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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Möchtest du nicht wechseln, wir brauchen noch einen Torhüter?



Anadur
21.06.2009, 19:32
Ich wußte nicht genau wie ich das Thema nennen sollte, aber ich glaube diese Frage oben passt ganz gut.

Mai und Juni, die Wechselsaison ist in vollem Gange und das Telefon nervt mal wieder. Dabei muß ich eine Entwicklung feststellen, nicht nur bei Torleuten aber eben auch dort, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich stand und stehe jetzt seit über 10 Jahren kreislich und Überkreislich im Seniorenbereich zwischen den Pfosten. Man kennt sich, man schätzt sich und man redet miteinander.
Gestern spielte ich just 4 Fun bei unseren alten Herren mit und traf auch auf ein paar Ex-Kollegen und auch dort war es wieder ein Thema. Die Mannschaften finden keinen Nachwuchs mehr, gerade im Tor. Überall werden Torhüter gesucht, teilweise schon verzweifelt. Einem guten Freund wurde von einem Bezirksligisten 800€ Handgeld, 350€ monatlich + Prämien + Zulagen geboten. Nur um mal die Größenordnung deutlich zu machen.
Vereine mit Ascheplätzen, die bei uns allerdings auch die Regel sind, scheinen es noch schwieriger zu haben. Da wird seit Jahren gesucht und der Alte mit 40+ jahren Jahr für Jahr bekniet doch noch ein Jährchen dranzuhängen.

Findet man dann mal einen "Jugendlichen" leidet der dermaßen extrem an Selbstüberschätzung, das man nicht glauben kann das er es ernst meinte. Sofern man ihn überhaupt spielen sieht und er sich nicht lieber in der Verbandsliga als Ballaufpumper und 4 Torhüter in der Zweiten Mannschaft auf die Bank setzt. Dann spielt er übrigens gegen dieselben Mannschaften die verzweifelt eine Nummer 1 suchen. Aber ok, das ist halt auch nicht auf Torhüter beschränkt. Feldspieler sind da änlich veranlagt.

Könnt ihr diese Beobachtungen bestätigen? Oder ist das nur auf unsere Region beschränkt?
Welche Erklärung gibt es für solches Verhalten? Warum setzt man sich lieber auf die Bank als eine Klasse drunter einen Stammplatz zu haben? Wodurch entsteht diese massive Selbstüberschätzung? Was ist so schlimm an einem Ascheplatz?

Nachwuchskeeper1993
21.06.2009, 20:26
Ich denke mal, das viele Torhüter und auch Spieler bei höherklassigen Vereinen sind, obwohl sie nicht spielen, um vor dem Freundeskreis oder allgemein anderen Leuten zu sagen: Ja ich spiel Verbandsliga un du, Kreisliga? Ob sie dann zum Einsatz kommen ist für viele nur Nebensächlich. Einfach um anzugeben oder vielleicht den ein oder anderen Euro mehr in der Kippe zu haben.

Zum Ascheplatz lässt sich sagen, das viele Torhüter zu verwöhnt sind und immer auf Rasen spielen. Viele gucken sich vorher schon der 5er an und sagen: Was ist das denn fürn ****** Platz?
Das fängt ja schon im einfachen Fussballgucken an, wo der Rasen top ist un alles grün ist. Naja man muss ja auch sagen das die Verletzungsgefahr schon höher ist als auf einem Naturrasen....

Mörv1992
21.06.2009, 20:30
Fußball wird vom Hobby zum Statussymbol.

DJ Kleinstadtheld
21.06.2009, 20:35
Fußball wird vom Hobby zum Statussymbol.

Das stimmt, aber wenn man sich damit indentifziert, wo ist das Problem?

JanekW.
21.06.2009, 20:35
Ascheplätze sind gift für Knochen und Material...
mehr gibts da glaub ich nicht zu sagen...
Die Probleme in der Jugend sind die, dass man nicht einmal eine Jugendmannschaft hinbekommt ;(

Nachwuchskeeper1993
21.06.2009, 20:36
Fußball wird vom Hobby zum Statussymbol.

Genau das wollte ich sagen, nur wusste nicht wie.

Steffen
21.06.2009, 21:01
Problem ist doch, daß immer weniger Menschen Zeit haben.. es fehlt an Trainern, gerade im Jugendbereich... und dieses Fehlen macht einfach aus, daß Nachwuchs zum Teil fehlt...
Zudem glauben viele Jugendliche immer, daß Sie nur bei großen Vereinen chancen haben und vergessen, daß dies viele denken, so daß die großen Vereine oft 8 Torleute haben, davon nur 2 genommen werden, der Rest eigentlich nur mitläuft, aber kaum etwas mit bekommt...

Es ist einfach schwer... vor allem wenn dann viele denken, sie sind so gut, daß es mit 15 schon für Bundesliga reicht.

Meister
21.06.2009, 21:10
Fußball wird vom Hobby zum Statussymbol.

Das ist bei manchen einfach so, aber das war glaube ich schon immer so;).

Manche überschätzen sich einfach und wollen sich nicht eingestehen, dass sie nicht besser sind als andere bzw. in den höhren Ligen nichts zu suchen haben!

Believer
21.06.2009, 21:22
Gut, ich kann jetzt nur von den Entwicklungen im Frauenbereich sprechen, aber hier sind Torwärte auch Mangelware. Dazu kommt der von Anadur oben beschriebene Effekt, nach dem auch im Frauenfußball die Torhüter relativ schnell an die oberen Ligen (Regional-, 2. Bundes- und Bundesliga) denken können, da Nachwuchs immer gesucht wird. Zu dem kommt es im Frauenbereich auch vor, dass selbst in hohen Ligen auf einmal die Lust am Fußball verloren geht (es gibt ja in der 2. Bundesliga bei uns z.B. auch keine Vergünstigung, die da einen beschwichtigenden Effekt haben könnte) und von heute auf morgen keine Trainingsbeteiligung stattfindet. Es finden sich meist nur eine handvoll Mädchen, vor allem im Jugendalter, die ins Tor gehen möchten. In unseren Jugendmannschaften wechselte der Torwart fast monatlich, weil keine so wirklich Lust auf das Tor hatte bzw. wenn sie diese hatte, sie auch schnell wieder verlor. Die Torhüterinnen, denen dann bescheinigt wird, dass sie gut wären, ziehen schnell zu den großen Vereinen weiter, weil es bei kleinen Clubs wirklich gar keine Chance gibt "entdeckt" zu werden. Im Frauenfußball gibt es eben kein Scouting, nicht in dem Ausmaß, dass man auch zu kleinen Vereinen geht, zumindest. In der Verbandsliga gibt es von 18 vielleicht 2 Mannschaften, die 2 Torhüter haben. Die Hälfte von den Teams haben keine gut ausgebildeten Torhüterinnen oder eben eine Feldspielerin im Tor. Bei den anderen ist das Geschrei groß, wenn sich die Torhüterin verletzt. Also zusammenfassend gesagt, ist es bei uns ähnlich, bloß so enorm noch nicht, dass es ein sehr großes Thema ist. Sicherlich sind Torhüterinnen seltener zu finden, jedoch ist auch der Frauenfußball im Kommen und somit ist noch relativ viel Luft nach oben.

konsti
21.06.2009, 21:27
Mit dem Hobby ein bisschen Geld nebenbei verdienen ? Wieso nicht, ich würds machen :)

Bei uns sind GUTE Torhüter auch mangelware, da bekommt ein guter TW nach einer guten Saison schon ein paar Anfragen, ich hatte dieses Jahr 4 Stück, 2davon hätten Siegesprämie bezahlt. Die Mannschaften spielen in der Kreisliga. Ich frage mich eh von wo diese Mannschaften das Geld herbekommen. Naja mometan spiele ich noch aus Spaß am Sport aber wer weiß, wenn später ein Verein ankommt und fragt ob ich nicht Lust hätte ein kleines Taschengeld dort zu verdienen, wieso nicht? Man bekommt doch sonst nix im Leben geschenkt ;)

penaltykiller
21.06.2009, 21:31
Ich kann solch ein Verhalten ebenfalls nicht nachvollziehen, wichtig ist es doch wenn man mit Herzblut bei der Sache ist, dass man überhaupt spielt, wo ist völlig nebensächlich aufs Erste betrachtet. Klar brauchst du in den höheren Ligen auch Keeper die sich auf die Bank setzen und die gewisse Qualitäten haben sollten, aber grundsätzlich lieber auf die Bank sitzen anstatt in einer niedrigeren Klasse zu spielen, na ja ich weiß nicht.

Das mit dem Telefon kenn ich auch, ich hab den Verein gewechselt und einige haben davor wohl mitgekriegt dass ich wohl Wechselwillig wäre, und schon kam der im Topic genannte Spruch oder etwas ähnliches von insgesamt 6 Vereinen. :D

Zu den Ascheplätzen kann ich nichts sagen, wir haben bei uns keine Ascheplätze, aber ich habe letztes mal auf nem Rasenplatz gespielt, der war so grauenhaft dass ich sogar Asche bevorzugt hätte. In der Regel sind die Plätze hier schon gepflegt, aber der war sowas von durchackert dass man ihn mit ner Kuhweide verwechseln hätte können, wobei da drauf wenigstens noch grünes Gras ist und nicht nur verdorrte Halme.

Ich bin froh drum dass ich nicht auf Asche spielen muss, aber wenns nicht anders gehen würde hätte ich kein Problem mit dem Ascheplatz, denke nicht dass ein Ascheplatz schlimm ist, was soll daran auch schlimm sein ?

konsti
21.06.2009, 21:45
Ich würde gerne auch noch was hinzufügen.

Wenn DU ein ehrgeiziger Fussballer bist und etwas erreichen willst. WO wechelst du hin.

