Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage.Und zwar haben wir nen neuen TW-Trainer bekommen und der macht mit uns Übungen die vielleicht 1954 in Bern noch aktuell waren..
Er kam dann später und ich fing schon an mit den Kollegen einige Übungen zu machen wie z.b mit der Koordinationsleiter..Um die Steps zu üben usw..Als der Tw-Trainer kam meint er sowas braucht man nicht.Man braucht Kraft um in die Ecken zu kommen und hat uns 20mal einen Berg hochrennen lassen usw....Somit haben alle schon während des Aufwärmens gekeucht..Als die Übungen kamen hatten wir kaum noch Kraft.
Beispielübung die gemacht wurde:
Hinlegen an den linken Pfosten,dann auf Kommando aufstehen und den Ball kriegen der rechts einschlägt.Das Problem war, das man nichtmal ganz auf den Beinen war und der Schuhß kam schon..Leider auch manchmal gegen die Laufrichtung und so..Ich sagte daraufhin das ich auch die Möglichkeit haben muß den Ball zu erwischen..Seine Aussage war das es garnicht darum geht den Ball zu bekommen sondern nur ums Abspringen..Auf die Technik wurde null wert gelegt..Mir sind selber Fehler bei mir aufgefallen wie z.B. dem Feld den Rücken zuzudrehen..Was meiner Meinung nach total Falsch ist!
Übung 2.
Ich komme raus bis zum 11er Punkt und bekomme nen flachen Ball.Den werfe ich zurück und er wirft mir den Ball wieder nach hinten und ich soll den rauskratzen..Sorry,aber diese Übung hat der Sepp Meier mit dem Kahn gemacht..Und keiner von uns ist ein Oli Kahn..Zumal wir davor kaum nen Ball angefasst haben..
Meiner Meinung nach ist dieser Mann völlig ungeeignet dafür..Er ist zwar ein sehr netter Kerl usw,und zum Glück ist jemand da der was mit uns macht.Aber leider bringt es uns nicht weiter..
Oder sehe ich das völlig falsch??
Steffen,du bist gefragt..:-)
Ich würde einfach mal mit dem Trainer direkt darüber sprechen. Ihm sagen wie man heutzutage ein TW-Training aufzieht und was für Übungen man so machen kann. Kannst ihm ja evt. auch das Forum hier nahelegen.
Um direkt was zu den Übungen zu sagen. Wenn mir einer sagen würde, dass man nur Kraft braucht um in die Ecken zu kommen hätte ich mich wohl kaputtgelacht. Um Reichweite in Sprüngen aufzubauen ist das wichtigste das Moment das ich vorher generiere und das kommt nur durch ordentliches Footwork (gut zu trainieren mit einer Koordinationsleister). Kraftübungen an den Anfang eines TW-Trainings zu setzen halte ich auch für Schwachsinn. Die Kraft braucht man einfach um die anderen Übungen sauber ausführen zu können. Zum Ende hin kann man sich dann nochmal Kräftemäßig verausgaben, wenn das TW-Training etwas lockerer war.
Wie gesagt sprecht mit eurem Trainer und sagt auch wie euer Torwarttraining aussehen soll. Ich habe auch seit 3 Monaten wieder einen TW-Trainer. Ich und unsere Nr.2 reden viel mit ihm, weil er nur selten zu Spiele da ist und dann nicht so gut sieht wo noch Schwächen vorhanden sind. So weiß er dann bescheid, wie er die nächsten Einheiten aufzieht.
Florin,
warum fragst Du mich?
Was hat deine Beschreibung mit Koordination zu tun?
Halten wir mal fest, alle gemachten Übungen mache ich auch heute noch. Allerdings nicht zur Koordination, sondern für Kraftausdauer, Wendigkeit und eben Sprungkraft.
Dabei lege ich viel Wert auf die Technik, und gerade beim Absprung ist dies essentiell. Denn was nutzt mir alle Power, wenn ein Torwart das nicht umsetzen kann?
