hat, sich zu orientieren, seine Grenzen gefunden hat und die hohe Fehlerquote diesen in seiner Entwicklung fördert, nicht behindert oder schlecht macht. Er musste 5 mal reagieren und blitzschnell sich im Raum orientieren, daß ist nicht leicht. Jetzt noch einen Ball antizipieren und halten: Fast unmöglich... logisch geht es, wenn der Entwicklungsstand hoch genug ist, aber man sollte einfach verstehen, daß es oft nicht geht und Zeit braucht.
Man braucht hier einfach eine Menge Geduld...
Und egal was oder wie: Ein nieder geschlagener Torwart ist in diesem Alter negativ anzusehen. Es gibt nur Erfolge. Wenn ein Torwart weint, weil alle anderen 5 Bälle gehalten haben, und er alle durchgelassen hat. Dann trösten wir und machen es nochmals, leicht anders, dann aber so, daß er wirklich eine Chance hat. Denn dann haben wir einmal die Entwicklung forciert, dann auch wieder motiviert.
Erfolge, um jeden Preis. Sonst leidet der Spaß und die Torleute entwickeln sich nicht... Und für uns Trainer muss daher klar und bewußt werden, daß wir nicht nach Toren Erfolge zählen dürfen oder nach gehaltenen Bällen. Erfolge sind anders...
Für unsere Torleute war der Freitag, warm sonnig trocken einer der Tage, wo man an liebsten auf den Rasen geht, und dann die ganze Zeit nur im Tor Schaufliegen macht.
Logisch, geht das mit dem Trainer nicht.
Also habe ich versprochen, daß wir dann in den Sand gehen. Alles jubelt, endlich mal wieder "fliegen"...
So haben wir wie immer ein paar Bälle für den tiefen Umarmungsgriff gemacht, ein paar Bälle seitlich und ein paar hohe Bälle geübt. Etwas zur Reaktion gemacht.
Dabei war ein Torwart schon sehr nieder geschlagen, weil die linke Seite mal gar nicht wollte. Er weinte... getröstet und weiter...
Dann im Sand.
Es ist Bullshit, die Kinder nun 30 Minuten lang nur hechten zu lassen, es bringt nichts, auch wenn diese dazu jede Menge Bock hätten.
Sand ist für mich immer:
Arbeit zur Fallschule oder aber für alternative Muskelarbeit und Krafttraining.
Dabei wird immer natürlich trainiert, sprich die Muskeln werden immer natürlich eingesetzt und belastet.
Das stand mir diesmal im Sinn. Also Schuhe aus.
Dann kam ein Flatterball mit 750 Gramm Gewicht in die Mitte. Ein Torwart links am Rand, ein Torwart Rechts am Rand und "auf die Plätze, fertig, los..."
Den Ball galt es zu sichern und diesen dann auf die andere Seite zu bringen.
Sprich der Torwart rechts, muss den Ball auf die linke Seite bringen, der Torwart links auf die Rechte Seite.
Der andere Torwart, der den Ball nicht bekommen konnte, der muss nun den Ball zurück erobern. Er darf aber möglichst nur den Ball berühren, also diesen dem anderen Torwart irgendwie abnehmen, entwinden und dann den Ball seinerseits versuchen, auf die andere Seite zu bringen.
Dies endet meist in einem ordentlichen Gerangel am Boden, wo Kraft und Geschicklichkeit gefordert ist. Rücken, Schultern und Arme sind gefragt, aber auch die Beine, der Nacken und die Bauchmuskulatur müssen Höchstarbeit leisten, den Ball zu sichern und sich ggf. trotzdem zu bewegen.
War das erste noch ein auf den Ball zurennen, schnappen und dann vorbei rennen und so den Punkt erzielen, klappte dies spätestens beim dritten Anlauf nicht mehr.
Es folgte ein wüstes im Sand Gerangel um den Ball, ein unter Stöhnen und Ächzen schwitzendes Drücken und Schieben, ein Wälzen und Rollen im Sand, bis endlich der Ball auf einer Seite landete.
Alle drei Torleute mussten hier oft 100% geben.
Leider war auch hier wieder der kleinsten den größeren Unterlegen und beinahe sollte sich das Training als SuperGau für diesen herausstellen.
Zeit für den Trainer einzugreifen. Der Kleinste brauchte Motivation, brauchte Spaß und Erfolg.
Also Ball in die Mitte: Drei Torleute auf die eine Seite, ein Trainer auf die Andere... "Auf die Plätze, fertig, los..." Logisch, der Trainer hat den Ball und schiebt sich durch die drei Torleute.... er geht in Führung, weil er wie eine Planierraupe alle drei vor sich her schiebend den Ball endlich in der Endzone ablegen kann.
Die drei sprechen sich ab und der Trainer kommt leicht zu spät... der Ball kann kurz vor der Endzone abgefangen werden und der Trainer beginnt erneut, sich durchzuwühlen. Diesmal sind die kleinsten Finger endlich am Ball, der Trainer läßt locker und der kleinste kann mit dem Ball entfliehen und so den Ausgleich machen.
Der entschiedende Satz... der Trainer ist schneller am Ball, kurz vor der Endzone schaffen es alle drei mit vereinten Kräften die Walze zu stoppen, der Kleinste kann nun endlich die Arme des Trainers öffnen und so den Ball freibekommen, er rollt diesem seinem Mitspieler zu, der den Punkt macht...
Erschöpft brechen alle im Sand zusammen, atmen schwer und sehen aus wie Schnitzel.
Die Tränen des Kleinsten sind vergessen... man hat gewonnen und er hat sein Teil dazu beigetragen. Wo eben noch die Welt am Untergehen war, ist nun ein Sonnenaufgang für einen strahlendhellen Tag.
Ziel erfüllt....
Übrigens: Diese Sandgruben Balgereien lassen sich auch gut mit Größeren machen. Es ist nur darauf zu achten, daß diese nicht zufällig den Kopf oder Nacken mit den Armen umschlingen und ziehen, sondern möglichst nur den Ball oder Oberkörper umschlingen...
Wer nun glaub, es ist einfach, der nehme sich einen 5 Kilo Medizinball und mache es mal mit seinem gleich alten Torhüter... 3 Punkte sind der Sieg, nur bei G-, F- und E- Jungend sind es 2 Punkte...
Mal was Neues.
Die Methodik des Erlernes einer Technik ist in Stufen unterteilt.
Man beginnt einfach und wird immer schwieriger.
Anhand der Technik des Werfens habe ich dies mal, auch angeregt durch Christian Lasch von Fortuna Düsseldorf, in einem Video dargestellt.
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ilportier
07.06.2010, 12:47
Der scheint aber nicht sehr Interessiert zu sein...:cool:
Aber man sieht ein gewisses Potenzial..
Paulianer
07.06.2010, 12:53
Na ja, Kinder wollen halt Bälle halten. Klar, dass so ein Theoriekram den Kleinen nicht interessiert ;) Wichtig ist es dennoch. Und Talent hat der Junge richtig viel!
Believer
07.06.2010, 12:56
Klasse Video, Steffen. Vielen Dank für's Posten.
Ich muss es einmal hier sagen, obwohl es nicht ganz passt, aber es nervt mich ziemlich.
Ich habe mich ja mehr oder weniger breit schlagen lassen, den Posten der Torwarttrainerin bis zum Saisonende zu übernehmen. Eigentlich waren dabei nur die D-Mädchen im Gespräch, aber auf einmal - nach dem ich bereits ein paar Wochen mit den D-Mädchen trainiert hatte - fand ich mich als TwT des Jugendbereiches vor, in deren Aufgabenbereich auch die C- & B-Mädchen fallen. Nun ja, ich wusste, dass es nicht mehr viele Wochen bis zum Saisonende sind und ich kannte das Gefühl selber, wenn man keinen Torwarttrainer hat, ihn aber unbedingt auch für die Erweiterung der persönlichen Fähigkeiten braucht. So ließ ich mich also halb überrumpeln, halb breit schlagen.
Nach dieser Zeit (mit den D-Mädchen etwa 12 Wochen / mit den B- & C-Mädchen max. 5-6 Wochen / jeweils eine Einheit pro Woche; B- & C- zusammen) steht morgen also jetzt die letzte Einheit für die Mädchen an. Und es bleibt die Frustration, dass es eigentlich kaum etwas gebracht hat. Vor etwa 2 Wochen hatten meine D-Mädchen beschlossen, dass sie einfach alles vergessen haben, was wir geübt hatten, als hätte jemand einfach geschnipst und schwups - weg war's.
Was die C- & B-Mädchen angeht, so hat es auch wie bei den Ds wirklich Spaß gemacht, aber es blieb einfach viel zu wenig Zeit. Ich hatte mich eher für eine Art Input-Programm entschieden. Soll heißen, ich habe versucht den Mädchen vorrangig Übungen zu zeigen, die sie auch unter sich zu 2. machen können, wenn mal wieder im Verein kein Torwarttrainer zur Verfügung steht. Ähnlich wie im Camp so eine Art "Hilfe zur Selbsthilfe". Und trotzdem ist es verdammt schade, weil man so viel hätte machen können und so war es am Ende nichts halbes und nichts ganzes.
An dieser Stelle vielen Dank an alle Torwarttrainer hier im Forum, deren Anregungen super geholfen haben - alle Videos, Beiträge etc. Vor allem Steffen.
Das waren also meine ersten Erfahrungen als Torwarttrainerin. Es gehört schon einiges dazu, diesen Job zu machen - das muss gesagt werden...
Believer,
Erfahrungen sind wichtig. Das Thema ist ja nun mal eine "Black Box" und eigentlich ein Thema, das gar nicht sein darf.
Torwarttraining unter der D-Jugend ist definitiv etwas, was ja laut vielen Verbänden und Vereinigungen gar nicht stattfinden sollte/darf.
den Torwart nicht auf die Position fixieren
Fussballerische Grundfertigkeiten erlernen
Spaß am Spiel haben
auch andere Leute die Position des Torwart verinnerlichen
Spezialisierung hemmt die Entwicklung
und all so einen Kram hört man aus berufenem Munde. Das Thema hier soll zeigen: Und es geht doch!!!
Es mus eben nur Kindgerecht sein. Wir müssen einfach Kindern diese spezielle Position schmackhaft machen und vor allem: Allen Kindern eine Chance geben, Ihnen helfen und schauen, ob das wirklich etwas werden kann.
Ich zum Beispiel weiß als Trainer, daß ich rückschläge hinnehmen muss. Nicht alle Kinder werden durch mich auch besser, weil ich nicht für diese Kinder geschaffen bin. Ich entwickle keinen Draht zu diesen Kindern und die Kinder fallen damit durch. Andere Trainer erreichen diese Kinder und feiern damit Erfolge... ich sehe es als Nachteil des Systems an, denn gerade Kinder brauchen viele, viele Eindrücke, nur unterbindet ein Vereinssystem in diesem Sektor einfach, daß Kinder bei und von vielen Trainern lernen können, was in der Hinsicht aber durchaus den Ereignis-Charakter und den Erlebnis-Moment vertiefen und das erlernte damit 'einschweißen' könnte...