Zu einem Team, welches auf einem hohen NIVEAU trainiert, wo du sehr viel lernen kannst und mit Glück dich durchsetzen kannst oder zu einem Verein aus der Unterklasse, wo die Trainingsbeteiligung so lala ist und du nicht das "ausleben" kannst, was du eigentlich willst !

Lukas Kruse
21.06.2009, 21:48
Ich kann solch ein Verhalten ebenfalls nicht nachvollziehen, wichtig ist es doch wenn man mit Herzblut bei der Sache ist, dass man überhaupt spielt, wo ist völlig nebensächlich aufs Erste betrachtet. Klar brauchst du in den höheren Ligen auch Keeper die sich auf die Bank setzen und die gewisse Qualitäten haben sollten, aber grundsätzlich lieber auf die Bank sitzen anstatt in einer niedrigeren Klasse zu spielen, na ja ich weiß nicht.

Das mit dem Telefon kenn ich auch, ich hab den Verein gewechselt und einige haben davor wohl mitgekriegt dass ich wohl Wechselwillig wäre, und schon kam der im Topic genannte Spruch oder etwas ähnliches von insgesamt 6 Vereinen. :D

Zu den Ascheplätzen kann ich nichts sagen, wir haben bei uns keine Ascheplätze, aber ich habe letztes mal auf nem Rasenplatz gespielt, der war so grauenhaft dass ich sogar Asche bevorzugt hätte. In der Regel sind die Plätze hier schon gepflegt, aber der war sowas von durchackert dass man ihn mit ner Kuhweide verwechseln hätte können, wobei da drauf wenigstens noch grünes Gras ist und nicht nur verdorrte Halme.

Ich bin froh drum dass ich nicht auf Asche spielen muss, aber wenns nicht anders gehen würde hätte ich kein Problem mit dem Ascheplatz, denke nicht dass ein Ascheplatz schlimm ist, was soll daran auch schlimm sein ?
Naja im Hochsommer ist Asche sehr schlimm.

Zum Thema.
Sowas habe ich noch nicht mitbekommen. Könnte mir das auh nicht vorstellen.

KielerKeeper
21.06.2009, 22:11
Naja das Argument mit den Ascheplätzen kann ich durchaus nachvollziehen, ich würde auch nie zu einem Verein wechseln, wo ich mir sowas antun müsste auf Dauer. Und dann ist es aber auch sicherlich so, dass Leute immer mehr Zeit mit anderen Dingen als Fußball verbringen, gerade nach der Jugendzeit kenne ich so viele Leute bei denen dann die Suche nach einem guten Arbeitsplatz oder das Studium oder auch die Ausbildung vorrang haben, wird mir wahrscheinlich genauso gehen. Ab einem gewissen Alter lässt es der sicherere Arbeitsplatz dann vllt. wieder zu Fußball zu spieen.
(dazu kommen immer mehr Leute die lieber mal gar kein Sport mehr machen, auch wenn sie es zeitlich schaffen würden [aber die Playstation kann das ja ersetzen...])
Das ich spiele Verbandsliga getue, bzw sitze als 4. Torhüter nichtmal auf der Bank, kenn ich schon ewig ist weder fußball- noch torwartspezifisch.

Anadur
21.06.2009, 23:29
Danke an alle für die Antworten. Ich pick mir mal ein paar raus, also nicht böse sein, wenn ich nicht auf alles direkt eingehe.


Problem ist doch, daß immer weniger Menschen Zeit haben.. es fehlt an Trainern, gerade im Jugendbereich... und dieses Fehlen macht einfach aus, daß Nachwuchs zum Teil fehlt...
Zudem glauben viele Jugendliche immer, daß Sie nur bei großen Vereinen chancen haben und vergessen, daß dies viele denken, so daß die großen Vereine oft 8 Torleute haben, davon nur 2 genommen werden, der Rest eigentlich nur mitläuft, aber kaum etwas mit bekommt...

Es ist einfach schwer... vor allem wenn dann viele denken, sie sind so gut, daß es mit 15 schon für Bundesliga reicht.

Es geht mir wirklich um den Übergang von A-Junior in den Seniorenbereich. Ok da kommt die Bundeswehr, Ausbildung, Studium und das ist natürlich alles ziemlich viel, aber warum sich dann beim Verbandsligisten auf die Bank setzen wenn man mit dem gleichen Aufwand beim A-Ligisten spielen würde und sogar noch mehr verdienen würde. Dabei ist man Leistungstechnisch vielleicht gerade mal bereit für einen C-Ligist, wenn der höherklassige nicht so verzweifelt wäre.
Das ist ja das Schizophrene. Von ihrer Leistung her höchstens drittklassig, könnten aber zweitklassig spielen aus Mangel nur alles abgesehen von Champions League ist unter ihrer Würde.



Ascheplätze sind gift für Knochen und Material...
mehr gibts da glaub ich nicht zu sagen...

Sport, zumindest Fußball ist Gift für Knochen und Material... Sorry aber das ist doch kein Argument? Material? Bekommt man vollkommen gestellt von den Vereinen. Ok vor 20 Jahren war das echt noch ein Problem, aber mittlerweile doch nicht mehr. Die Materialien sind so gut geworden, Kevlar, Underwear, Protection...
Ach und wenn ich an so manche Wald- und Feldwiese denke, oder so manchen 5 Meter Raum mir ansehe, so schlimm kann ein Ascheplatz niemals sein.
Also ich spiele ja auch lieber auf einem schönen gepflegten Rasenplatz nur ein schöner gepflegter Ascheplatz ist nun auch kein Weltuntergang. Ich hab meine gesamte Jugendzeit und den Großteil meiner Seniorenzeit bis jetzt auf Hartplätzen verbracht. Halb so schlimm.



Ab einem gewissen Alter lässt es der sicherere Arbeitsplatz dann vllt. wieder zu Fußball zu spieen.
(dazu kommen immer mehr Leute die lieber mal gar kein Sport mehr machen, auch wenn sie es zeitlich schaffen würden [aber die Playstation kann das ja ersetzen...])
Das ich spiele Verbandsliga getue, bzw sitze als 4. Torhüter nichtmal auf der Bank, kenn ich schon ewig ist weder fußball- noch torwartspezifisch.

Ausbildungsplatz, Arbeitsplatz, für den Papa auch noch? Alles kein Problem, besorgen dir die Vereine. Bundeswehr in Buxtehude? Ich ruf dann mal beim Amt an für dich. Ach kein Bund? Zivi? Auch kein Thema.
Die Vereine legen sich da echt ins Zeug nur hilft es alles nichts, wenn sie sich lieber auf die Bank setzen. Nur warum? Weil von ihrer Leistung her gesehen hätten sie bereits massive Probleme in den unteren Klassen.

KielerKeeper
21.06.2009, 23:39
Ausbildungsplatz, Arbeitsplatz, für den Papa auch noch? Alles kein Problem, besorgen dir die Vereine. Bundeswehr in Buxtehude? Ich ruf dann mal beim Amt an für dich. Ach kein Bund? Zivi? Auch kein Thema.
Die Vereine legen sich da echt ins Zeug nur hilft es alles nichts, wenn sie sich lieber auf die Bank setzen. Nur warum? Weil von ihrer Leistung her gesehen hätten sie bereits massive Probleme in den unteren Klassen.

Gibt da sicherlich auch solche und solche Vereine, Ich will das Verhalten auch nicht "entschuldigen" und Ich will unter jeden Umständen solange wie möglich aktiv spielen und es wird hoffentlich immer einen Weg geben das zu tun, es gibt aber auch Umstände, wo berufliche und private Zukunft über dem Fußbal steht, ich bin Fußballer aus Leidenschaft mit riesen Liebe zum Sport, was mich aber dennoch nicht von den Gedanken abhält, dass evtl. irgendwann mal Schluss ist auch wenn es vllt. irgendwie noch gehen würde.
Solche Prioritäten sollte aber jeder für sich selber setzen und dann auch dazu stehen.

Und zu den 4. Keepern der Verbandsligateams fällt mir auch nix mehr ein.


edit : finde den Thread übrigens Klasse, super Interessant. Gleich mal die Renomeefunktion benutzen.

zero
22.06.2009, 03:12
Joa, das Thema kenn ich nur zu gut.

Spiele bei einem eigentlich sehr gut geführtem Verein mit tollen Trainingsplätzen (Rasen) und nem Kunstrasen der neuesten Generation, nem überragendem Torwarttrainer und einer jungen und entwicklungsfähigen Kreisklassenmannschaft.

Aus genau diesen Gründen bin ich damals beim Ortswechsel aus der BOL dahin gewechselt, einfach weil ich den ganzen Zirkus nicht mehr mitmachen, sondern einfach wieder aus purer Freude spielen wollte.

Als ich vor der letzten Saison (also im Sommer 2008) dann für ein JAhr ins Ausland bin, haben wir einfach um nichts in der Welt einen Ersatz bekommen. Trotz hervorragender Jugendarbeit (U13 bis U17 BOL, U19 Kreisliga) kam nichts nach, da ein Jugendtorwart aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste und der andere im Jahr davor lieber aufgehört hat als ein Jahr lang zweite Mannschaft zu spielen (bzw. den Zweikampf anzunehmen). Da bei uns kein Cent gezahlt wird, wir im Gegenteil noch für Trikotwaschen und so weiter draufzahlen (Ausrüstung wird aber natürlich gestellt), haben wir es trotz einem Jahr Vorlaufzeit nicht geschafft auch nur einen einigermaßen brauchbaren Keeper zu bekommen. Und das in einem Einzugsgebiet von 200 000 Menschen. Ein paar waren im Training, aber als sie dann im Torwarttraining gesehen haben dass sie mit den Jungs aus der B-Jugend nicht mithalten können, waren die ganz schnell wieder weg. Andere wollten erstmal mächtig Kohle sehen oder sonstwas und das in der KREISKLASSE.

So kams wie es kommen musste: Ich konnte die ersten 7 Spiele der Saison noch machen, danach musste der AH-Torwart ran der sich natürlich das Kreuzband gerissen hat woraufhin wir für den Rest der Saison mit Feldspielern und einem reaktivierten Keeper der seit 3 Jahren nicht mehr auf dem Platz stand bestreiten mussten. Eigentlich ein Witz,wenn man bedenkt dass wir bis kurz nach der Winterpause im Aufstiegsrennen waren, dieses dann aber ohne Torwart einfach nicht mehr gewinnen konnten.

Kurz und knapp: Es ist wirklich so, viele sitzen lieber in der Bezirksliga auf der Bank als dritter Mann als zu einem Verein zu gehen bei dem sie eine wichtige Rolle spielen können. Und wenn man dann als niederklassiger Verein lieber in Jugendtrainer und Infrastruktur investiert als in Spielerprämien, sieht man halt schnell alt aus wenn mal ein Jahrgang an Jugendtorhütern ausfällt.

Schnapper82
22.06.2009, 07:16
Kenne dieses Theme bestens.
In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

Wie kann so was sein?
Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.

AndyKöpke
22.06.2009, 07:43
Hi,
auch ich kenne das nicht stillstehende Telefon.
Ich denke man muss bei dem Thema zwischen 2 seiten Unterscheiden, der Seite des Torwarts und der des Vereins.
Torwart: Natürlich ist es schön Geld für sein Hobby zu bekommen, oder eine Liga höher zu spielen. Aber man sollte sich auch überlegen was man sich dabei für einen Ruf "erarbeitet". Man sollte nicht jedes Jahr den Verein wechseln um ein paar Eure mehr zu bekommen, es soll ja eigentlich Spass machen und wenn es um Geld geht muss man Fussball auch sehr ernst nehmen. Außerdem muss ich Schnapper zupflichten, dass viele junge Torhüter an totaler Selbstüberschätzung leiden. Das gilt auch für viele Feldspieler. Wenn ich sehe wie Spieler Vereine ausnehmen und immer wieder mit Wechslen kokoettieren nur um ein paar Euro mewhr zu bekommen und dann noch nichtmahl regelmäßig trainieren, ist das eine absolute Frechhiet und das kommt leider immer häufiger vor.
Kurz zu der anderen Seite, dem Verein: Ich verstehe auch die Vereine nicht die in der Kreisliga Geld bezahlen, es geht um ein Hobby und ich kenne reichlich Vereine, die Pleite sind, weil sie irgendwelchen Spielern Geld bezahlen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, weil die Substanz dazu nicht da ist. Die sollen lieber Geld in ihre Jugend investieren und dafür sorgen, dass sich die Jugendspieler mit dem Verein identifizieren und so eine sloide Grundlage schaffen um auf Dauer den Verein gesund zu halten, finanziell und auch vom Vereinsleben her. Das Geld was an die Senioren geht sollte nicht an einiege wenige gehen, sondern an die Mannschaft, so dass ein gutes Klima geschaffen werden kann, wie z.B in Form von Anzügen, Schuhe, Essen nach dem SPiel, freies Trinken, etc. Ich halte ee gerade heutzutage für wichtig ein gesudnes Vereinsleben aufrecht zu erhalten um auf Dauer als Verein überleben zu können.

So das war jetzt lang genug, ich könnte mich stundenlang über diese Thema aufregen.
Gruß Fabian

Opti
22.06.2009, 09:23
Kenne das auch nur zu gut.
Ist hier im Düsseldorfer Raum auch nicht anders.
Wir haben 2 Torleute für die 1.Mannschaft, ein sehr junger und einen erfahrenen 31 Jährigen. Beide spielen mehr oder weniger abwechselnd.
Tja, die 2.Mannschaft hat zwar einen Torwart für die nächste Saison aber ich bin nicht von ihm überzeugt. Man hat mich auch schon gefragt ob ich nicht noch eine Saison dranhänge.
Dazu kommt dann das selbst ich mit meinen 41 noch Angebote bekommen habe, dabei eins das ich nur sehr schwer ausschlagen konnte weil es da um sehr viel Geld ging.
Es gibt sogar Mannschaften bei uns in der Kreisliga A die nicht mal einen Torwart haben und wo dann Sonntags entweder ein halbwegs passabler Feldspieler ins Tor geht oder der AH-Torwart aushelfen muss.

La_Chat
22.06.2009, 09:45
Torhüter scheinen wirklich Mangelware zu sein. Selbst bei uns ist es eng. Wir hatten letzte Saison zwei Nachwuchskeeper die sich in der ersten Mannschaft abgewechselt haben, einen 29jährigen Keeper in der dritten und mich in der zwoten Mannschaft. In der Kreisliga B mit nur einem Torwart anzutreten ist schon riskant. Nächstes Jahr geht wohl ein Keeper von der ersten Mannschaft ab. Aus der A-Jugend rückt einer nach. Allerdings ist das nicht wirklich Qualität was nachkommt. Es bleibt also eng...

Ich habe aber so ein ähnliches Problem schon mit meiner C-Jugend. Da fehlt es mir für die nächsten Jahre händeringend an Spielern. Wir haben jetzt einen 15-Mann Kader. Über die Hälfte der Kids sind auf den Entwicklungsstand einer E-Jugend. Sowohl spielerisch, als auch körperlich. Eine D-Jugend gibt es gar nicht mehr, so daß wir spätestens in der nächsten Saison richtig Probleme bekommen. Unser Jugendvorstand ist auch nicht wirklich geschickt darin, neue Kids zu mobilisieren. Der direkte Nachbarverein verfügt über eine Kunstrasenanlage (wir nur Asche) und zieht uns jedes Jahr die Kinder weg. Da tummeln sich ca. 25 Kids in einer Mannschaft wärend wir froh sind, wenn wir antreten können.
Es ist auch immer schwere Trainer zu finden. Wir machen das alle ehrenamtlich. Und es sind immer weniger Menschen bereit sich die Arbeit zu machen. Sei es aus zeitlichen Gründen, oder aber aus Bequemlichkeit. Darunter leidet dann wieder die Qualität des Trainings, was wiederum keine Kinder anzieht. Die Kids bei denen mein Co und ich jetzt wieder die Kohlen aus dem Feuer holen sollen, wurden die letzten 2 Jahre von zwei Vätern "versaut" bei denen das Training einfach war: "Hier habt ihr nen Ball, viel Spaß."

Aggressives Spielerwerben kenne ich aber schon seit den späten 80er Jahren in Bochum und Umgebung. Die wohlhabenden Vereinen versuchen schon immer mit Lockangeboten die Spieler der Nachbarclubs abzuwerben. In der Regel bekam man Fußballschuhe, Schienbeinschoner, Tasche, Trainingsanzug und so versprochen. In den Senioren dann auch Geldangebote, wenn die Vereine entsprechende Sponsoren hatten. Finde ich in den Kreisligen absolut übertrieben, aber es ist halt so. In Witten habe ich in der Kreisliga A schon Prämienzahlungen bekommen. Nicht viel, aber so etwas zieht natürlich die Spieler an.

JanekW.
22.06.2009, 18:57
Sport, zumindest Fußball ist Gift für Knochen und Material... Sorry aber das ist doch kein Argument? Material? Bekommt man vollkommen gestellt von den Vereinen. Ok vor 20 Jahren war das echt noch ein Problem, aber mittlerweile doch nicht mehr. Die Materialien sind so gut geworden, Kevlar, Underwear, Protection...
Ach und wenn ich an so manche Wald- und Feldwiese denke, oder so manchen 5 Meter Raum mir ansehe, so schlimm kann ein Ascheplatz niemals sein.



Ja wenn man sich es leisten kann dann ist es kein Problem sich verschiedene Protektoren zu kaufen und benutzen.
Vielleicht passe ich mit meinen 15 Jahren schlecht in diesen Thread rein, aber wenn ein Senioren-Torwart mit Familie noch Geld für sowas ausgeben muss ist es auch ziemlich Schade. Nicht jeder Verein bezahlt jede Ausrüstung!

Ich spiele auf Hartplätzen im Winter und bei den ganzen Steinen die da rumliegen habe ich mir schon die Knie kaputt gemacht!

Teilweise hast du schon Recht...

Gruß

diekatzevonbinzgen
23.06.2009, 22:05
@ opti:
also wenn das stimtt dass dir jemand so viel geld bietet, obwohl du schon 41 bist dann ist die gegend ja mal echt ne torwartwüste...



also bei uns gibt es diesen macngel überhaupt nicht(Südbaden)
Ich wechsel zu einem neuen verein und dort sind wir nächstes jahr 4 keeper, die alle ambitionen auf einen stammplatz haben...

Mondy
24.06.2009, 14:27
Kenne dieses Theme bestens.
In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

Wie kann so was sein?
Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.

Ich stimme dir in beiden Punkten absolut zu, mir ist es eigentlich egal ob ich dabei was verdiene, ich möchte Spaß haben und mich körperlich herausfordern...klar ist es nicht schlecht, wenn man für bzw. durch seine Passion etwas Geld verdient, aber ich würde das nur als einen Bonus sehen, quasi das Sahnehäubchen. Aber wie gesagt, mir reicht schon der Adrenalinkick, den man bei einer guten Aktion in einem wichtigen Spiel bekommt, als Lohn für die Mühen im Training völlig aus.

Zum Thema Asche: Ich habe vor ein paar Wochen ausnahmsweise mal auf Rasen gespielt, weil ich der Mannschaft von nem Kumpel ausgeholfen hatte...der Rasen war trocken bzw. stumpf und ich hatte ein paar 1gegen1-Situationen, in denen ich in den Ball gerutscht bin, hatte danach mehr Blessuren als jemals auf Asche. Wohl auch weil ich in kurzen Sachen gespielt habe, aber es stimmt schon: wenn der Rasen nicht tiptop gepflegt ist, besteht kein sehr grosser Vorteil für den Torhüter im Vergleich zu den Bedingungen auf Asche.