Trotzdem: viele Vereine spielen mit der D-Jugend im Leistungsbereich, sprich der Verein schaut schon, daß man in einer guten Liga spielt und die Ergebnisse stimmen.
Wenn ich also erst, wie der DFB möchte, n der D-Jugend spezielles TwTraining anbiete, dann habe ich zum Start der D-Jugend nun einmal Leute im Tor, die etwas Talent haben, aber die weder richtig fallen, noch richtig fangen können.
Ich muss also in der D-Jugend bei Adam und Eva anfangen, was zum Leistungs-Charakter der D-Jugend gar nicht passen will, zudem spielt die D-Jugend in Hessen dann schon auf Großfeld mit großen Toren, so daß hier viele Vereine auch den Fehler machen, eben nur große Torleute als geeignet zu erachten, anstelle im goldenen Lernalter auch die etwas kleineren zu fördern, denn das Wachstum kann auch später noch einsetzen.
Die Situation ist so verfahren, daß man hier ein Gremium bräuchte, um diese Sache mal richtig zu erörtern und dann auch gerade zu ziehen - doch was man über Jahre verbockt hat, zieht man nicht in wenigen Wochen gerade.
Somit ist ein gezieltes TwTraining auch im Bereich F- und E-Jugend der Sache förderlich, weil es den Übergang von Breitensport/Spaß am Sport hin zum Leistungsorientierten Mannschaftssport erleichtert... Der Torwart kann so, weil er weiß was passiert, viel gezielter gefördert werden.
Und Believer, für Dich habe ich mal was gebloggt... schau mal rein... wenn's noch nicht online ist, nicht verzagen, immer wieder nachsehen.
Ansonsten: Believer, die Anforderungen an einen TwT sind völlig anders, als an einen Tw.
Daher ist nicht immer gesagt, daß ein guter Tw auch ein guter TwT wird oder ist. Schau, der TwT von Harald Schumacher war Leichtathlet, der hatte mit Fussball wenig am Kopp.
Es gibt genug TwT die haben Bundesliga gekickt und waren dort eher Nieten, als TwT sind diese aber richtig gute Leute. Es gibt aber auch ehemalige Bundesliga Tw, die als TwT der Bundesliga völlig Blindfische sind, also ein TwTraining anbieten, da macht manch ein Bezirksliga TwT ein besseres Torwarttraining.
Ich konnte als ich mit TwTraining anfing kaum einen Ball zielgenau schießen. War nie mein Job und nun auf einmal sollte ich Bälle aus 5 bis 7 Meter Distanz auf ein Zielgebiet von 1,5 mal 1,5 Meter in rund 0,5 Meter Höhe bringen. Ich habe am Anfang nur geworfen, denn das konnte ich... heute stellt es für mich kein Problem dar, die Übung macht es halt.
Ich schaue bei anderen zu, wenn TwT gemacht wird. Ich versuche immer für mich etwas mitzunehmen, und wenn es noch so schwer fällt. Oft bleibt nur, daß ich mir mitnehme, meinen Torwart mehr zu kritisieren und noch näher an diesen dran zu sein.
Letzteres ist im Alter von 6 bis 11 Jahren unheimlich wichtig, die Kinder lernen fast ausschließlich durch zusehen und nachmachen. Gebetmühlenartiges Wiederholen ist zudem wichtig, damit es sich einprägt... macht man es nicht: Schwup-di-wup ist es vergessen und weg!!!
Daher Believer, Torwarttrainer sein, es ist etwas ganz anderes, als Torwart sein. Man sieht und denkt nochmals anders... ganz anders, als man als Torwart gedacht hat, aber auch völlig anders, als man als Fussballtrainer denken würde ;)
Believer
07.06.2010, 13:38
Letzteres ist im Alter von 6 bis 11 Jahren unheimlich wichtig, die Kinder lernen fast ausschließlich durch zusehen und nachmachen. Gebetmühlenartiges Wiederholen ist zudem wichtig, damit es sich einprägt... macht man es nicht: Schwup-di-wup ist es vergessen und weg!!!
Da hast du vollkommen Recht, Steffen. Ich war gerade zu verblüfft, als ich in zwei Einheiten eine bestimmte Technik nicht eingebaut habe und meine Torhüter auf einmal Stein und Bein schworen, dass wir so etwas noch nie gemacht haben. Dabei haben wir es in allen 6 Einheiten davor eingebaut.
Daher Believer, Torwarttrainer sein, es ist etwas ganz anderes, als Torwart sein. Man sieht und denkt nochmals anders... ganz anders, als man als Torwart gedacht hat, aber auch völlig anders, als man als Fussballtrainer denken würde ;)
Ja, es ist definitiv noch etwas ganz anderes. Und das mit dem Zielschießen... auweia. Man kann wirklich nur hoffen, dass es mit der Zeit besser wird. ;) Obwohl ich mich in nächster Zeit definitiv nicht noch einmal in diesem Metier betätigen werde... ;)
Und das mit dem Zielschießen... auweia.
Ach Believer,
mönsch... Du das ist alles nur Trainingssache. Meine Torleuten müssen das nicht können, es ist für deren Aktionen und Spiel nicht sinnvoll und zweckgebunden, dies zu können.
Für mich aber ist es essentiell. Das können nicht mal viele Stürmer
Und es ist eines der auffälligsten Merkmale als Trainer... eben das sich bestimmte Techniken ausbilden und entwickeln, die vorher so nicht nötig oder so präzise sein mussten...
Hallo auch,
Bin selber aktiver TW und Trainiere so Ich Zeit habe auch seit ein paar Wochen die D&E Jugendlichen TWs . Da Ich früher auch TW im Handball war verwende Ich auch einige Trainingseinheiten aus dieser Sportart. Natürlich auch aus dem Fussball bereich :-)
Meine Frage aber an Steffen, Kann man mit 9-12 Jährigen im Sandkasten trainieren ?, Ich dachte es wäre zu anstrengend evtl.
Das Training ansiech funktioniert richtig gut, die kleinen werden immer besser. Sicherlich hohe und lange Bälle können noch nicht richtig eingeschätzt werden. Dies macht aber erstmal nix, da Ich auch erstmal viel wert darauf lege das die kleinen richtig fallen und abrollen etc.
Die Frage ist, WAS du IM Sandkasten trainieren möchtest....
Sand ist der letzte Untergrund, wo man trainieren sollte, weil es eine Höchstbelastung für Muskulatur und Bänder ist daher aufgrund der unebenen Absprungpunkte, des nachgibigen Bodens das Verletzungsrisiko recht hoch ist, was Dehnung, Zerrungen und auch schlichte Reizungen angeht.
Im Sommer barfuss kann man so einiges machen, aber es kommt darauf an, was...
Problem ist: Früher hat man eine Menge Bullshit gemacht, und nicht alle Trainingseinheiten für den Handballtorwart sind 1 zu 1 für den Fussballer zu übernehmen. Der Handballtorwart wird nicht darauf gedrillt, Bälle fest zu halten, der Fussball Torwart schon. Dieser Bruch in der Philosophie des Torwartspiels unterscheidet sich daher immer in den Trainingseinheiten, denn letztendlich muss ein Fussballtorwart sogar selbst bei Bällen die er nicht festhalten kann, diese kontrolliert ablenken, um den direkten Rebound, der beim Handball selten vor kommt, zu vermeiden und klar zur Ecke zu klären, oder zumindest auf die aussen abzulenken.
Aber durchaus gibt es Dinge, die man übernehmen kann, wenn man z.B. dem "Hexer" zusieht, sind da Ideen dabei, die man gut machen kann.
Aber im Sandkasten... da ist die Frage, was man machen möchte und vor allem, welches Ziel man damit erreichen möchte.
Es ist gerade bei den jungen Torleuten oft anzutreffen - Eltern, die ihr Kind fördern möchten. Einige haben letztendlich keinen Plan, wie ein altersgerechtes oder methodisches Training aufgebaut sein muss
Was mir Sorge bereitet ist, daß diese Eltern dann nicht mal die Geduld haben, die nötig wäre, noch die Lust verspüren, sich das Wissen anzueignen.
So steht Sohnemann als Beispiel auf der Wiese und Mama müht sich ab. wirft den Ball bald hierhin, bald dorthin und der kleine Mensch plumpst, fällt und springt umher, sichtlich bemüht.
Was auffällt, ist das der kleine Mensch nahezu immer nicht richtig fällt, Korrektur gibt es gar nicht. Mama ist nur wichtig, daß Sohnemann die Bälle erreicht und wegschlägt. Irgendwie, nur weg damit. :eek:
Sicherheit? Fehlanzeige... Falltechnik? Nicht vorhanden...
Im anderen Fall steht Töchterchen unter Druck. Papa will Sie groß rausbringen und so schiebt sie eine Sonderschicht nach der anderen, oft in der Sandgrube, denn das Kind muss springen und soll Kondition haben. Töchterchen quält sich, kämpft und ackert, oft nahe dem Erbrechen. Vater motiviert gern, mit pädagogisch wertvollen Kommentaren, wie "Sag mal, springst Du überhaupt?" - "Ich seh's schon, so wird das nie was. Wie oft muss ich Dir es denn noch sagen, daß Du mehr machen musst!" - "Vor fünf Minuten hab ich es Dir doch erklärt, und Du machst es schon wieder total falsch. Du kannst Dir ja gar nichts merken!" oder mit den Killersprüchen wie: "Du wirst es so nie schaffen!" - "Du hast Dich kein Stück verbessert!"
Es ist traurig, zumal in den meisten Fällen das Training nicht mit Verlassen des Sportplatzes endet.
Es ist so schwer, Trainer und Vater zu sein, denn man kann zu Hause nicht immer Training und Eltern-sein trennen. Oft genug ertappt man sich, wider aller Vorsätze, daß man doch wieder über das Spiel spricht, anstelle hier die Sache mal auf sich beruhen zu lassen, die Entwicklung zu fördern und vor allem den Druck weg zu nehmen.
An anderen Stellen ist das aber noch schlimmer, ganz bewußt und gesteuert wird hier der Druck noch verstärkt: "Sag mir, warum ich Dich überhaupt ins Training schicke, wenn Du nicht machst, was ich Dir sage?" - "Also so schlecht wie heute warst Du schon lange nicht mehr, da kann ich mir ja wirklich das Geld für den Vereinsbeitrag sparen!" - "Im Spiel heute, da will ich Leidenschaft, ich will Leistung von Dir sehen, wozu sonst glaubst Du denn, ackere ich mich zwei Mal in der Woche mit Dir auf dem Sportplatz ab?"
Das Kind, in die Rolle gepresst zu gehorchen und zu folgen, seit seiner Geburt auf dieses Verhalten gedrillt, versucht nun, diesen Ansprüchen zu genügen. Übermotivation, Nervosität und damit hohe Fehlerquoten sind die Folge, mit dem üblichen Ausgang:
Eltern sind nicht zufrieden und meist trifft dann das Donnerwetter schon im Auto die Kleinen:
"Ich hatte es Dir ja angedroht, aber Du wolltest es ja nicht anders..." - "Wie ich es vorausgesagt hatte, Du hast im Moment einfach keinen Bock..." - "Von zwei Mal Training die Woche hat man mal wieder nichts gesehen, weißte, da kann man alles Training mit Dir sein lassen, es fruchtet eh nicht..."