Chalkias
24.06.2009, 14:55
Kenne dieses Theme bestens.
In meinen Oberliga Jahren hatten wir nie einen Keeper aus unserer eigenen Jugend dabei, da diese entweder utopische finanzielle Vorstellungen hatten oder aber einfach nicht reif waren für den Sprung in die Oberliga. In der Reserve (Bezirksliga) wollten die aber auch nicht spielen und somit wechselten viele als Nr.3 zu einem Verbands- oder Landesligisten, wobei sie bei uns sehr gutes Training bekommen hätten und Spielpraxis, um langsam aufgebaut zu werden. Nur weil die Jungs Junioren Regionalliga bzw. Bundesligae gespielt haben, meinten sie, dass sie sofort einen Stammplatz bei den Senioren bekommen in der Oberliga. Dieses Denken ist einfach falsch.

Auch bei meinem jetzigen Verein, wo ich seit letztem Jahr spiele, suchen wir einen zweiten Torhüter. Es kamen Leute zum Probetraining für die Landesliga, wo ich mich gefragt habe, ob die noch nie etwas von Selbsteinschätzung gehört haben. Gut, die meisten A-Jugendlichen hatten die neuste Handschuhkollektion, die geilsten Overalls und die teuersten Schuhe, aber ich wusste nach dem Aufwärmen, dass das ein Fest wird den Burschen im Tor zu sehen. Da mangelte es wirklich an Grundlegenden Sachen und nachher im Gespräch mit dem Coach war er immer noch so von sich überzeugt, dass er enorme Forderungen stellte und ne Garantie zur Nr.1 wollte.

Wie kann so was sein?
Geld verdirbt, das ist klar, aber ich habe in meiner "Karriere" bisher auch gutes Geld verdient, was auch okay ist, aber ich habe auch viel dafür getan und immerhin in der Oberliga gekickt. Jetzt in der Landesliga ist der "Verdienst" immer noch sehr gut, aber Geld ist doch nicht die Hauptsache des Fussballspielens. Gerade die "Alten" unter euch werden doch bestätigen können, dass Fussball fast über allem steht. Das man spielt, weil es eine Leidenschaft ist.

Zum Ascheplatz sage ich nur soviel. Wenn man richtig gekleidet ist und eine halbwegs gute Technik hat, dann fliegt man über die Asche als wäre es der geilste Rasen. Also dieses Argument lasse ich nicht zählen. Entweder man will spielen oder nicht. Wenn man will, dann spielt man auch auf Asphalt.

Wird so unterschrieben. Nichts weiteres hinzuzufügen;)

Zisch19
24.06.2009, 15:02
Also es wurde jetzt schon gesagt, ich gebe mein Senf jetzt trotzdem nochmal dazu....:p

Ich persönlich suche mir meinen Verien auch ein bischen nach dem Platz aus. zB würd eich nicht zu einem Verein wechseln, wo man auf Asche spielt, denn ich habe keine Lust darauf in der Woche mit Schmerzen auf der Arbeit herrum zu kauern.;)
ist eig relativ einfach zu sagen. Jedoch verstehe ich nicht, weshalb welche lieber 4 torwart in der Bezisksliga sind als 1 torwart in der 1 kk oder so...:confused::confused:

Bob
25.06.2009, 08:41
Ja das mit der Selbstüberschätzung ist ein enormes Problem. Viele Junge Torhüter wollen gleich in einer hohen Klasse einsteigen und sich da irgendwie durchsetzen obwohl jegliches Potential fehlt. So verkümmern sie auf der Bank und haben dann Probleme wenn sie sich in niedrigeren Klassen behaupten wollen. Vorallem als Torwart hat man keine plötzliche Leistungsexplosion. Man muss sich stetig steigern und verbessern und das klappt nur wenn man auch Woche für Woche spielen kann.

Ich spiele mit der neuen Saison mein 4. Jahr Senioren und unser 1. Team hat in 3 Jahren den Aufstieg von der B-Liga in die Kreisoberliga gepackt. Ich war diese 3 Jahre immer der 2.Torwart. Hab also immer Reserveliga gespielt und gelegentlich einen Einsatz in der 1. Mannschaft. So konnte ich in der Zeit viel von unserer Nr.1 lernen und mich weiterentwickeln. Jetzt spielen wir Kreisoberliga unsere Nr.1 ist zu einer Mannschaft in der Hessenliga gewechselt, weil er nochmal die Herausforderung sucht und auch die Klasse hat und ich kann nun mit einem neuen Konkurrenten um die 1 kämpfen. Wenn das geklappt hat kann ich weiter sehen wo der Weg mich noch hinführt aber man sollte Geduld haben und nichts überstürzen.


Und zu den Asche Plätzen. Ich spiele auf nem 19Jahre alten Kunstrasen der ist so hart wie Asphalt. Am Anfang machte es mir schon Probleme aber mit der Zeit geht das. Man muss halt auch mal auf die Zähne beißen können für sein Hobby. Und ich hab schon auf ein paar Ascheplätzen gespielt und die waren alle besser als mein jetztiger Kunstrasen.

Kleinlaut
25.06.2009, 09:34
Zum Thema Aschenplatz:
Ich hatte zum Ende der gerade abgelaufenen Saison ein paar Angebote, darunter auch 2 Angebote von Vereinen mit Aschenplatz. Beide Angebote waren finanziell nicht uninteressant, ich habe dennoch keine Sekunde darüber nachgedacht. Es geht mir hier nicht nur um irgendwelche Wehwehchen, sondern einfach um den Materialverschleiss und den Waschaufwand. Gerade die Wascherei im Herbst und Winter, wenn es draußen naß und kalt ist, da habe ich einfach keine Lust mehr drauf.

Bob
25.06.2009, 10:14
Waschen? Ich bitte dich. Das Zeug wäschtst du doch eh nach jedem Training weils durchgeschwitzt ist und ob jetzt grüne Flecken oder ein paar mehr rote Flecken drauf sind ist doch auch egal. Das ist Jacke wie Hose.

Paulianer
25.06.2009, 10:55
Bob, wäschst du deine Wäsche selbst? Wenn ja, solltest du eigentlich wissen, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob man seine Sachen nach einem Training auf nassem Rasen oder nach einem Training auf durchweichter Asche wäscht. Wenn ich mal auf durchweichter Asche trainiere, muss ich meine Sachen teilweise mehrmals waschen, damit der ganze Schlamm weg ist. Und für die Waschmaschine ist dies auch nicht gerade gut...

Ich schließe mich an: Ich würde zu keinem Verein wechseln, der regelmäßig auf Asche trainiert.

vandersaar@bo
25.06.2009, 11:50
Ich spiele seit 11 Jahren auf Asche. Nun habe ich ein halbes Jahr senioren hinter mir und kann die Jugend mit anderen Augen betrachten (bei meinem Vereine ist das so komisch zweigeteilt) und muss sagen das wir keine Probleme mit Nachwuchs haben , ob die was taugen ist ne andere sache.
Zu meiner person kanni sgaen das ich auch ien paar Euronen verdiene fürs psielen , auch nicht die Welt. Würde aber auch ohne Geld spielen da bei uns die Menschen in der Mannschaft und im Verein kool drauf sind und es einfach Spaß macht.
Aber es stimmt ich bekomme es oft mit das viele Feldspieler nciht uaf Asche spielen wollen. Zu Torhüterwechsel kommt es bei uns in der Region eher wenig , so weit ich weiß

konsti
25.06.2009, 14:53
Ja das mit der Selbstüberschätzung ist ein enormes Problem. Viele Junge Torhüter wollen gleich in einer hohen Klasse einsteigen und sich da irgendwie durchsetzen obwohl jegliches Potential fehlt. So verkümmern sie auf der Bank und haben dann Probleme wenn sie sich in niedrigeren Klassen behaupten wollen. Vorallem als Torwart hat man keine plötzliche Leistungsexplosion. Man muss sich stetig steigern und verbessern und das klappt nur wenn man auch Woche für Woche spielen kann.

Ich spiele mit der neuen Saison mein 4. Jahr Senioren und unser 1. Team hat in 3 Jahren den Aufstieg von der B-Liga in die Kreisoberliga gepackt. Ich war diese 3 Jahre immer der 2.Torwart. Hab also immer Reserveliga gespielt und gelegentlich einen Einsatz in der 1. Mannschaft. So konnte ich in der Zeit viel von unserer Nr.1 lernen und mich weiterentwickeln. Jetzt spielen wir Kreisoberliga unsere Nr.1 ist zu einer Mannschaft in der Hessenliga gewechselt, weil er nochmal die Herausforderung sucht und auch die Klasse hat und ich kann nun mit einem neuen Konkurrenten um die 1 kämpfen. Wenn das geklappt hat kann ich weiter sehen wo der Weg mich noch hinführt aber man sollte Geduld haben und nichts überstürzen.


Und zu den Asche Plätzen. Ich spiele auf nem 19Jahre alten Kunstrasen der ist so hart wie Asphalt. Am Anfang machte es mir schon Probleme aber mit der Zeit geht das. Man muss halt auch mal auf die Zähne beißen können für sein Hobby. Und ich hab schon auf ein paar Ascheplätzen gespielt und die waren alle besser als mein jetztiger Kunstrasen.

Erstmal ein Hallo aus Butzbach :D
Du wirst schon deinen Spaß mit dem Hoppe haben der zu euch jetzt neu gewechselt ist, soll ein ganz guter sein.