Meist endet diese Hölle nicht, sondern setzt sich im nächsten Training fort und die Todesspirale aus Druck, Übermotivation und vor allem völlig Kindungerechtes Training setzt sich fort, dreht sich immer schneller und grauenhafter.
Eltern als Trainer... Es ist schwer, dies unter einen Hut zu bringen. Doch man muss es lernen, es ist auch für später sehr, sehr wichtig. Kritik in negativer Form wird nicht auf dem Sportplatz im Spiel ausgeübt. Schon gar nicht in einer so unwürdigen Form.
Motivation, immer wieder aufbauen ist das Zauberwort. Dem Kind Fehler aufzeigen, es vormachen. Vertrauen schaffen, in das was gemacht werden soll, zeigen, daß man Vertrauen haben kann und haben darf. Trösten, wenn etwas schief gelaufen ist... vor allem: Klar machen, daß bestimmte Dinge kein Verlust von Liebe und Zuneigung bedeuten, sondern das Gegenteil auslösen.
Vermeidet doch erst einmal die harten Worte und gebt dem Kind zu Hause genug Momente ohne Sport. Denn Fussball ist toll, Fussball bestimmt deren Leben meist schon genug.. Lasst Sie doch darin wachsen und schaut zu. Es ist wie eine Wildblumenwiese, je weniger man sich intensiv darum kümmert, desto besser gedeiht diese Wiese, desto schöner blühen die Blumen, desto lebhafter ist der Flecken Natur.
Wenn Ihr Trainer seit, dann denkt, und wisst, daß Ihr jedes Wort im Training als Lob auslegt. War es schlecht, dann sagt es nicht, sondern fragt, ob die Kinder damit zufrieden sind, zeigt Fehler und erklärt wie es besser zu machen ist. Falsch gibt es nicht, denn auf dem Fussballplatz ist das bestimmt nicht lebensbedrohlich oder lebensgefährlich, wenn der kleine Torwart im Training etwas ausführen soll.
Und wenn man Trainiert, nehmt Euch doch die Zeit und macht einen Übungsleiter. Lernt von anderen Trainern und mit anderen Menschen Eures Alters oder anderen Alters zusammen Kinder anders zu verstehen.
Denn was nutzt es, das Kind ständig der Situation Flanken und hohe Bälle auszusetzen, weil Ihr darin beständig sehr und meint, daß hier zuwenig der Torwart macht, zu unsicher ist und nicht korrekt zum Ball agiert. Wisst Ihr denn, daß Kinder erst mit rund 12 Jahren die Ballflugbahn, dessen Geschwindigkeit und ihre eigene Position und Bewegung so in Relation bringen können, daß man das abfangen hoher Bälle auf einem Sinnvollen Level trainieren kann? Wisst Ihr, daß diese Entwicklungsstufen biologisch bedingt sind, und daher auch in gewissen Grenzen ablaufen, beim einen da schneller, beim anderen langsamer?
Sicher nicht, denn sonst wäre das unsägliche Flanken und Fangen hoher Bälle bei vielen Kindertorwarttrainings nicht so intensiver und meist kritisierter Bestand des Programms.
Sicher, es ist förderlich dieser Entwicklung, das Kind solchen Situationen auszusetzen, doch dann immer darauf zu drängen, daß Fortschritte sich einschleifen und Bestand haben sollen, zeigt, das dies oft missverstanden wird, oder gar nicht im Bewußtsein ist. Es wird auch auf vielen Torwarttrainer Seminaren, die eher für die Alterklasse B-A Jugend/Erwachsene ausgelegt sind, natürlich nicht erzählt.
Auch ist das methodische Lehren von Techniken oft nicht gegeben, da werden 20 Bälle links gespielt und 20 Bälle rechts, egal wie der Kleine Mensch hingeht, hauptsache der Ball ist nicht drin und am Besten wenn er die Hände an den Ball bekommt. Der Rest wird sich schon entwickeln.
Doch dies ist nicht so. Falltechniken muss man Kindern methodisch erklären und in vielen Variationen immer wieder machen lassen, damit die Bewegung letztendlich wie das Gehen, Laufen und Hopsen automatisiert und erlernt wird. Von niedrig nach oben gehen, vom Sitzen in den Stand, vom Stehen ins Laufen. Gerade wenn es Neu ist, gerade wenn gar nicht will, mehr Pausen geben. Kinder haben oft nur eine Auffassungsgabe von 30 Minuten, dann ist Ende, selbst wenn man noch so viel varriert oder Spaß macht. Kinder Raum lassen, selbst Dinge zu versuchen, Dinge im spielerischen Selbst zu entdecken - nicht eingreifen, zulassen. Nur so wird die richtige Technik sich durchsetzen und etablieren.
Somit ist es völlig kontraproduktiv, einen Ball einfach irgendwie zu werfen, sondern es muss einem Ziel folgen und muss letztendlich ein bestimmtes Muster abrufen. Zudem muss der Ball auch so kommen, daß dieses Bewegungmuster sicher abgerufen werden kann, damit es sich einschleift und wenn dies nicht passt, dann bitte: Eine Stufe zurück fahren, damit es sich entwickeln kann.
Viele Eltern wissen und verstehen das nicht - der Leistungsgedanke sitzt zu tief im Leben der Erwachsenen. Diese Messlatte darf und kann man nicht an Kinder anlegen.
Daher ist es mein Wunsch und mein Ziel, hier zu helfen, damit die Kleinen ein gutes und optimales Training bekommen. Ein Training, wo diese gern hingehen, Spaß haben und miteinander Torwartspiel erleben dürfen. Ein Training, wo auch Eltern und Trainer voneinander und miteinander lernen, mal Kind zu sein und Kinder neu zu verstehen.
Eine Aufforderung die 120 Stunden Ausbildung zu absolvieren, um einfach zu verstehen, wie Kinder die Welt erleben, wie diese sich entwickeln und vor allem: Wann und wie ich als Trainer was wann am Besten für die Kinder aufbereite oder einbringe. Daraus resultiert dann ein Training, welches sich nicht zwingend an Trainingslehren der Erwachsenen hält, sondern oft anders ist, dafür wie Kinder ist, oder eine Wildblumenwiese: Völlig durcheinander, aber wunderbar.
Daher Eltern als Trainer - es geht, es ist nur ein Spagat, der eher die Eltern vor Herausforderungen stellt, an Psyche und Disziplin, als die Kinder.
Dazu muss man aber Vater und Mutter in der Umkleidekabine lassen und als Trainer auf den Platz gehen, und in der Umkleidekabine mit der Kleidung die Eltern wieder anziehen, und den Trainer in der Tasche oder auf dem Platz zurück lassen.
Und dann, dann ist viel möglich... weiß ein trainierender Vater
Artikel vom 09.09.10, erschienen im Kölner Stadtanzeiger (http://www.ksta.de/html/artikel/1281431700648.shtml)
Ehrgeizige Eltern sollten am Rande des Fußballplatzes besser Ruhe bewahren. Ein Vater, dem dies nicht besonders gut gelang, erhielt nun von einem Gericht die Quittung - eine saftige Ordnungstrafe inklusive.
Für seine Schimpftirade erhielt ein Familienvater das passende Echo.
Wenn in diesen Tagen der Amateurfußball in die neue Saison startet, sieht und hört man sie wieder: Die unzähligen Väter, die ihre Söhne erwartungsfroh zu den Jugendspielen begleiten und hoffen, wie von den Bläck Fööss im wunderschönen „Foossball-Leed“ besungen, „dat minge Jung enz wie d´r Overath weed!“.
Pünktlich zum Saisonauftakt erscheint nun ein hochinteressantes Urteil des Amtsgerichts aus Lingen (Niedersachsen), das sich mit der Frage beschäftigt, ob und wie übereifrige Väter von Jugendfußballern zu behandeln sind, wenn ihnen auf dem Sportplatz die Nerven durchgehen.
Der Fall: Ein Vater beobachtete das Spiel der Mannschaft seines Sohnes und rief dabei mehrfach laut und aufgeregt von außen ins Geschehen hinein. Als ihn daraufhin ein Spieler der gegnerischen Mannschaft bat, dies zu unterlassen, verlor der Vater die Contenance: Er schrie den Jungen mit den - eigentlich nicht druckreifen - Worten „Fick Deinen Esel!“ an. Da der Schiedsrichter dies hörte, notierte er den Vorfall im Spielbericht. Einige Wochen später verurteilte dann das Sportgericht des Fußballverbandes den Verein, in dem der Sohn des Vaters spielte, wegen dieser Entgleisung zu einer Ordnungsstrafe von 400 Euro.
Verein klagte auf Erstattung
Da der Verein sich das unflätige Verhalten des Vaters nicht bieten lassen wollte, verklagte er ihn anschließend auf Erstattung dieses Betrages - und bekam Recht! Das AG Lingen fand zur Urteilsbegründung nun ziemlich druckreife Sätze. Wörtlich heißt es: „Ein Verein, der seinen Sportplatz für Fußballspiele zur Verfügung stellt, darf grundsätzlich davon ausgehen, dass die Besucher die allgemeingültigen gesellschaftlichen Umgangsformen beachten.
Dies gilt umso mehr, wenn es sich um den Vater eines Fußball spielenden Kindes oder Jugendlichen handelt. Beleidigungen anderer Spieler durch die anwesenden Eltern muss der veranstaltende Verein nicht hinnehmen. Gerade auf Fußballplätzen, wo oftmals ein rauer Wind weht und ein aggressiver Ton herrscht, sollte ein Familienvater unflätige Bemerkungen tunlichst unterlassen.
Insbesondere Väter von Spielern haben eine Vorbildfunktion und dürfen keinesfalls aggressive oder aufgeheizte Stimmung erzeugen. Verstoßen sie hiergegen und erhält der Verein aus diesem Grund anschließend eine Ordnungsstrafe, kann der Verein diese Strafe vom betreffenden Vater einfordern.“ (AG Lingen - 4 C 1222 / 09)
Fazit: Auch wenn der eigene Filius überraschend doch nicht wie Wolfgang Overath spielt, behält man als Vater lieber die Nerven. Wer weiß, wofür es gut ist.
Quellenangaben:
Kölner Stadtanzeiger (http://www.KStA-online.de) - Kolumne Recht und Gerichtsurteile (http://www.ksta.de/html/seiten/1208124081121/)
Eingestellt am 23.9.2010 mit freundlicher Genemigung der Kölner Stadtanzeiger Online Redaktion namentlich ausgesprochen durch Silvia Trautmann
Sportredaktion "Kölner Stadt-Anzeiger"
Amsterdamer Straße 192
50735 Köln
Vielen Dank an die Online Redaktion für die Genehmigung, den Artikel vollständig und dauerhaft im Forum einstellen zu dürfen.
Traurig, aber leider keine Seltenheit (von der erschreckenden Ausdrucksweise Kindern gegenüber mal abgesehen - das ist wirklich schon zu hart).
Ich gehöre selbst zu einem Trainerteam einer F2-Jugend und Szenen die sich dort abspielen lassen einen durchaus schon desöfteren mal länger nachdenken.
Man selbst versucht, den Erziehungsauftrag den man sich entweder selbst gegeben hat oder durch die Eltern aufgetragen bekommen hat, als sie ihr Kind im Sportverein anmeldeten, bestmöglich zu erfüllen und hinten herum wird die eigene Arbeit so mit den Füßen getreten.
Wir sind deshalb dazu übergegangen, zumindest das Training ohne Anwesenheit der Eltern durchzuführen (in der Halle können sich wartende Eltern in einer Kabine aufhalten, im Sommer draussen am oder im Vereinsheim). Begründet auf der Ablenkung der Kinder haben das auch alle Eltern akzeptiert.
So kann zumindest das Training meist störungsfrei durchgeführt werden (soweit das in einer F-Jugend möglich ist :)).
Bei Spielen ist das natürlich etwas anderes und man kann als Trainer nur hoffen, dass sich alle Eltern immer an gesellschaftliche Umgangsformen und das Fair Play halten, was aber heutzutage auf immer mehr Sportstätten - sei es nun ein Stadion mit 60.000 Plätzen oder der Bolzplatz um die Ecke - nicht mehr wirklich groß geschrieben wird.
So zumindest mein persönliches Gefühl.
Denn man darf eines nicht vergessen: Es ist und bleibt Kinderfußball und der soll vordergründig Spaß machen. Allen Beteiligten!
Wenn der Spaß da ist, kommt der Rest von ganz alleine!
Von daher: Beide Daumen hoch für das Urteil!!
In den unteren Jahrgängen ist das schlimm, hört leider jedoch auch in den oberen nicht auf. Ich bin Betreuerin einer C-Jugend Mannschaft und was bei einigen Spielen bisher abging, das geht auf keine Kuhhaut. Wir haben das Glück (man muss es ja heutzutage fast so nennen), zurückhaltende und motivierende Eltern zu haben, die sich schwer provozieren lassen, so dass ich die Entgleisungen immer beim Gegner erleben musste. Da ist es uns schon vorgekommen, das unsere Spieler als Asoziale beschimpft werden, die nur treten könnten. Und dann versucht man, dem gegnerischen Trainer Einhalt zu gebieten und bekommt dann statt der Kinder die Beleidigungen ab. Ehrgeiz in allen Ehren, aber Umgangsformen sollte jeder in seiner Kindheit gelernt haben!
Was in diesem Alter hinzukommt, sind dann noch die Sprüche durch die Spieler, die teilweise schon hart an der Grenze sind und wo man dann auch mal drauf aufmerksam machen muss.
So, vielleicht mal wieder ein paar Punkte zum Thema, einfach damit man auch mal was zum guggen hat.
Denn die Falltechnik spielt gerade bei den jungen Torleuten immer eine essentielle Rolle, gerade das verbreiete Fallen auf den Ellenbogen ist immer und immer wieder zu beobachten.
Dies muss dringend abgestellt werden, damit der Torhüter sich nicht Ellbogengelenk, Schleimbeutel und ggf. die Schulter verletzt...
Hier nun Bilder wo man sieht, wie es abzustellen ist:
http://farm6.static.flickr.com/5317/5877353820_7f4d423a28.jpg
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Man kann im ersten Bild vielleicht korrigieren, daß der Torhüter mehr die Hände über den Boden führen möchte, und vielleicht auch nicht einfach mit dem Unterschenkel schon auf dem Boden aufliegen sollte.
Doch beachten wir bitte mal den unteren Arm, er ist im zweiten Bild gut zu erkennen:
Gestreckte Lage und dem Ball entgegen gestreckt. Der Arm ist also nicht im Schultergelenk nach oben ausgerichtet, sondern eher nach vorn zur Brust hin. Dies schützt durch allein diese Lage schon das schultergelenk und verhindert zudem, daß der Torwart sich mit dem Ellbogen aufstützen kann.
Er muss so lernen, sein Gewicht durch eine runde Bewegung abzufangen, und nicht mit dem Arm wie bei einem Sturz zu versuchen, sich abzufangen.
Der Ball, der hier nicht mit den Händen gesichert werden kann, wird so durch beide Arme abgelenkt und dem Körper zugeleitet, der sauber hinter dem Ball liegt. Das Gesicht ist hinter den Händen/Unterarmen geschützt und damit auch bei kräftigen Schüssen selten entblößt, sondern gedeckt unddamit diese empfindliche Zone auch gesichert.
Gut kann man erkennen, wie eine Bogenspannung den Torwart in Richtung Schulter auf der Körperseite rollen läßt, die Hüfte hebt leicht ab, das oberen Bein ist Schwungmotor, um entweder nach von auf den Ball zu rollen um diesen unter sich zu begraben, oder über die Torwartwippe wieder in den Stand zu gelangen.
Die Wippe zum Aufstehen kann man im Camp Video (http://www.youtube.com/watch?v=5Z9zLVgc-IU) ab 0:51 gut erkennen, in Tempo kann man es dann ab 3:06 erkennen, wie diese ausgeführt wird.
Dabei muss das Bein nicht in gestreckter Haltung sein, es reicht auch, wenn das obere Bein angezogen wird, und dann ruckartig zum Aufstehen gestreckt wird, doch dies wird nach und nach in die Technik eingebaut.
Wichtig ist im dritten Bild, daß man sieht, das der Ball nun am Oberkörper ankommt, die untere Hand ist immer noch gestreckt (!!) und macht keine aktive Bewegung zum Ball, so daß auch hier der Ellenbogen nicht unter den Oberkörper kommt, sondern weiterhin entlastet ist - der Arm bleibt gestreckt. So werden Rippen und Ellenbogen geschützt, und auch die Schulter ist durch die Lage des Arms entlastet und keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt.
Der Körper ist nun vollständig auf die Schulter gerollt, die Hüfte deutlich vom Boden abgehoben und der Torwart greift nun mit der oberen Hand nach dem Ball, um diesen am Oberkörper zu sichern und greift er mit der unteren Hand nach, wenn hier die gesamte Energie des Falls abgefangen ist.
Gut zu erkennen ist, daß dies auch bei halbhohen Bällen, wo der Torwart nicht wirklich hechten muss, umgesetzt wird, was im obigen Video (http://www.youtube.com/watch?v=5Z9zLVgc-IU) ab 3:19 zu sehen ist. Auch hier landet der Torwart immer über diese Rollbewegung hin zur Schulter und der untere Arm bleibt ständig gestreckt - der Arm wird nicht angezogen, kommt damit nicht in den Bereich des Oberkörpers und damit nie zwischen Boden und Rippen, wo eine erhebliche (!!) Verletzungsgefahr bestünde, als auch der Arm nicht angezogen wird, um den Fall abzufangen.
Problematisch ist dabei einzig, daß bei hohen Geschwindigkeiten und vielen Wiederholungen es leicht zu Überlastungen des Genicks kommen kann, weil in diesme Alter dieser Bereich noch nicht so gekräftigt und körperlich ausgewogen ist.. der Kopf und sein Moment kann daher nur ungenügend abgefangen werden, was in stärkeren seitlichen Nickbewegungen im Genick einhergeht, die man auch im Video (http://www.youtube.com/watch?v=5Z9zLVgc-IU) erkennen kann.
Dies ist einer der Gründe, warum man Kinder in diesem Alter nicht mit diesen Techniken belasten sollte, jedenfalls nicht regelmäßig und stärker - es kann wenn die Fallschule nicht passt, zu Genickproblemen, mit Schmerzen, Verspannungen, Zerrungen, bis hin zu leichten Schleudertraumata oder Gehirnerschütterungen kommen.
Doch wichtig war mir, zu zeigen, wie meiner Meinung nach der untere Arm zu sein hat, um ein sicheres, verletzungsfreies Fallen für den Torwart zu ermöglichen. Warum diese Form ein wenig an Marten van Aarts erinnert - ist hier rein zufällig und nicht gesteuert, könnte aber die Erklärung sein, warum Marten darauf so einen Wert legt, um auch hier Ältern diese verletzungsarme und eher günstige Form der Fallschule angedeihen zu lassen.
Hab mal rasch zwei Videos gebastelt... eines ist eher als Joke gedacht, soll aber schlicht auch helfen Angst zu nehmen.
Denn wenn jemand fallen kann, tut er sich eigentlich nicht weh.
Dies ist keine Sache von Protektoren, wie so oft zu lesen oder gefragt (http://forum.torwart.de/de/showthread.php/70719-Torwarttrikot-für-Kinder?p=951904), sondern es ist das Lehren von Falltechniken.
Beherrscht der Torhüter diese Fallschulen, in den verschiedenen Ausprägungen und Formen, kann er auch auf harten Böden sicher fallen und wird sich nicht verletzen!
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Das Video soll nicht animieren es nachzumachen, noch soll es eine Anleitung sein. Es soll nur zeigen, zu was ein Torwart in der Lage ist, wenn er auf sich und seine Technik vertrauen kann. Dies kann man auch nicht mit jedem Torwart machen, selbst wenn dessen Fallschule es ermöglichen würde.
Es hat daher eher Symbolcharakter und zeigt, daß Selbstvertrauen oft auch durch entsprechende Techniken gefördert und ausgebildet werden kann, was dann in den Spielen sehr positiv sich auswirkt.
Hingegen ist die Sandgrube oft den Älteren als Folterkammer bekannt. Dabei ist Training in der Sandgrube gerade für die jungen Torleute essentiell, weil man an der Technik feilen kann, man kann Spaß haben, aber auch richtig viel am Körperbewußtsein arbeiten.
Nehmen wir nur mal einige Hütchen, die im Zickzack in der Sandgrube aufgestellt werden. Schuhe und Socken aus und dann mit möglichst vielen kleinen Schritten im Zickzack hin und her um die Hütchen herum. Dies ist anstrengend und sicherlich ebenso effektiv wie die Koordinationsleiter, weil ich hier zudem den festen Boden nicht habe, weshalb es schwerer ist, die kleinen, schnellen Schrittfolgen zu machen.
Gleichen Parcours kann ich dann benutzen, wobei der Torwart jetzt anstelle eher seitlich nun vorwärts laufen soll. Er muss an den Hütchen daher wenden. Auch dies schult Koordinative Fertigkeiten, als es aufgrund der kurzen Spurtintervalle im Sand auch die Antrittsfertigkeiten des Torwart verbessern kann.
Um nun mal zu zeigen, welche Ideen man hier haben kann, habe ich aus dem Bereich Koordinative Arbeit, technische Grundlagenarbeit und Spaß je eine Übung herausgesucht. Diese habe ich in ein Video gepackt, und es soll zeigen, welche Ideen man haben kann und darf und mit wieviel Spaß gerade im Sommer die jungen Torleute im Sand 'spielen':
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Allerdings bitte ich nicht zu vergessen: Arbeit in der Sandgrube ist Höchste Belastung für junge Torleute, gerade im Sommer. Bitte auf ausreichende Pausen und genügend Flüssigkeitszufuhr achten. Schuhe und Socken sollten nicht getragen werden. Auch anderes Torwart-Equipment kann geschont werden, weil unnötig.