BTT. Ich kann nur bestätigen das euer Kunstrasen die Härte ist ! Wir hatten dort mal ein Freundschaftsspiel gegen eure A-Jugend (Wintervorbreitung) und ich habe mir meinen ganzen Ellbogen aufgerissen trotz Schutz, also um auf eurem Kunstrasen zu spielen muss man ein ganz harter sein:D

Ich finde Hartplatz nicht so schlimm - solange Mama wäscht aus den oben genannten Gründen (Ja ich wohne noch zu Hause... bin aber auch erst 18 +Oberstufe;))

Bob
25.06.2009, 16:05
Naja diesen Sommer wird der Platz ja neu gemacht. Dann lande ich auf feinstem weichem Kunstrasen.
Ich weiß das der Hoppe gut ist und es wird sicherlich nicht einfach aber wir werden sehen.

Meister
25.06.2009, 16:45
Bob, wäschst du deine Wäsche selbst? Wenn ja, solltest du eigentlich wissen, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob man seine Sachen nach einem Training auf nassem Rasen oder nach einem Training auf durchweichter Asche wäscht. Wenn ich mal auf durchweichter Asche trainiere, muss ich meine Sachen teilweise mehrmals waschen, damit der ganze Schlamm weg ist. Und für die Waschmaschine ist dies auch nicht gerade gut...

Ich schließe mich an: Ich würde zu keinem Verein wechseln, der regelmäßig auf Asche trainiert.

Kann ich dir absolut zustimmen.
Nach dem Training auf nasser Asche kann ich meine Sachen oft mehrmals waschen und das kostet Unmengen an Wasser.

Ich würde pauschal sagen, dass ich auch zu keinem Verein wechseln würde, der nur einen Aschenplatz hat. Allerdings spielt die Spielklasse des Vereins eine größere Rolle.

Opti
25.06.2009, 20:45
Junge, Junge, ich musste 20 Jahre auf Asche spielen und Spass gemacht hat es immer. Und das Argument mit dem waschen ist für mich eher belustigend als Ernst zu nehmen.
Früher, nach richtigen Schlammschlachten im Training hat mich der Platzwart mit dem Gartenschlauch abgespritzt bevor ich in die Kabine durfte, da waren die Sachen schon halb sauber. Dann die schweren nassen Klamotten in die Tasche und ab mit dme Fahrrad nach hause, und das bei strömenden Regen und Kälte.
Mach das mal mit einem Jugendlichen heutzutage, die kommen doch nie wieder weil sie verwöhnt sind bis dorthinaus.

dennis d
25.06.2009, 21:37
Abgespritzt wurd ich noch nie mit klamotten, aber wenn die ab und an mal richtig versüft waren (Regen + Hartplatz) gings in voller Arbeitskleidung unter die Dusche.... Ärger von der Mutti gabs trotzdem :D

konsti
25.06.2009, 22:03
Mach das mal mit einem Jugendlichen heutzutage, die kommen doch nie wieder weil sie verwöhnt sind bis dorthinaus.

Selber Schuld ihr habt uns doch so erzogen::D:D

Ne, aber in der heutigen Zeit wo alles halt moderner wird, muss das echt nicht sein. Zwar kosten Kunstrasenplätze momentan noch zu viel (ein richtig guter kostet ja bis zu 500.000) aber das wird die Zukunft sein;) Abwarten ! Wir hatten dieses Jahr auch Asche im 5M raum (nur dort !! ja, ich weiß komisch.. ) Ist aber nur ein Ausweichplatz weil unser richtiger bis nächstes Jahr vollkommen umgebaut wird !!! Und ich habe auch nicht rumgeheult wenn du jetzt bei wärmeren Temperaturen 25+ in langer Hose + Trikot dort stehst und dir einen abschwitzt + riesen Staubwolke nach jedem Eckball :D

Predator-Absolute-TW
26.06.2009, 15:17
Ich schließe mich an: Ich würde zu keinem Verein wechseln, der regelmäßig auf Asche trainiert.

Sorry Pauli, aber das klingt für mich ganz schön verwöhnt ... Ich hab in der Jugend ab Oktober bis ca. April immer auf nem Hartplatz trainiert! Freilich macht da das Training nicht solchen Spaß, aber am Ende ist es auch geil festzustellen, wenn man total mit Schlamm und Dreck überzogen in die Kabine kommt und sagen kann, dass man wieder alles gegeben hat!
Und die Sache mit der Waschmaschine ist imo nur ne Ausrede ... ich hab meine Klamotten schlammüberzogen in nen gelben Sack, den in der Badewanne ausgeschüttet, dort eingeweicht und danach in die Waschmaschine -> meine Mum war zwar nicht begeistert, aber gut ... ich bin halt Fußballer!!!

Aber allgemein würde ich dir recht geben, ein Verein mit Ascheplatz der mich haben will, dafür Geld bietet, mit dem mich aber nichts verbindet ... da würde ich auch nicht hingehen

Zum Thema:
Bei uns ist das nicht ganz so schlimm, wenn man nur die Torhüter betrachtet ... es hat in unserem Kreis eigtl jeder seine Torleute, die sich auch mit dem Verein indentifizieren! Das man sagen kann, dass jährlich der Torwartmarkt im Kreis durcheinander geworfen wird, ist wirklich nicht der Fall bei uns!

Etwas anderes gibt mir da eher zu denken:
Teilweise wird schon in der untersten Klasse (2.Kreisklasse) Geld geboten und bezahlt, wo natürlich auch viele Spieler zu schlagen. Bespielsweise gelang es erst kürzlich einer Mannschaft aus unserer Klasse (1.KKl) einen sehr guten Bezirksligaspieler zu verpflichten, was sicherlich nur an einem Argument liegt!

Ich persönlich würde einer Offerte mit Geld, sagen wir mal 200eu im Monat und dazu vllt. ne Siegprämie auf jeden Fall widerstehen, da ich dazu erstens viel zu sehr an meinem Verein hänge, zweitens es für mich zZ aufgrund der auswärtigen Lehre keine Trainingsmöglichkeit (auper Freitagabend) gibt und drittens die paar Euro mehr mich auch nicht glücklicher machen würden(verdien so scho ausreichend :cool:)! In ein paar Jahren kann das vllt wieder anders aussehen, grade wenn man hört das, wie es bei uns weit verbreitet ist, die Vereine arbeitslosen oder schlechtbezahlten Spielern einen Job bieten!

Aber eigtl will ich mit meinem Verein, wo ein Großteil meiner besten Freunde spielt noch viel erreichen und das ist mir persönlich tausendmal mehr wert!!!

JSG Titan
28.06.2009, 11:28
Ich möchte erstmal Schnapper 82 zu seinem Beitrag zustimmen und ihn einfach unterschreiben. ZU dem Thema mit den Ascheplätzen: Das muss jeder für sich selber wissen. Dennoch unterschreibe ich auch hier Schnappers letzten Satz, mit richtiger Technik und guter Kleidung ist es einfach geil. Und auch im Regen machts einfach Spaß und wozu gibt es die Duschen in den Kabienen? Einfach drunterstellen, ab is der grobe Dreck. Ich persönlich habe nie was anderes außer Asche kennengelernt und kann an einer Hand abzählen, wieviel meisterschaftsspiele ich auf Rasen gemacht habe. Opti hat es meiner Meinung nach auch schön klar auf den Punkt gebracht.

Um wieder ein bisschen in richte Bahnen zu lenken, kann ich euch meine "Karriere" erläutern. Ich bin nach unserer A-Jugend in die erste Mannschaft gewechselt, konnte alle Vorbereitungsspiele machen und hab auch schon nach dem Geld geschielt. Totale Selbstüberschätzung: In der letzten Woche der Vorbereitung kam unsere Nr 1 aus dem Urlaub und spielte sofort in der Meisterscahft. Dies akzeptierte ich und wechselte im Winter in unsere zweite, Kreisliga B. Ich machte meine ersten Spiele im Seniorenbereich, wir steigen auf. Im zweiten Jahr verletzte ich mich an der Schulter und verlor meinen Stammplatz und konnte ihn nicht mehr zurückerobern. Letzten Sommer war es mir wichtig, einfach nur noch zu spielen, ich ging also zu einem mittelmäßigen Kreisliga B Club und habe dieses Jahr nur ein Spiel verpasst. Im Winter kam eine Offerte von einer mannscahft aus der gleichen Liga rein, die jetzt aufgestiegen sind. Im Sommer hatte ich die Möglichkeit, Probetrainingseinheiten bei einem Landesligisten zu machen und Kreisliga A zu spielen. Ich bin bei meinem Club bis heute geblieben und habe keinen Pfennig mit Fußball verdient. Ich habe einfach Spass daran, mich am Sonntag in meine langen Klamotten zu zwängen, die TW Handschuhe überzustreifen, einen Schlachtruf mit dem Team zu machen und dann die Asche unter den Füßen zu spüren.

132bock
28.06.2009, 11:37
Also ich persönlich habe mal 2 Jahre mit Fussball etwas Geld verdient und muss sagen das ich es nicht unbedingt wieder machen würde denn sobald man Geld dafür bekommt so habe ich es erfahren ist mann nicht nur der Mannschaft verpflichtet was ja richtig ist weil das zum Fussball ja dazu gehört( halt als Mannschaft aufzutreten und für die Mannschaft da zu sein).... sondern irgendwelche Leuten im Hintergrund die das Geld bezahlen und das hat mir persönlich keinen Spaß gemacht.

Chalkias
06.04.2010, 14:59
Das ist natürlich ein weiterer Aspekt der natürlich betrachtlichen Druck mitbringen könnte. Solange jemand für Dienstleistungen bezahlt, erwartet er auch ordentliche und hundertprozentige Leistungsfähigkeit und das zu jeder Zeit.
Ob man nun die Prämien bz. Zahlungen als Vorteil ansieht hängt ganz allein von den Rahmenbedingungen ab und das macht bitte jeder für sich aus.

Fakt ist aber, dass immer mehr Torhüter, hauptsächlich die jungen Torhüter, anspruchsvoll vorgehen und dadurch eben auch Farbe bekennen. Sie suchen gezielt höherklassige Vereine aus und betrachten gleichzeitig ihren "Dorfverein" als unfähige Freizeitkickermannschaft an. Hier spielt wie schon erwähnt die Selbsteinschätzung/-(überschätzung) eine wichtige Rolle.