Wobei das Beispiel in der Sandgrube durchaus zeigt, dass basic-Übungen nicht zwingend was für Kinder sind. Ich kenne die Grundübung und habe es im Training so gemacht: Wenn man die Sache mit den Hütchen z.B. mit einem gespannten Band quer durch die Grube ersetzt, dann bekommt man auch die Keeper zum Schwitzen. Und man hat drei tolle Wirkungen:
1. Sprungkraft (da haben wir z.B. das im anderen Thread besprochene "an die Grenze bringen")
2. Stabilisierung im Knöchel, Knie und Rumpfbereich
3. Gleichgewichtstraining (was ich als vollkommen unterschätzt ansehe)
Ich habe hierbei allerdings das Sprungbein geändert, um ein besseres Gefühl für den Abdruck zu entwickeln. Mit links springt der Torwart ja nicht nach rechts.
Die Technikübungen zum Werfen und Hechten hast Du ja bei den anderen Videos zum Thema so kommentiert, dass man sie im Sand vorbereiten sollte und das habe ich entsprechend angewendet.
Wobei das Beispiel in der Sandgrube durchaus zeigt, dass basic-Übungen nicht zwingend was für Kinder sind.
Du meinst sicher:
Wobei das Beispiel in der Sandgrube durchaus zeigt, dass basic-Übungen nicht zwingend nur was für Kinder sind. :D :D
Was ein Wörtchen doch ausmachen kann... ;)
Ja, ist richtig, ich meinte natürlich "...nicht zwingend nur..."
Paulianer
23.08.2011, 14:19
Und ich hatte mich schon auf einen interessanten Schlagabtausch gefreut :p
Wieso?
Von nik kann ich vielleicht noch viel lernen.. bin auf seine ersten Videos a la "Virtuelles Tw Training" gespannt :D
Paulianer
23.08.2011, 14:53
Mich hätte einfach die Diskussion interessiert, wenn nik1904 wirklich der Meinung gewesen wäre, dass diese Übung nichts für Kinder ist. ;)
Besser noch keine Videos! Könnte ja sein, dass das bei einer Show für lustige Privatvideos landet, anstatt dass einer damit torwartechnische Weiterbildung betreiben kann ;)
Im Ernst: So weit bin ich nicht und ich merke ja anhand der Trainingsvideos, dass ich zwar nicht schlecht bin und das Ganze schon an einen Torwart erinnert ;) Aber ich habe lange nicht so saubere Abläufe, wie das notwendig wäre, um in einem Video "vorzuturnen". Deshalb: Steffen, Respekt!
Was gut bei mir aussieht, muss leider bei näherer Betrachtung nicht zwingend gut oder gar richtig sein. Was ich mir aber irgendwann tatsächlich vorstellen kann ist, dass man einen guten Amateurtorwart nimmt und mit dem dann die Grundtechniken aufnimmt, sie analysiert und zeigt, welche Übungen und Schwerpunkte richtig sind. Das dürfte interessant sein für die Keeper selbst, der Abstand zu den "Normalos" ist nicht zu groß und es ist praxisbezogen für den Amateur-Torwarttrainer. Man kann ja mal Konzepte durchdenken...
Fangmaschine12
25.08.2011, 22:27
Erst einmal Danke an Steffen für diese tollen Videos, Fotos und Ideen zum Torwarttraining. :)
Morgen mache ich zum ersten Mal mit einem F-Jugendtorhüter Torwarttraining. Ich habe mir hier schon ein paar Ideen und Übungen rausgesucht, die ich unternehmen kann. Habt ihr vielleicht noch Vorschläge, speziell für das erste Training? Ich möchte nicht, das der Torwart das Training langweilig findet, aber er soll natürlich auch viel lernen.
Danke schonmal für Antworten. :)
Keine Sorge, kein junger Torwart wird sich langweilen. Das wichtigste für das Training ist... abwechslung. Kinder haben nicht das Potential, sich über 20 Minuten lang auf ein und die gleiche Aufgabe zu konzentrieren. Auch das müssen die Kinder lernen.
Also, mach eine Übung, z.B. zur Kontrolle des Balles im tiefen Umarmungsgriff. Dann wechsel und mach Pausen durch Erklären und Vormachen. Animiere zum Mitmachen. Tu, als würde gerade eben was Neues einfallen... so eine Art "Superidee"... und lass eine ähnliche Übung folgen. Spiele, sprich vergib z.B. Leben... wenn der Torwart einen hält, verliert der Trainer ein Leben, greift der Torwart vorbei, verliert der Torwart ein Leben... mogel ein wenig, damit die Kleinen gewinnen.. ausser: Oft kann es auch nötig sein, Grenzen aufzuzeigen und dann darf ein Kind auch mal alle Leben verlieren. Es lernt so zu verstehen, daß eben es nicht einfach ist und man ohne eben Konzentration und korrekte Ausführung nicht zum Ziel kommt, einfach des es Grenzen gibt.
Versuche von Anfang an darauf hin zu arbeiten, daß die Torleute den Ball haben und sichern sollen. Sprich, der Ball soll nie weggeschlagen oder gefaustet werden, nur um ein Tor zu verhindern. Dies ist für Kinder zwar leichter, weil der natürliche Abwehrreflex benutzt wird... aber die Torleute wachsen nicht.
Das Fangen kommt ganz allein.
Schau, ich bin so lange nun schon mit der Blauen Mauer unterwegs... erst am Montag habe ich festgestellt, daß der kleine Kerl in der Zwischenzeit von mir schon ganz anständige DropKicks flach auf den Mann sichern kann. Zum Teil sogar wenn es leichte Aufsetzer sind. Weißt Du, daß mit diesen Fertigkeiten auch der Anspruch nach Leistung steigt, obwohl dies körperlich nicht möglich ist? Sprich die Technik ist da, aber Kraft und Ausdauer fehlen, weil der Körper im Wachstum nicht so rasch nachzieht... achte gerade dann darauf, daß der Spaß mehr in den Vordergrund gerät und nicht mit den technischen Fertigkeiten dann auch ständig der Leistungsdruck auf den kleinen Kerl einwirkt. Denn letzterer ist völlig unnötig und NIE vergessen: Fussball ist ein Spiel!
Daher, lass es mal auf dich wirken... kleine Häppchen und viel Spaß...
Fangmaschine12
26.08.2011, 19:52
So, bin vom ersten Torwarttraining zurück. Alles in allem war es o.k. Es waren zwei Torhüter da. Mit einem habe ich immer trainiert, der andere hat etwas mit dem richtigen Trainer gemacht. Bei einem hatte ich das Gefühl, dass er ein bisschen gelangweilt war, als ich ihm z.B. den Umarmungsgriff zeigte oder Übungen mit ihm machte. Oft meinte er dann, er habe das schon mit seinem alten Torwarttrainer gemacht und könne das schon. Der andere war da schon ein bisschen interessierter und hat das auch einen Tick besser gemacht, als der, der die Übungen schon kannte.
Mit jedem habe ich auch ein Elfmeterspiel gemacht. Beide natürlich absichtlich verloren ;). Da habe ich dann auch ein Lächeln bei beiden gesehen. :)
Außerdem habe ich bemerkt, dass, wie hier schon öfter erwähnt wurde, die kleinen Kinder oft vergessen. Bei einer Übung mit dem Umarmungsgriff haben das beide ganz gut gemacht, als wir dann aber am Ende ein bisschen Torschuss gemacht haben, gingen beide immer mit den Füßen zum Ball. Beide waren übrigens bis vor kurzer Zeit noch Feldspieler; so hat man es mir zumindest gesagt.
Die Torschuss Übung fanden beide meiner Meinung nach gut. Hat denen wohl etwas mehr Spaß gemacht, als die Übungen davor. Dabei haben sich die beiden Torhüter auch abgewechselt und derjenige, der nicht im Tor stand, hat auch mitgeschossen. Der Trainer und ich haben dann immer so geschossen, dass die Bälle haltbar waren, jedoch gingen beide, wie bereits gesagt, fast immer mit den Füßen zum Ball. Aber das kriegen wir schon noch hin.
Der Trainer und ich waren dann auch mal im Tor und die Kleinen durften dann auch versuchen gegen uns Tore zu schießen. Das fanden beide auch toll. :)
Fazit: Ein bisschen ungewohnt war es schon selbst Torwarttrainer zu sein. Im Endeffekt hat es mir aber Spaß gemacht und die Torschussübung am Ende war glaube ich ein gelungener Abschluss. Ich muss vielleicht ein bisschen spontaner werden, da ich manchmal nicht wusste, was ich noch machen kann, bzw. was die Torhüter überhaupt machen können oder wollen. Aber insgesamt haben wir das ganz gut hingekriegt und ein Torwart hat sich sogar bei mir bedankt, dass ich mit denen trainiert habe.
Außerdem: Es ist immer schön, wenn ein kleiner Junge beim Training ein Lächeln auf dem Gesicht hat! :)
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Erstmal möchte ich mich für diesen Thread bedanken, aus dem man sich wirklich viel produktives Material rauspicken kann. Respekt!
Da ich neu hier bin, kurz etwas zu mir:
Bin 18. und seit diesem Jahr E-Jugendtrainer, gestern war das erste Training. Ich teile die Arbeit mit 2 älteren Kollegen, beide Väter von Kindern (haben aber Ahnung von Fußball :)).
Da ich hobbymäßig öfters im Tor stehe, bin ich jetzt mehr oder weniger für die Torhüter verantwortlich. 3 Kinder haben sich auch sofort gemeldet, und die waren auch beim ersten „Training“ voll dabei und hatten Spaß.
Jetzt muss ich erstmal noch genau studieren, wie sich die 3 so schlagen.
Vor allem fehlt es mir an Ideenreichtum, z.B. den unteren Umarmungsgriff so zu trainieren, dass es den Kindern Spaß macht. Nur Bälle auf sie zurollen und -schießen ist auf Dauer dann doch reichlich langweilig… Hast Du da ein paar Variationsideen auf Lager?
Ich werde möglichst bald, voraussichtlich November mit der C-Breitensport-Lizenz anfangen, d.h. Lehrgang Basiswissen. Du sprichst dauernd von Übungsleiter, ist das identisch?
Und noch was: Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ein Buch über Jugendtraining zu schreiben? Du hast soviel interessante Dinge zu sagen (bzw. zu schreiben ;) ). Zu diesem Thema lässt sich doch recht wenig finden..
Ich würde das Buch sofort kaufen! :D
Weiter so!
Dankeschön schon mal im Voraus!
Niko
maupasre
20.09.2011, 15:50
Hallo Steffen,
meine Frage,wie kann ich meinen Sohn richtig trainieren,da es bei uns keinen Trainer (Torwart) gibt.Ich habe ihn auch nur aller 14Tage,da er bei seiner Mutter wohnt.
Mein Sohn ist 01-2001,153cm und Fußballkrank.Er soll auch bei einigen anderen höherklassigen Vereinen vorspiele(Dynamo Dresden),aber seine Mutter will das nicht,deshalb möchte ich so gut wie möglich mit ihm trainieren.
Wie kann ich es richtig machen???