Was ist aber der Grund dafür, dass die Aktiven im eigenen Juniorenbereich keine anständigen Torhüter kreieren bzw. hervorbringen können?
Einige Ursachen wurden schon angeführt und ein weiterer Grund der mir spontan einfällt, ist die Motivation jedes einzelnen Jugendlichen. Oft hört ein junger Torhüter, dass die Qualität von unten nicht ausreichen würde, dass ist einfach widersinnig. Des weiteren müssen reichhaltig Gespräche geführt werden, immer und immer wieder. Viele wissen nicht genau wo sie stehen - sie befinden sich in einer Phase in der man grundlegend wissen müsste wie es weiter geht aber hier werden einfach keine Gespräche geführt. Man wartet bis es Zeit wird und glaubt wirklich, dass der junge Torhüter in der zweiten verweilt, weil in der ersten ein älterer bzw. auch ein ausgefeilter Torhüter zwischen den Pfosten steht. Anschließend wundert sich der Verein, wenn logischerweiße ein qualifizierter Verein eintrudelt und den jungen Knaben wegschnappt. Immerhin kann dieser dann behaupten, dass er Regionalliga spielt - ob nun 3. Mann ist für diesen Kerl erstmal gleichgültig. Also, nicht immer sind die jungen an ihrem Verhalten schuld...

Es ist einfach sehr schwer eine isolierte Meinung zum Thema Aschenplätze abzuliefern. Es stimmt schon, wenn man möchte dann spielt man auch in der Tat auf reinem Asphalt. Ob das nun spaß bereitet ist eine andere Frage. Viele Torhüter sind sich deshalb zu schade, gerade im Sommer, mit dieser Situation umgehen zu wollen - berechtigt meiner Meinung nach. Es tauchen einfach viele Fragen auf, die wir nicht generalisieren dürfen...

KauLee
07.04.2010, 10:57
@ opti:
also wenn das stimtt dass dir jemand so viel geld bietet, obwohl du schon 41 bist dann ist die gegend ja mal echt ne torwartwüste...



also bei uns gibt es diesen macngel überhaupt nicht(Südbaden)
Ich wechsel zu einem neuen verein und dort sind wir nächstes jahr 4 keeper, die alle ambitionen auf einen stammplatz haben...

..ich hab mit 41 nochmal aktiv in der Kreisliga A gespielt ;) ...
Inzwischen bin ich 47 und höre diese Frage aus dem threadtitel noch sehr oft.

Dabei spiele ich nur noch spaßeshalber in der AH und im Betriebssportteam.
Aus dem was ich so beobachtet habe in den letzten Jahren, ist es wirklich so, dass die Qualität der jungen Torhüter abzunehmen scheint. Die Leistungsspanne ist sehr groß, sicher gibt es immer noch einige sehr gute , aber wesentlich mehr durchschnittliche bis unterdurchschnittliche.
Äußerlichkeiten scheinen mehr zu zählen als Leistungswille und Durchsetzungsvermögen. Schafft man es nicht sofort die Nr 1 zu werden steht in Kürze ein Wechsel an , kämpfen wollen die wenigsten.

Als ich damals aufgehört habe bei den Aktiven zu spielen hatte ich noch knapp 2 Jahre als TW-Trainer und "eiserne Reserve" in dem Verein weitergemacht.
Das Leistungsniveau der Torhüter die ich trainiert habe war schon z.Teil sehr krass und so richtig quälen wollte sich auch keiner um seine Schwächen auszumerzen. Das ging so weit, dass neue Spieler der Mannschaft gefragt haben, warum ich nicht im Tor stehe da ich augenscheinlich besser bin (habe oft Trainingsspielchen und Torschusstraining mitgemacht). Das gibt einem schon zu denken und wenn die Knochen zuweilen nicht so zwacken würden, wäre ich vielleicht noch schwach geworden. Aber irgendwann muss auch mal Schluss sein.

Bob
07.04.2010, 12:01
Das mit dem mangelden Willen und der kämpferischen Einstellung fängt ja oft schon in der Jugend an. Ich bin erst 22 aber ich musste mich schon seit ich in der Jugend ins Tor gegangen bin ( Anfang D-Jugend ) in einigen Torwartduellen durchsetzen. Mein Problem war früher einfach, dass ich ziemlich klein war für einen Torhüter. So wurden anfangs die größeren mir immer bevorzugt. Die alternative für einen Vereinswechsel gab es bei mir nicht, weil meine Eltern mich nicht immer rumfahren wollten. So blieb mir nur mein Verein. Jetzt gab es 2 Möglichkeiten. 1. Aufzuhören oder 2. weiterarbeiten und auf seine Chance warten und diese nutzen. So kam es dann auch immer wieder. Die größeren Torhüter wiesen in vielerlei Dinge extreme Defizite auf, die ich durch ständiges und fleißiges Training nicht hatte. So wurde ich dann spätestens zu Winterpause die Nr. 1. Von den 8 Jahren ab der d-Jugend zu den Senioren musste ich mich 4mal auf diese Weise behaupten und habe nie gekniffen und mich immer durchgesetzt.
Die 1. 3 Senioren Jahre hatte ich auch Konkurrenzkampf doch mein Konkurrent war sehr stark. Anfangs gab es kein Vorbeikommen für mich da mir noch einiges an Erfahrung fehlte. Da ich mich aber mit ihm super verstand gab er mir ständig Tips und half mir. So wurde die Lücke zu ihm immer kleiner. Ich habe ihm in dieser Zeit gesagt, dass ich ihn nach 3 Jahren packen werde. Zu dem Zweikampf ist es leider nicht gekommen, denn nach dem 3. Jahr hat er den Verein gewechselt, weil er ein gutes Angebot bekommen hat. Meine neue Konkurrenz konnte sich aufgrund einer schwachen Vorbereitung von mir durchsetzten. Für die 1. 4 Spieltage, dann zeichnete sich deutlich ab, dass ich der Stärkere Torwart bin und seit dem bin ich auch die Nr. 1. Der Konkurrent ist in der Winterpause dann auch wieder geflüchtet, weil er nicht die nötige Einstellung hatte um mit der Situation klar zu kommen. Mein Konkurrent von den Jahren vorher sagte dann auch zu mir, dass er die Jahre nie wirklich Angst hatte um seinen Stammplatz hatte, was sich aber dieses Jahr geändert hätte, da ich große Fortschritte gemacht habe.
Wenn die Saison rum ist will der Verein auch wieder einen neuen Torwart holen und ich habe vor auch diesen in die Tasche zu stecken.

So wie ich sind aber heute nur noch wenige. Wenn die Konkurrenz übermächtig ist hauen sie gleich ab, anstatt das positive zu sehen. Ein guter Konkurrent kann dir enorm helfen dich selbst zu verbessern. Ohne Konkurrenz tritt man oft auf der Stelle. Und Stillstand ist Rückschritt wie man so schön sagt. Und ist der Gegner zu stark dann spielt man halt mal nen halbes oder ganzes Jahr Reserve. Man arbeitet hart dieses Jahr und verbessert sich mit Hilfe des Konkurrenten und kann ihm dann das Jahr darauf ordentlich Paroli bieten.

Icewolf
07.04.2010, 12:08
Mir fallen zu diesem Thema zwei Dinge ein:

1.
Es ist immer wertvoller den Weg des Erfolges zu gehen. (Das gilt für das ganze Leben.)
Sprich: Stell Dir vor, Du wirst jedes Jahr Meister, erst B-Klasse, dann A-Klasse und dann Kreisliga. Dann bist Du da, wo Du hin wolltest und hast Erfahrung und Titel.
Wer diese Titel nicht wertschätzen kann, sollte mal nachdenken, was er im Sport verloren hat.

2.
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Er, der nicht schmiedet, wird nie Glück haben. (Und er hat keine Waffe zum kämpfen... :D)


EDIT:
Noch eine hoch zynische Anmerkung zu Bob's Post:
Hart zu arbeiten ist out. :rolleyes:

Chalkias
07.04.2010, 12:49
Jungs, pauschal zu behaupten, dass die junge Generation, die "nachrückt" keine Leistung mehr bringt oder immer weniger Leistung erbringt ist leicht erfunden:) Natürlich, viele Junge Torhüter sehen sich schon in der Bundesliga und stellen sich nicht permanent neueren und mühsameren Aufgaben. Als mein Mitbewerber und Ich letzes Jahr um den ersten Posten kämpften, zeigte sich bezeichnend welcher gedanklich ein stückchen weiter war. Aus irgendwelchen Gründen erschien er nicht mehr regelmäßig im Training, nahm die Aufgabe also nicht an. Also kann man schon irgendwie behaupten, dass ein Teil unserer heutigen TW-Generation, Aufgaben nicht mehr annehmen, eher davon fliehen...

Bob
07.04.2010, 12:56
Ich wollte auch nicht sagen, dass das alle machen. Aber ich denke der Anteil im Vergleich zu früher ist größer geworden.

Schnapper82
07.04.2010, 13:06
Die junge Garde ist nicht schlechter geworden, sondern einfach nur eher zufrieden.
Selbstüberschätzung ist das Zauberwort.

Auch das einreihen im Team fällt vielen schwer. Für mich war es selbstverständlich früher die Bälle aufzupumpen usw.

Aber eine pauschale Aussage geht natürlich nicht, denn man muss auch auf das Umfeld achten. Je professioneller dieses wird, desto ehrgeiziger müssen auch die Keeper sein.