Rene´
Paulianer
20.09.2011, 15:55
In diesem Thread solltest du ausreichend Anregungen finden für den Anfang. :)
Bevor ich auf einige Ältere Beiträge eingehe, erst einmal, was mir schon lange auf und unter den Nägeln brennt.
Die Schulung zum Thema "Hohe Bälle" für junge Torleute. Das Video zeigt gut, daß die kleinen Hände den Ball nicht sicher fassen können und nur Wachstum das probate Gegenmittel darstellt. Dennoch darf man nicht von einer Grundschule abweichen und muss Kompromisse eingehen, die mit Wachstum und Erfahrung von allein verschwinden und abgestellt werden.
Allerdings muss man als Trainer mit einer ersten "Unsicherheit" leben, die nach und nach von allein sich in Sicherheit verändert - aber die Technik des Torwart in korrekter Weise natürlich entstehen läßt.
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Auch haben mich dutzende Anfragen bei youTube erreicht, zum Thema "Hechten". Nein, Hechten für Kinder ist ehrlich eine Ausnahme und wer mal die Blaue Mauer auf seiner linken Seite beobachtet, sieht, daß wir hier noch viel, viel Arbeit haben - aber bisher nicht wirklich investiert, weil wir in der Richtung nicht wirklich trainieren.Trotzdem ist dabei etwas entstanden, was wir Euch nicht vorenthalten wollen:
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Fazit: Ein bisschen ungewohnt war es schon selbst Torwarttrainer zu sein. Im Endeffekt hat es mir aber Spaß gemacht und die Torschussübung am Ende war glaube ich ein gelungener Abschluss. Ich muss vielleicht ein bisschen spontaner werden, da ich manchmal nicht wusste, was ich noch machen kann, bzw. was die Torhüter überhaupt machen können oder wollen. Aber insgesamt haben wir das ganz gut hingekriegt und ein Torwart hat sich sogar bei mir bedankt, dass ich mit denen trainiert habe.
Außerdem: Es ist immer schön, wenn ein kleiner Junge beim Training ein Lächeln auf dem Gesicht hat! :)
Na super... dann entwickle es mal. Ich werde hier niemand "mein" Training aufzwängen, nein... ich bin ich, und Ihr, Ihr müsst auch Ihr selbst sein und bleiben und für Euch.
Daher... baue doch vielleicht mal beim Schusstraining ein, daß ein Torwart "Leben" verliert, wenn er mit den Füssen zum Ball geht... und wenn er die Technik sauber macht, sogar "Leben" gewinnen kann... Wichtig sind aber immer und immer währende Wiederholungen, denn nur so lernt der Mensch.
Denk immer daran, daß Torleute heute Fussball spielen müssen, es ist also nicht schlimm, wenn die Kleinen im Feld aktiv sind - es ist sogar der Sache förderlich.
[Vor allem fehlt es mir an Ideenreichtum, z.B. den unteren Umarmungsgriff so zu trainieren, dass es den Kindern Spaß macht. Nur Bälle auf sie zurollen und -schießen ist auf Dauer dann doch reichlich langweilig… Hast Du da ein paar Variationsideen auf Lager?
Naja, Langeweile ist so eine Sache. Ganz abstellen kann man es nicht, aber man kann es lindern. Variationen zum Umarmungsgriff sind z.B. das man einen Wettbewerb macht, also 5 Bälle und damit 5 Versuche - wer also nun die meisten richtig macht, gewinnt.
Baue eine Hürde auf, zum Drüberhüpfen und dann den Ball aufnehmen... Mensch, daß ist doch nicht so schwer... Koordinationsleiter durchlaufen, dann der Ball, usw...
Ich werde möglichst bald, voraussichtlich November mit der C-Breitensport-Lizenz anfangen, d.h. Lehrgang Basiswissen. Du sprichst dauernd von Übungsleiter, ist das identisch?
Ja, ist identisch
Und noch was: Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ein Buch über Jugendtraining zu schreiben? Du hast soviel interessante Dinge zu sagen (bzw. zu schreiben ;) ). Zu diesem Thema lässt sich doch recht wenig finden..
Hm, und welcher Verlag soll es denn verlegen? Woher nehmen wir die dafür nötigen Zeichnungen und Bilder?
Und zudem: Wer spricht mir die fachliche Kompetenz und Tiefe zu, solch ein Werk zu machen?
Hallo Steffen,
meine Frage,wie kann ich meinen Sohn richtig trainieren,da es bei uns keinen Trainer (Torwart) gibt.Ich habe ihn auch nur aller 14Tage,da er bei seiner Mutter wohnt.
Mein Sohn ist 01-2001,153cm und Fußballkrank.Er soll auch bei einigen anderen höherklassigen Vereinen vorspiele(Dynamo Dresden),aber seine Mutter will das nicht,deshalb möchte ich so gut wie möglich mit ihm trainieren.
Wie kann ich es richtig machen???
Gar nicht! Schon allein der Ansatz, sprich daß er "Höherklassig vorspielen soll" ist grundfalsch. Wichtig ist, daß ein junger Mensch Spaß am Sport hat, anstelle jetzt in etwas reingedrückt zu werden.
Meinst Du, er hat etwas davon, wenn er bei Dynamo Dresden spielt? Schau mal, in der E-Jugend gibt es keine Bundesliga, keine Landesliga... es gibt nur Kreisklasse und Kreisliga... Selbst bei großen Vereinen kann es also passieren, daß dann eine Mannschaft nur Kreisklasse spielt, während der kleine Verein nebenan in der Kreisliga spielt. Was ist also der "große Name" wert? Nichts, ausser für vielleicht die angehörigen.
Denn in seinem alter ist der "höherklassige Verein" völlig Banane und in der Richtung weder besser noch schlechter... Denn schau Dich doch mal um, wie viele in den Mannschaften aus der eigenen Jugend kommen und ab wann diese in den Verein gekommen sind.. nur wirklich Ausnahmen sind da, die seit dem 12. Lebensjahr im Verein sind und es dann in die "höherklassigkeit" geschafft haben.
Für Dich mag es wichtig sein, für Dich zählt vielleicht der Name - für dein Kind ist es absolut unwichtig. Spielen muss er, und Spaß haben muss er.
Welchen Namen der Verein trägt... ist unwichtig.
Und: Wenn man als Vater das Training übernehmen will, ist es wichtig, daß man immer und immer weiß, daß es das eigene Kind ist. Man bleibt immer Vater, sieht sein Kind nie neutral.
Wichtig ist allerdings, daß man selbst die nötigen Fertigkeiten und Fähigkeiten hat, denn es einfach so: Kinder lernen durch Zusehen und durch eben das vormachen. Hier ist Kopieren noch wirklich wichtig.
Zumal er in diesem Alter immer noch völlig von den Eltern abhängig sind wird... und wenn er bei der Mutter wohnt, ist doch eher gegeben, daß er in einem Verein ist, wo die Mutter Ihn regelmäßig zum Training bringen kann und er sich wohl fühlt, anstelle der der Name des Vereins wiegt, nicht?
Denn das Training zweimal die Woche ist wichtiger, wie die 14 tägige Tw Trainingseinheit mit dem Vater... denn ich persönlich finde es wichtig, daß möglichst jede Woche einmal mit den Kiddies gearbeitet wird.
Paulianer
21.10.2011, 19:36
Wieder einmal tolle Videos, Steffen! :) Daumen hoch!
Danke... das letzte Video ist auf besonderen Wunsch der Blauen Mauer entstanden... und ich könnte den Kommentar ja mal im O-Ton wiedergeben, doch fiel dieser der Spurschere zum Opfer:
*Umpf* Aaaah, ooohhh, Shit! So fall ich nie mehr... das ist doch Scheiße... da tut man sich ja weh! Welcher Vollhorst kann denn nur so hechten? Dann lieber wie Patric Kandt, da tu ich mir nicht weh!
Und man darf raten, nach welcher Szene dies ausgesprochen wurde... :D
Eine Frage direkt zum ersten Video. Ist das ein 5er Ball und wenn ja, warum nicht einen 3er oder zumindest 4er Ball nehmen. Dann hat man nicht so das Problem, dass der Ball viel zu groß für die Hand ist.
Anadur, weil man immer sich an der Praxis orientieren muss.
Einen 3er Ball findet man so gut wie gar nicht, und selbst einen 4er Ball können die meisten F-Jugendlichen nicht festhalten. Spätestens in der E-Jugend trainieren viele Vereine schon mit einem 5er leicht, wenn nicht sogar mit einem normalen 5er...
Gerade diesen Umständen muss man Rechnung tragen, damit die Kiddies im Spiel nicht enttäuscht sind.
Denn einen 3er fangen können, ist schön und gut, doch wenn man sich daran gewöhnt hat, sind die Hände erst einmal in einer nicht korrekten Position und nicht immer klar geöffnet, um dann einen größeren Ball zu greifen - womit das Verletzungsrisiko steigt.
Zudem muss man versuchen, den Kindern Sicherheit zu geben und Selbstvertrauen in die eigenen Fertigkeiten und die Technik des Hände hinter den Ball, abtropfen lassen und im Nachfassen sichern funktioniert meiner Erfahrung nach absolut zuverlässig. Darin reifen viele Kinder, haben wenig Angst vor dem Ball und gewinnen Selbstvertrauen.
Dann später, und das zeigt das Video, geht es schon von allein ins Fangen über... ohne darauf hinarbeiten oder zutun. Minimale Korrekturen sind dann nur erforderlich - was auch schlicht die Arbeit für den Trainer einfacher macht.
Und dieses Verfahren ist besser, als das von vielen Trainern geforderte oder gelernte Wegschlagen oder Wegboxen des Balles... das kommt zwar dem Abwehrreflex der Kinder entgegen, ist aber schwieriger, dies später abzustellen, um damit dann in Richtung Fangsicherheit zu arbeiten. So kommt Selbstvertrauen zuerst, und damit auch Vertrauen in Technik - und völlig von allein die Fangsicherheit.
Herz was will man mehr?
Einen fangsicheren Übertorwart in der E-Jugend??? Was soll man denn noch züchten?
Anadur, weil man immer sich an der Praxis orientieren muss.
Praxis ist halt hier im Kreis/Verband eben die kleineren Bälle, zumindest bis zur C-Jugend. War auch wirklich nur eine Frage zur Info, denn wenns bei euch nicht so ist, muß sich natürlich den Gegebenheiten vor Ort anpassen.
Bis zur C-Jugend mit Bällen Gr. 4? Das ist ja eine Überraschung, hier in Niedersachsen wird früh mit Größe 5 begonnen, ab D-Jugend spätestens mit den normalen Bällen gegen die auch jeder Erwachsene tritt. Mit Größe 3 wird hier gar nicht gespielt (sowas gibt es?).
Anadur,
eigentlich ist das bei uns auch so, nur das es bei uns keine 3er Bälle gibt, sondern nur 4er leicht. Vielleicht gibt es heute auch 3er bei uns... doch als ich anfing hatten wir nur 4er bzw. 5er leicht zur Verfügung... und da muss man sich schon was einfallen lassen.
Zumal dann bei den Spielen es bei uns dann zumeist auch alles andere sind, als die Bälle nach Vorgabe des DFB... das ist schon oft moniert worden, doch in der E-Jugend kommt schon ein Schiri vom Verband und wenn der mit dem Ball spielen läßt...
Und just darauf habe ich mich damals angepasst und wenn ich ehrlich bin: Es gelingt so hervorragend, daß ich davon gar nicht weggehen würde... also anstelle einen 3er Ball würde ich in der Richtung sogar eher zum größeren Ball tendieren. Einfach weil ich den Korbgriff so wirklich ganz natürlich habe entstehen sehen... dieser Effekt des natürlichen Lernens... er ist schlicht für mich sehr, sehr viel wert, anstelle das ist mit einem kleinen Ball anfange...
Denn dazu müßte ALLE anderen Vereine auch mit diesen Bällen spielen - und meine Erfahrung zeigt: Das ist leider nicht der Fall
So, es sind die letzten Videos, denn mit diesen Dingen muss man die E-Jugend einfach abschließen.
Man kann nicht mehr verlangen und sollte es auch nicht.
Beginnen wir mit einer Standard Technik:
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Der Umarmungsgriff (http://www.youtube.com/watch?v=VM-oijz36NA) ist jetzt nicht so der Brüller, ist eher eine Standardsache und wenn man den tiefen Umarmungsgriff schon beherrscht, eine eher leichte Übung.
<iframe width="560" height="315" src="http://www.youtube.com/embed/VM-oijz36NA" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
Dies hingegen, daß Mauer stellen (http://www.youtube.com/watch?v=VM-oijz36NA), ist dann eher eine taktische Sache.
Doch wenn ich oft sehe, wie viele Torleute eine Mauer stellen und dann es auch noch inkorrekt machen, denke ich, daß dieses Video sehr wichtig ist. Wichtig nicht nur für die Torleute selbst, insbesondere eher für die Trainer, die von den Torleuten etwas verlangen - aber gleichzeitig kaum sich die Zeit nehmen, dies zu üben - oder den Torleuten das Wissen, wie es gemacht wird, angedeihen lassen.
<iframe width="560" height="315" src="http://www.youtube.com/embed/UcRSXhLVL1A" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
Abstoss und Abschlag (http://www.youtube.com/watch?v=UcRSXhLVL1A) sind essentiell für einen Torwart, daher haben wir uns der Sache gewidmet, auch weil man im Video gut sieht: Es klappt noch nicht so ganz - denn die Blaue Mauer ist zu oft über den Ball geneigt, anstelle in Rückenlage zu gehen. Trotzdem arbeiten wir an der Technik, insbesondere der wichtigen Fussstellung und Fusshaltung. Dies geht auch oft vergessen und viele Trainer, insbesondere Fussball Mannschaftstrainer vermitteln überhaupt keine Technik an die Kinder...
Jaja, Fragen haben uns auch erreicht...
Wir haben ein paar Punkte aufgegriffen.
<iframe width="560" height="315" src="http://www.youtube.com/embed/Y-scw4DMGBU" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
Wir haben daher ein paar der häufigsten Bemerkungen zum Anlass genommen und ein paar Erklärungen (http://www.youtube.com/watch?v=Y-scw4DMGBU) angefertigt... vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
Ja, und damit sind wir am Ende... die Zeiten der E-Jugend sind vorbei. Was nun alles kommt, ist dann die D-Jugend... und hier feilen wir an den erlernten Grundtechniken, verfeinern das Stellungsspiel, die Spieleröffnung und die taktischen Apsekte... wir machen nun mehr in Richtig Reaktion und Koordination, an Beweglichkeit und Intuition... Wo andere hier noch Technik erlernen müssen, sind wir hier weiter und können uns ganz auf andere Aspekte konzentrieren.
HannSchuach
21.10.2012, 20:47
Coole und interessante Videos Steffen. Danke dafür
Halbi-l1l
02.09.2013, 19:51
Schönen guten Abend,
folgende Situation: Ich habe jetzt seit zwei Wochen eine E-Jugend als Co-Trainer übernommen und soll jetzt auch einmal in der Woche für ca. 30 Minuten leichtes Torwarttraining machen. Das Ding ist, der kleine hat zwar Talent, es kommt aber so ein bisschen rüber als hätte er kein Bock. Ich habe einige Übungen versucht die eigentlich Spaß bringen sollten (auf nassen Rasen zum Ball rutschen etc.) aber iwie war er gelangweilt & es hat gedauert bis er aufgestanden ist, den Ball zurückgeschossen hat etc. Er sagte das Torwarttraining war okay. Ich persönlich fands scheiße, weil es halt so rüber kam als ob es absolute scheiße war. :p
Jetzt die Frage; hat jemand Ideen wie ich das ändern kann? Ich hab wirklich auf Übungen hier aus dem Forum genommen, z.B. Hütchen schießen etc. Ich bin echt aufgeschmissen für nächste Woche...
lg
Es ist schwierig... da muss man einfach dabei sein...
Ich kann dir keinen Tipp geben - weil ich weiß ja nicht, wie dein Training ist und wie er so drauf ist....
TW-Mentalcoach
05.09.2013, 15:14
Woran machst du fest, dass der Kleine a) Talent hat, b) keinen Bock hat und c) gelangweilt ist? Wie lange kennst du den Jungen und wie lange kennt er dich? Hatte er vorher schon TW-Training, wenn ja mit wem und wie und wenn nein hast du ihm erklärt und zwar so, dass ER das versteht, was du wozu mit ihm vorhast?
Alter_Fliegenfänger
26.09.2013, 14:45
Hallo Halbi-l1l
Wie hat sich denn das Training entwickelt? Für weitere Anregungen wäre es hilfreich di Fragen von TW-Mentalcoach zu beantworten.
Mit sportlichem Gruß
euer Alter Fliegenfänger
twtrainer
30.01.2018, 10:16
Es ist nun 10 Jahre her, dass dieses Thema hier diskutiert wurde. Mich würde interessieren, was sich in dieser Zeit verändert hat?
1. Wird Nachwuchs-TW-Training auch heute noch vernachlässigt?
Sieht man heute die Notwendigkeit als Verein, die Kinder auf allen Positionen (also auch auf der TW-Position) eine hilfreiche Unterstützung im Traininig und Spiel zu gewähren? Oder wird nach eurer Meinung das Nachwuchs-Torwarttraining in den Vereinen vernachlässigt, weil keine Zeit oder kein geeignetes Personal vorhanden ist oder weil es schlicht kaum einen Entscheidungsträger interessiert, weil nur die 1. Seniorenmannschaft wichtig ist?
2. Wie wird Nachwuchs-TW-Training organisiert?
Sollte ein TW-Training von den Bambini- bis in den E-Jugendbereich besser für die ganze Mannschaft ins Mannschaftstraining integriert werden, damit jeder die Chance bekommt seine Angst aufgrund von Fähigkeiten in Spaß an den TW-Aufgaben umwandeln zu können. Sollten für die Interessierten ein Extra-TW-Training angeboten werden, dass parallel zum Mannschaftstraining erfolgt oder sollte statt eines Mannschaftstrainings stattfinden
3. Welche Unterstützung erhalten TW-Talente?
Gibt es in der Auswahl ausreichend qualifizierte Torwarttrainer oder wird auch dort die Talentförderung von Nachwuchskeepern vernachlässigt?
4. Sollte nach eurer Meinung das Nachwuchs-TW-Training erlebnis- oder ergebnisorientiert sein? Welche Vor- und Nachteile seht ihr darin?
5. Gibt es eine gute TW-Trainer-Ausbildung? Wenn nein, was sollte verändert werden?
Kann man TW-Trainer in 40 Lehreinheiten ausreichend Wissen und Fähigkeiten vermitteln, um in der Praxis für jede Altersgruppe geeignete Übungen und Spielformen mit entsprechender Trainingssteuerung für eine systematische Ausbildung zu vermitteln. Oder ist das aktuelle TW-Ausbildungssystem des DFB nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?
Über zahlreiche Beiträge würde ich mich sehr freuen!
twtrainer
07.02.2018, 12:23
Schade, dass es hierzu keine Meinungen gibt? Sind denn hier im Forum keine Väter oder Jugend-Torwarttrainer, die aus eigenen Erfahrungen berichten können?
Fliegenfänger73
14.03.2018, 09:00
Hallo.
Doch, es gibt noch Meinungen ;) ... habe allerdings etwas gebraucht, bis es mit der Registrierung und Anmeldung funktioniert hat.
Da ich gerad selber vor der Herausforderung stehe, die Torhüter unserer Jugendmannschaften zu trainieren, habe ich mir daauch einige Gedanken zu gemacht. Grundsätzlich finde ich die einleitenden Worteaus diesem Thread (von Steffen) immer noch ziemlich passend. Auf deine Fragenwürde ich folgendes schreiben ... mit der Bitte um weitere Kommentar, bin jaselber noch auf der Suche nach dem richtigen Weg für uns:
Wird Nachwuchs-TW-Training auch heutenoch vernachlässigt?
Ich habe den Eindruck, ja, aber es wird mehr getan als noch vor einigen Jahren.
Sieht man heute die Notwendigkeit alsVerein, die Kinder auf allen Positionen (also auch auf der TW-Position) einehilfreiche Unterstützung im Traininig und Spiel zu gewähren?
Mehr als früher, auf jeden Fall. Zum Beispiel bei uns im Verein wird da seit einiger Zeit immer mehr Wert draufgelegt. Allerdings nicht fix auf den Positionen, sondern eger auf Funktion „Abwehr,Angreifer, TW“. Auch bei Turnieren hier sieht man immer öfter, dass einige Trainer den Kindern im Tor besondere Hilfestellungen im Training geben. Man sieht im Spiel ziemlich schnell, welche Mannschaft da Wert drauf legt.
Oder wird nach eurer Meinung dasNachwuchs-Torwarttraining in den Vereinen vernachlässigt, weil keine Zeit oderkein geeignetes Personal vorhanden ist oder weil es schlicht kaum einenEntscheidungsträger interessiert, weil nur die 1. Seniorenmannschaft wichtigist?
Das ist sicher ein Punkt, warum das Torwarttraining nicht überall gefördert wird (werden kann). Die Anzahl der Torhüter gegen die der Feldspieler ist halt deutlich geringer. Somit stehen weniger Trainer zur Verfügung ... nur die 1ste ist wichtiger würde da eher nicht sagen. Wenn dann aber die wenigen Trainer nochden Kindern in mehreren Mannschaften helfen sollen, wird das schnell Zeitaufwändig.Vor dem Problem stehe ich eben auch gerade, die haben an verschiedenen Tagen inder Woche Training und meiner Meinung nach sollen die auch zusammen mit der Mannschaft trainieren ... jedenfalls ein paar Einheiten.
Sollte einTW-Training von den Bambini- bis in den E-Jugendbereich besser für die ganzeMannschaft ins Mannschaftstraining integriert werden, damit jeder die Chancebekommt seine Angst aufgrund von Fähigkeiten in Spaß an den TW-Aufgabenumwandeln zu können. Sollten für die Interessierten ein Extra-TW-Trainingangeboten werden, dass parallel zum Mannschaftstraining erfolgt oder solltestatt eines Mannschaftstrainings stattfinden?