Bob
07.04.2010, 13:15
Das mit dem Bälle aufpumpen kenn ich nur zu gut. Bei uns geht es mehr darum das Trainingstor zu holen. Ich mit meinen 22 Jahren gehöre auch noch ab und zu zu denjenigen die es holen müssen. Aber die Jahre davor wo ich noch jünger war es noch schlimmer und ich musste es immer holen und bis dieses Jahr kamen auch kaum jüngere Spieler zu uns. Dieses Jahr sind einige dabei, vorallem A-Jugendliche die in der Reserve aushelfen. Bei denen gibts dann aber auch die Spezialisten die denken sie sind es und wollen das Tor nicht holen und verstecken sich. Ich hatte damit nie ein Problem, dass ich als Jüngerer das Tor holen musste. Ich hab mir einfach gedacht, dass ich ein paar Jahren dann auch die Jüngeren damit nerven kann. Nur die werden ja dann teilweise auch noch frech und kommen dir mit dummen Sprüchen. Zum Glück weiß ich mir da zu helfen. Da gibts dann halt mal nen versehentlichen Tritt auf den Fuß bei Ecken oder eine missglückte Faustabwehr wo eine Faust am Kopp des Jüngeren landet.

Glanzparade
07.04.2010, 14:04
Zum Glück weiß ich mir da zu helfen. Da gibts dann halt mal nen versehentlichen Tritt auf den Fuß bei Ecken oder eine missglückte Faustabwehr wo eine Faust am Kopp des Jüngeren landet.

Also das finde ich doch sehr übertrieben!
Man kann doch auch als erfahrener Spieler helfen. Und einen Mitspieler absichtlich zu "verletzen" ist wohl auch nicht normal innerhalb einer Gemeinschaft.

Bob
07.04.2010, 14:11
Das ist ja auch kein absichtliches verletzten. Ich würde niemals jemanden mit voller Wucht auf den Fuß treten oder die Faust gegen den Kopf hauen. Ist mehr so eine Art Respekt verschaffen umzu zeigen wer hier das sagen hat. Als Feldspieler geht man halt etwas härter in die Zweikämpfe und feuert einen Jüngeren mal richtig mit Ball ab. Sowas sollte nie in groben Fouls ausarten.

Steffen
07.04.2010, 21:43
Ach ja... Anadur, Du sprichst ein heikles Thema an. Ich finde, daß viele Jugendliche heute zu eingebildet sind. Da spielt man A-Jugend Gruppenliga und meint, es sei das gleiche wie HerrenGruppenliga... da trifft dann ein 19 jähriger auf einem ausgebufften 30 jährigen mit Jahrelanger Erfahrung und beklagt sich, daß er ständig nur auf die Socken bekommt. Sorry, aber wir sind nicht im Kindergarten, die Gangart bei den Erwachsenen ist rauer und beschränkt sich nicht auf harmlosen Schwan.vergleich und ein bissi Brustgetrommel.
Da bekommt man einen jungen Torwart mit Potential, macht ein wenig Training und meint dann: "Du, achte mal drauf, daß Du mehr in den Ball hineintauchst und mal die Arme mehr streckst... dann ist es günstiger und Du fällst nicht auf den Ellenbogen!" Was bekommt man oft zur Antwort: "ich habe das von Don Schlappes aus der Bundesliga so gelernt und der wird ja wohl wissen, wie es richtig ist. Ich mach das schon immer so und ich halte so auch alle Bälle!"
Was soll man als Trainer jetzt zum 18/19 jährigen Talent sagen? Er ist perfekt, er kann alles und wenn es dann um etwas geht, brechen die Jungens ein.... Leistung, die war im Jugendbereich sensationell und dann im Herrenbereich langt es nicht.. woran das liegen mag.
Ich will einfach nicht sagen, daß es die Ausbildung ist. Da findet doch auch kaum was statt in den Vereinen, und oft sogar auf dem Niveau, daß der Torwarttrainer 100000 Übungen auswendig kann, aber die essentliellen Probleme und Fehlerchen des Torwarts nicht erkennt und damit den Torwart um wirklich 100% bringt... Und hinzu kommt, man ließt es hier: Der Grip der Handschuhe, der Look und Style im Tor, die Muckiebude... dieses Schickimicki Gehabe... wen der Nachwuchs zum Gigolo auf dem Fussballplatz wird, versucht anstelle reiner Leistung auch noch gut sich in Szene zu setzen, eine tolle Figur zu machen, hat man im Erwachsenenbereich einfach zu wenig Potential auf einmal. Da nutzt der tolle Body, die teuren Handschuhe, die Echt Känguru Leder Kickschuhe und das Trikot mit Namensdruck null und nichts, es bringt Sie dort, wo die Leistung vor allem aber die Erfahrung zählt, nicht weiter. Keine Chance.
Man bleibt oft auf dem Niveau der Poster und Eiweißshake Trinker stehen und meint, fertig und komplett zu sein. Ernüchterung pur, wenn man dann in einen Verein mit Abitionen geht. Irgendwie nörgelt dort alles nur, irgendwie ist man nie zufrieden, irgendwie läuft es nicht mehr so wie sonst... Dabei gibt man doch alles, hat den Gegner schon 3 mal getunnelt und ausgeschnickt, hat tolle Vorlagen gegeben, hat drei Flanken geholt... mein Gott, man hat doch alles gemacht!? Oder nicht?
Nein, hat man nicht... das muss mehr sein. Es reicht nicht, eine bestimmte Anzahl Vorlagen, es reicht nicht den Gegenspieler 4 mal zu tunneln, es reicht nicht 3 Flanken zu holen... Es reicht nicht. Es muss mehr sein.
Doch anstelle dann an sich zu arbeiten, festzustellen, daß ein wenig Politur oft nur notwendig ist, Erfahrungen sammeln und dann auch einfach zu überzeugen, indem man gnadenlos ein hohes Leistungniveau erreicht und hält, daß ist den meisten Jugendlichen Torleuten nicht bewußt... und plötzlich stehen Talente nicht in der Gruppenliga oder höher im Tor, sondern in der Kreisliga bei VfR Schoppenpetzer und Holzbein Schiel.
Es ist einfach die Einstellung, die mir als Trainer oft fehlt, das bissi Demut und Erkenntnis, daß nach der Jugend noch eine Steigerung für den Bereich Erwachsene nötig ist, um dort dabei zu sein...
Doch schaut man sich um... dann findet man nur von sich überzeugte unentdeckte Talente, mit irre Potential, die dann nicht mal was vom Korbgriff gehört oder gesehen haben, und die Arroganz besitzen, einfach die Hilfen des Trainers in die Gosse treten zu wollen... solche Torleute gibt es zu hunderten und die kann man nicht brauchen.
Das ist aber den Handschuh, Posing und Milchshake Bubies egal.. die sind komplett und uneinsichtig... Denn wenn etwas nicht klappt, liegst nicht am Torwart, der Platz, die Handschuhe der Ball, irgendwo findet man schon die Ursache.

Kenji 101
07.04.2010, 21:47
Zustimmung, aber ich denke, dass bei dieser Diskussion viel zu viel pauschalisiert wird.

LG

Steffen
07.04.2010, 22:45
Kenji,
sicher wird pauschalisiert, doch die wenigen, die das Potential haben, die sind doch schon unter... und die anderen, die eben da oben nicht hingekommen sind, die wollen dann nicht einsehen, daß es nicht für Bundesliga gereicht hat und anstelle sich aufzuraffen und in der Bezirksliga guten Fussball zu spielen, hängen dann die Handschihe an den Nagel, weil man als verkanntes Talent sich in die Schmollecke der Muckibude verzieht...
Vorsicht: Viel Ironie mit etwas Sarkasmus gewürzt verfasst

skaggerak
07.04.2010, 23:12
hängen dann die Handschihe an den Nagel, weil man als verkanntes Talent sich in die Schmollecke der Muckibude verzieht...

Hähähähähäh
Am Wochenende geht man aber noch zum Sportplatz oder in die Disse und erzählt was man selber hätte alles erreichen können und wie gut man damals war, kam aber leider was dazwischen. Natürlich nicht die eigene Einstellung, meistens ne Verletzung oder so.
Deswegen darf man leider nie wieder spielen aber alles besser wissen und sich über Amateurtorhüter lustig machen darf man auf jeden Fall.

Nicht falsch verstehen: Wer aufgrund einer Verletzung wirklich nicht mehr spielen kann oder darf hat mein vollstes Mitgefühl!

GeGe
10.04.2010, 12:15
Ich weiss nicht, ob man es immer als Charakterschschwäche bezeichnen kann, wenn ein Torwart dem Kunkurrenzkampf aus dem Weg geht. Wenn sich vor/am Anfang einer Saison abzeichnet, dass der Kunkurrent besser ist, weiss ich nicht, ob ich nicht eventuell auch wechseln würde. Ich spiele Fußball, weil es mir Spass macht. Es würde mir aber keinen Spass machen Woche für Woche nur auf der Bank zu sitzen.

leoni
14.05.2010, 09:31
Hallo
zum Thema "Nachwuchs-Keeper" möchte ich gern meinen "Senf" hinterlassen :)
Mein Kleiner (mittlerweile 10 Jahre) ist sozusagen aus "Berufung" Torwart, für ihn gab es nie einen Zweifel daran und nun steht er schon seit seinem 6 Lebensjahr im Tor. Leider wird für die Knirpse nicht sehr viel getan, man stellte sie ins Tor und erwartet das es von alleine funktioniert und wehe dem nicht, dann bekommen die Zwerge den Frust von Mannschaft und Trainer ab, wen wundern es da wenn ihnen die Lust vergeht. Sie sind Prellball für Frust und bekommen auf der anderen Seite schlicht zu wenig Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wir sind mittlerweile soweit das mein Sohn, auf eigenen Wunsch hin private Trainingseinheiten bei einem Profi bekommt.