Ja, es muss (wenigstens tlw.) in das Mannschaftstraining integriert werden. Auf dem Platz muss das Zusammenspiel ja am Ende auch passen. Auch da bin ich gerade auf der Suche nach der sinnvollsten Lösung für mich. Aktuell plane ich eine festen "Torwart-Termin" für G, E und F gemeinsam, vielleicht alle zwei Wochen. Parallel dazu würde ich vermutlich wechselweise jede Woche einmal ein Training einer der Mannschaften besuchen und dort einzeln mit dem TW und gemeinsam mit der Mannschaft Übungen machen. Aber ob das sinnvoll ist ... und ich das zeitlich unterbringen kann istgerade noch ... offen .... ;) Außerdem können wir beim Mannschaftstraining dann auch andere Kinder beobachten und ggf. mit den Kindern über deren Lieblingspositionen reden. Gerade in den jungen Jahrgängen wird da sicher einiges an Wechseln in den Positionen geben.
Gibt es inder Auswahl ausreichend qualifizierte Torwarttrainer oder wird auch dort dieTalentförderung von Nachwuchskeepern vernachlässigt?
Bei uns in der Gegend ist das sicher ein Problem. Ich werde das hier im Verein als erster und (vorerst einziger) machen,einfach weil kein anderer aktiver (oder früher mal aktiver) TW Zeit und/oder Lust hat.
Sollte nacheurer Meinung das Nachwuchs-TW-Training erlebnis- oder ergebnisorientiert sein?Welche Vor- und Nachteile seht ihr darin?
Ich denke, dass sollte eine Mischung ausbeidem sein und ist stark Abhängig von den Kindern. Da muss man gerade in dem Alter auf die einzelnen "Persönlichkeiten" eingehen ... denke ich. Dawird es sicher auch im Laufe der Zeit Wechsel geben, da eine Festlegung auf die Position hier noch zu früh ist. Wer TW sein will, das probieren möchte und Spaß dran hat wird es probieren. Je länger und/oder intensiver die dann dabei bleiben umso ergebnisorientierter wird das Training werden. Das ist jedenfalls derzeit mal mein "Plan" ... wir werden sehen wie das auf geht.
Gibt es einegute TW-Trainer-Ausbildung? Wenn nein, was sollte verändert werden? Kann manTW-Trainer in 40 Lehreinheiten ausreichend Wissen und Fähigkeiten vermitteln,um in der Praxis für jede Altersgruppe geeignete Übungen und Spielformen mitentsprechender Trainingssteuerung für eine systematische Ausbildung zuvermitteln. Oder ist das aktuelle TW-Ausbildungssystem des DFB nur ein Tropfenauf dem heißen Stein?
Das würde mich auch interessieren. Ich war halt selber lange TW, und bin aber nur noch AH-Aktiv ;) Eine richtige Ausbildung habe ich hier keine und kenn mich da auch noch zu wenig aus. Derzeit bringe ich meine eigenen Erfahrungen ein und hole mir den Rest über Videos, Foren oder auch Bücher.
Vielleicht hilft das hier, um die Diskussion wieder zu beleben?! ;o)
Über weitere Anregungen würde ich mich freuen.
Gruß aus dem Allgäu
twtrainer
14.03.2018, 13:15
Hallo Fliegenfänger
Erst einmal vielen Dank für deine Meinung.
Zunächst einmal fand auch ich den Eingangs thread von Steffen prima und viel zu schade um dieses Thema "versanden" zu lassen!
Defintion: Torwartübung - Torwarttraining
Ich glaube, da hab ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Mit Torwartübungen meine ich für absolute Anfänger geeignete TW-Übungen, die man mit allen Spielern einer Mannschaft gleichzeitig machen kann
Nachfolgend ein paar Vorschläge:
a. Schutz vor schmerzhaften Ballkontakten
1. die Finger nicht in Ballrichtung ausstrecken (Gefahr von Fingerkuppen-Prellung)
2. Ball nicht mit vollständig ausgestreckten Armen auf Brusthöhe fangen (Gefahr von Finger- oder Handgelenkverletzungen)
3. seitlich über Oberschenkel, Hüfte und Schulter abrollen (sonst Gefahr von Hüft- oder Schulterprellung)
4. Hechtsprung (schmerzhaften Ball- oder Bodenkontakt vermeiden)
3.1. In 3 Stufen "abtauchen" erlernen
a. TR rollt sitenden TW seitlich rechts/links Bälle zu. TW kippt zur Seite und fängt den Ball mit beiden Händen gleichzeitig vor dem Oberkörper
b. dito, jedoch kniet TW (Hilfe: seitliches Abkippen erleichtern, indem TW Knie an der Seite, an der Ball gerollt wird, leicht nach vorn zieht.)
c. TW steht in tiefer TW-Grundposition ca. 1 1/2 Armlängen vor TR. TR hält Ball seitlich (eine Hand auf und die andere Hand unter den Ball) ca. 50 cm hoch
d. TR streckt sich, umgreift den Ball mit beiden Händen und rollt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter ab
d.1. Hilfe: Wenn TW Schwierigkeiten beim Abrollen hat, dann läßt TR den Ball erst los, wenn TW bereits über Oberschenkel und Hüfte abgerollt hat
4.beim Hechtsprung
Häufige Anfangsfehler sind:
- TW-Füße stehen parallel, so dass er seitlich fällt ("Bahnschranke") und landet schmerzhaft auf der Schulter statt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter abzurollen
- dito, jedoch springt TW mit beiden Beinen gleichzeitig hoch und dann in einem weiten Bogen zum Ball und landet schmerzhaft auf der Schulter oder dem Kopf
- TW dreht sich zur Ballrichtung, läßt sich frontal nach vorn fallen und begräbt schmerzahft den Ball in Bauch- oder Brusthöhe unter sich
Um den anfangs recht komplex erscheinden Bewegungsablauf für den TW zu erleichtern, sollte man eine Übung wählen, bei der der Torwart sich nur über die hintere Fußspitze abdrücken kann und dabei lediglich einen halbhoch geworfenen Ball fangen soll.
Damit es von Anfang an gut klappt, sollte man den Bewegungsablauf mit der "Schokoladenseite" des TW starten. (Wenn es auf der schwächeren Seite nicht klappen will, hier den Bewegungsablauf von 3.1. wiederholen, sodass der TW durch weitere TW-Unterstützung die nötige Sicherheit im Bewegungsablauf erhält.)
Eine einfache TW-Übung kann wie folgt ablaufen:
- TR positioniert sich ca. 8 m vor dem Tor mit einem Ball in den Händen
- TW startet die Übung, in dem er zunächst aus mittiger Position den ballfernen Torpfosten antippt und dann schräg zur anderen Seite sprintet,
- TW wirft Ball gerade halb hoch in Sprintrichtung des TW
- TW drückt sich mit Fußspitze des hinteren Beins (tornahes Bein) ab, fängt den Ball mit beiden Händen gleichzeitig und lang ausgestrecktem Körper in Ballrichtung
- TW rollt über Oberschenkel, Hüfte und Schulter ab
Hinweis: Sollte TW statt in Ballwurfrichtung zu sprinten parallel zum Tor steppen oder direkt zum anderen Pfosten rennen, dann bitte den Ball nicht werfen (sonst Gefahr von Schulter- oder Kopfverletzung bei der Landung)
Als weitere Unterstützung kann man ein Hütchen ca. 3 m vor dem Pfosten der Seite, in die gehechtet werden soll, legen. Dieses Hütchen soll dem TW als Orientierung für die Sprintrichtung dienen.
Organisation von TW-Übungen
Ich finde deine Idee teilweise mit keinen Torwartgruppen und teilweise parallel zum Mannschaftstraining die Torwartübungen (Anfängergruppe) und das Torwarttraining (Fortgeschrittene) zu machen prima. Allerdings teile ich deine Zweifel, dass es nicht zu viele Keeper bzw. Mannschaften sein dürfen. Denn du solltest schon noch die Zeit finden, um dir in den Wettkämpfen anzuschauen, wie die Keeper die in den Übungen und TW-Trainingseinheiten erworbenen Fähigkeiten im Spiel umsetzen? Denn weil das Spiel fast immer die besten Übungen schreibt, kannst du die erkannten Defizite gleich beim nächsten mal besprechen und entsprechende Übungen machen. Wenn die Keeper dann sehen, dass meist kleine Veränderungen bereits große Auswirkungen haben, wird die Neugier geweckt und es steigt das Interesse, sich weiter verbessern zu wollen.
Eine Torwarttrainingseinheit beinhaltet: Trainingsschwerpunkt, darin Warmmachen (möglichst passend zum Trainingsschwerpunkt), Übungen, Spielformen und wenn parallel zum Mannschaftstraining das Abschlußspiel als Kontrolle für den TW-Trainer.
TW-Trainingseinheiten sollten alters- und leistungsgerecht konzipiert werden. So kann man im mittleren Jugendbereich mit kleinen TW-Gruppen starten. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Teilnehmer weiterhin Fähigkeiten als Feldspieler sammeln. Denn als "Allrounder" sind sie auf sämtlichen Positionen einsetzbar, während bei einer zu frühen Positionsfixierung der aktuell schwächere Keeper meist die Ersatzbank drückt und sich dort weder als Keeper noch als Spieler im Wettkampf weiterentwickeln kann.
Deshalb bin ich da vollkommen deiner Meinung, dass es zunächst lediglich um eine Funktionsentwicklung gehen sollte und erst im oberen Jugendbereich mit einer Verfeinerung der Positionsentwicklung gestartet wird.
Leider wollen viele Mannschaftstrainer lieber von Anfang an Stammspieler und einen Stammtorwart, weshalb die Mitglieder des Teams kaum Chancen haben, die unterschiedlichen Funktionen kennenzulernen. Der Grund ist, dass man meist lieber sofort gewinnt, anstatt später. Allerdings wäre der spätere Erfolg weitaus wahrscheinlicher, wenn man sich zunächst um eine homogene Mannschaft bemüht, in der alle Teammitglieder überall auf dem Platz eine gute Unterstützung und Ausbildung bekommen, sodass sie später selbständig gute Entscheidungen treffen, sie technisch sauber und in hoher Geschwindigkeit ausführen können.
Leider funktioniert die Ausbildung selbst in den höheren Ligen des Jugendleistungsbereichs deshalb nicht so richtig, weil die halbe Liga gegen den Abstieg kämpft, sodass man sich nicht für die Ausbildung der besten Talente, sondern für die physisch stärksten "Kanten" aus den ersten Geburtsmonaten (RAE-Effekt) entscheidet, um sein Vereinsimage zu pflegen. Leider unterliegen meist die Keeper ähnlichen Selektionsmerkmalen. D.h. die Körperlänge kann als wichtiger angesehen werden als die Handlungsschnelligkeit. Ähnliche Fehlentwicklungen gibt es nicht nur in den NLZ, sondern bereits in den Auswahlen der DFB-Stützpunkte.
Vermutlich hast du dich noch nicht so mit dem DFB-TW-Trainer Ausbildungsangebot beschäftigt? Aber vielleicht gibt es andere User, die über eigene Erfahrungen berichten können?
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