Leoni

Brick
14.05.2010, 10:42
Die angesprochene Selbstüberschätzung greift doch nicht nur bei den Torhütern um sich. Wenn ich mir die Aussagen von einigen Jugendspielern anhöre, dann frag ich mich immer, was das soll. Da fallen Sätze wie:
"Wenn ich auf der Position nicht spiele, spiel ich nicht!"
"Ich spiel nur in der 1.!"
usw.
Als ich vor gut 5 Jahren in den Aktivenbereich gekommen bin, war das zumindest bei unserem Jahrgang noch anders. Da hat man sich untergeordnet, hat Leistung gezeigt, war in jedem Training da, hat sich versucht zu empfehlen, war über jede Einsatzzeit froh und hat versucht sich hochzuarbeiten.
Ich hab auch bis zu diesem Jahr gebraucht, um einen Stammplatz in der ersten Mannschaft zu bekommen. Erst musste ich mich 3 Jahre hinter unserem langjährigen Torhüter anstellen, der einfach gesetzt war und auch die Leistung brachte, von dem ich aber auch viel gelernt habe und in den letzten beiden Jahren musste ich mich mit anderen Torhütern auseinandersetzen, die vor mir in den Aktivenbereich gekommen waren und auch auf den Stammplatz geschielt haben. Anfang dieser Saison habe ich dann zwei überragende Pokalspiele abgeliefert, in denen wir dann zweimal Mannschaften besiegt haben, die zwei Ligen über uns spielen. Ich hab dann erneut, wie schon einige Male zuvor, die Chance auf den Stammplatz im Tor unserer 1. bekommen und habe die Chance ergriffen. Leider wurde ich dann im Spätherbst durch eine Verletzung ausgebremst. Nach einem Zusammenstoß hat sich eine Verknöcherung im Oberschenkelmuskel gebildet. Bis die Entzündung abgeheilt war, durfte ich keinen Sport machen und es hat bis Mitte Februar gedauert, bis ich wieder ins Training einsteigen konnte. So hab ich leider die Schwäbische Hallenmeisterschaft verpasst und die Stadtmeisterschaft, obwohl ich in der Halle gern spiele und auch gut bin.
Ich konnte dann noch das letzte Vorbereitungsspiel machen und habe mich wieder fit gemacht und stand dann nach der Winterpause wieder im Tor, war aber noch deutlich unter meinem Leistungsniveau der Vorrunde. Nach einer bitteren Niederlage, die ich mit einem Fehler eingeleitet hatte, habe ich mich dann gefangen und kann jetzt auf 8 Spiele zurückblicken, die ich fehlerfrei absolviert habe.
Ich hab das Vertrauen der Mannschaft und hoffe meinen Stammplatz behaupten zu können, gerade weil in der nächsten Saison einer meiner Vorgänger zum Verein zurückkehrt. Aber Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.

Viele Jugendliche wollen viel, sind aber oft nicht bereit auch entsprechend dafür zu arbeiten. Der Sprung ins Aktivenlager ist einfach nochmal eine große Hürde, die überwunden werden muss. Gerade auch im Training geht es deutlich rauer zu, vom Spiel selbst ganz zu Schweigen. Diese Umstellung zu schaffen und zu machen, braucht einfach Zeit, beim einen mehr, beim anderen weniger.

@leoni
Das ist oftmals ein Problem, das nicht von den Spielern ausgeht. In diesem Alter lernen die Kinder sehr sozial-kognitiv, d.h. Imitationslernen und vorallem lernen sie an und durch konkrete, nicht abstrakte Situationen.
Durch den Ehrgeiz, der zumeist von Eltern und oft auch von den Trainern ausgeht, wird dieser auf die Kinder übertragen. Solange der Erfolg da ist, ist dies dann auch kein Problem, aber wehe es läuft nicht so, wie man sich das vorstellt, dann wird eben, wie bei vielen Erwachsenen, ein Schuldiger gesucht. Der nicht gegebene Siebenmeter, der schlechte Platz, die unfairen Gegner oder im schlimmsten Fall für die Spieler der eigenen Mannschaft, der Fehler eines Mitspielers. Das Verhalten wird durch die Erwachsenen dann oft noch verstärkt und dadurch können Kinder sehr schnell ein negatives Selbstkonzept entwerfen. Im Kleinfeldfußball muss der Spaß im Vordergrund stehen und auch wenn's schwerfällt, das muss den Eltern vermittelt werden. In einer Gesellschaft, in der das Leistungsprinzip aber immer mehr in den Vordergrund drängt, ist das schwer zu kommunizieren.
Bestes Beispiel für den übertriebenen Eifer der Eltern, der von den Kindern niemals selbst ausgehen würde.
Letztes Jahr bei unserem großen Jugendturnierwochenende. (Samstag mit 24 F-Jugendmannschaften, Sonntag mit 12 G-Jugendmannschaften)
Am Sonntag fand das G-Jugend Turnier statt. Die Trainer der Mannschaften waren als Schiedsrichter eingeteilt. Die Kinder hatten einen Riesenspaß am Spiel. Plötzlich fängt in einem Spiel ein Vater mit dem Schiri eine Diskussion an, während des Spiels. Sie fangen an sich zu beleidigen und gehen plötzlich aufeinander los, zerreißen sich die Hemden - und was passiert nebendran?
Die Kinder stehen heulend auf dem Platz und verstehen die Welt nicht mehr, warum sich da jetzt zwei Erwachsene, sogar zwei Väter der beteiligten Spieler prügeln. Die Kinder interessiert in diesem Alter nichtmal eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, sie wollen einfach nur spielen, aber bereits hier stört der Ehrgeiz, der Eifer der Eltern, das kindliche Bedürfnis und zerstört unter Umständen soviel.

Paulianer
14.05.2010, 12:36
Die angesprochene Selbstüberschätzung greift doch nicht nur bei den Torhütern um sich. Wenn ich mir die Aussagen von einigen Jugendspielern anhöre, dann frag ich mich immer, was das soll. Da fallen Sätze wie:
"Wenn ich auf der Position nicht spiele, spiel ich nicht!"
"Ich spiel nur in der 1.!"
usw.

Das habe ich vor kurzem sogar in der Senioren-Landesliga erlebt. Da hat ein Spieler tatsächlich gesagt, dass er lieber auf der Bank sitzt als im linken Mittelfeld zu spielen. Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für andere Spieler, die sich Woche für Woche den Hintern aufreißen um überhaupt mal zu einem Einsatz zu kommen.

Bela.B
14.05.2010, 12:45
Das habe ich vor kurzem sogar in der Senioren-Landesliga erlebt. Da hat ein Spieler tatsächlich gesagt, dass er lieber auf der Bank sitzt als im linken Mittelfeld zu spielen. Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für andere Spieler, die sich Woche für Woche den Hintern aufreißen um überhaupt mal zu einem Einsatz zu kommen.

Hat der Trainer denn angemessen gehandelt?

Paulianer
14.05.2010, 12:54
Der Spieler wurde im Laufe des Spiels eingewechselt. Kein Kommentar dazu.

Brick
14.05.2010, 13:01
Das habe ich vor kurzem sogar in der Senioren-Landesliga erlebt. Da hat ein Spieler tatsächlich gesagt, dass er lieber auf der Bank sitzt als im linken Mittelfeld zu spielen. Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für andere Spieler, die sich Woche für Woche den Hintern aufreißen um überhaupt mal zu einem Einsatz zu kommen.
Sowas hab ich vor nem Jahr auch erlebt. Nur noch 1 Auswechslung möglich, zwei angeschlagene Spieler (in Folge von Fouls) aufm Platz und der letzte Wechsler, weigert sich eingewechselt zu werden, weil er a) Libero oder b) Manndecker hätte spielen müssen und das obwohl er in der Jugend über Jahre hinweg Libero war und im Aktivenbereich plötzlich offensiver Mittelfeldspieler sein wollte ...

Tom
14.05.2010, 13:22
"Ich spiel nur in der 1.!"

Ja sowas kenn ich.

Wir haben aktuell 3 C-Jugenden (C1=95er C2=96er C3=95er und 96er) und unsere C3 ist aktuell mit nur 14 Leuten besetzt von denen nur selten ma alle kommen.
Deswegen müssen welche von uns dort gelegentlich aushelfen. Ein Verteidiger sollte dann aushelfen.
Er spielte also dort einmal,und verletze sich leicht im gesicht weil ein Mitspieler nicht aufgepasst hatte bei der Grätsche und ihn gleich mitumsenste.
2 Wochen später sollte er wieder dort aushelfen und sagte unserem Trainer das er nicht mehr in der C3 spielen wird.
Das Resultat war das er aus der Mannschaft geworfen wurde weil man solche leute nicht gebrauchen könnte.
Einserseits ist das natürlich hart,aber ich finds eigentlich richtig.

Zum Ausgangspost nochmal:
Ich werde zu einem anderen Verein gehen,allerdings in der gleichen Liga. (Sonderliga) wo ich auch regelmäßig spiele,bei uns ist es so das wir immer durchwechselm,das heisst das jeder der drei Keeper spielt.
Also immer jedes dritte Spiel spiel ich.
Beide Verein suchen einen Torwart für nächste Saison und beide haben Ascheplätze.
Obwohl unsere Mannschaft zu einer der stärksten C-Jugenden im weiterem Umkrei zählt (1:1 gegen Schalke 04,2:1 Sieg gegen 1.Fc Köln,2:2 gegen Bayer Leverkusen,in der D-Jugend gabs damals mit der exakt gleichen mannschaft sogar ein 10:10 gegen 1.FC Köln) und einen Kunstrasen neuster Generation,2 Rasenplätze, einen Ascheplatz und sogar ein Stadion wechsel ich,nur um regelmäßig zu spielen zu einem kleinen nicht so verwöhnten Verein.
Auch weil ich einfach keine Lust mehr hab,bei uns sind alles eingebildete Idioten die sich viel zu sehr überschätzen,und die die wirklich was konnten sind jetzt bei Bayer oder Köln.

Aber ich denke es wird die richtige Entscheidung sein,hoffe ich.