Sprich, er muss auch die Technik haben, um es umzusetzen. Dabei kann man erklären, wie das aussehen soll, trotzdem muss es der Torwart selbst machen. Schau, ich habe auf der rechten Seite trotz Übergewichts durch das ewigliche Training noch heute eine gewisse Leichtigkeit, die mir links schlicht fehlt, zumal ich nach 3 4 Hechtern dann sofort mein kaputtes Knie laut "HALLO" brüllen höre :D
Ich kann also Rechts hervorragend meine körperliche Bewegung in Sprungkraft ummünzen, der Bewegungsablauf ist also ökonomisch und recht optimal, links ist das nicht der Fall.. also nutzt es für mich wenig, wenn ich nun hier Koordinativ tätig werde, hier muss ich gezielt erst einmal Kraft aufbauen, damit ich wieder einfach das Absprungpotential erreiche, dann muss ich in den Sandkasten gehen und bis ich Sand wirklich in jeder Ritze kleben habe und selbst nach dem Zähneputzen es noch zwischen den Zähnen knirscht, muss ich das Hechten in den Sand üben, damit es rund und gut wird.
Problem für mich aber, als Trainer ist: Sandgruben haben keine Beleuchtung auf den Sportplätzen. Ich kann an so etwas im Winter nicht rangehen, so sehr nötig es auch wäre.
Koordination: Man legt heute sehr viel Wert darauf, ich persönlich habe nichts dagegen. Umstritten ist aber, und dazu gibt es sogar Studien, ob diese Koordination in der Trainingsform wirklich etwas bringt. Sprich wenn ich also Dinge mache, die der eigentlich nötigen Bewegung 'unabhängig' sind. Also die Koordinationsleiter schult Rhythumsgefühl und damit schnelle Beinarbeit. Diskutiert wird aber nun, ob diese auch wirklich im Spiel abgerufen wird. Die meisten Torwart sagen JA, ich bin nicht zwingend überzeugt, vor allem bei allem was man macht.
Zum Aufwärmen und den Kreislauf richtig hochfahren ist die Koordinationsleiter klasse... Leider: Mache ich das zu lange, dann sinkt meine Konzentrationsleistung und dies hat Nachteile später im Training.
Bei Kraft ist das nicht zwingend der Fall, ich kann mich vielleicht, wenn die Muskulatur müde ist, noch recht gut konzentrieren, aber ich habe dann eben für die Technik nicht mehr die Power..
Somit, die Aussage zur Koordinationsleiter teile ich nicht, jedenfalls nicht so pauschal.
Die Übungen hingegen:
Wo ist das Problem?
Sicherlich, die Übung mit dem nach vorn und dann rückwärts und übergreifen mag 'alt' sein und sicherlich ist das etwas, was man ganz bestimmt nicht im ersten Training machen sollte, aber auch ich mache das noch heute.
Denn schaut man sich Spiele an: Das gehört noch heute zum Repertoire des Torwarts, ja für mich noch mehr, wenn der mitspielende Torwart plötzlich mit einem langen Flugball überrascht wird... Also mache ich das auch ab und an mal. Doch auch dazu nehme ich gern die Sandgrube, denn ich möchte bei 5 bis 8 Bällen der Form nicht, daß sich mein Torwart bei einer Landung verletzt. soll also weich fallen - doch dazu muss er fallen können und dies ggf. lernen.
Schau, für mich hören viele Torleute in dem Moment auf, wo der torwart den Ball gefangen hat. Sprich der Weg zum Ball ist alles. Hat er denn Ball, hört das Torwarttraining und die Technik auf. Also, wie stelle ich mein Sprungbein, wie tief senke ich die Hüfte, wie kommt das Knie, der Absprung, daß Sprungbein, daß Schwungbein, die Arme, die Körperhaltung, die Handhaltung und wie den Ball ergreifen... und dann? Dann ist bei den meisten schlicht Schluss. Doch in dem Moment befindet sich der Torhüter in der Luft... Standbild also: Alles perfekt bisher, der Torwart liegt in der Luft hat den Ball ergriffen - und jetzt?
Für mich als Kampfsportler ein Unding, daß da viele TwT nicht in der Lage sind, weiter zu machen. Im Judo, im Jujutsu, in den höheren Weihen des Karate und auch im Aikido stehen die Grundlagen an erster Stelle: Jemanden werfen darf nur, wer selbst fallen gelernt hat.
Spruch: Fallschule wird heute den wenigsten Torleuten vermittelt. Schau dich doch mal im Forum um!
Dicke Polster, blaue Flecken... warum suchen das wohl so viele Tw? Warum Protektoren und so ein Kram?
Somit, mache ich eine solche Übung, wie Du schreibt, muss und sollten meine Torleute sauber fallen können.
die andere Übung: Herrje, dann liegst Du mal mit dem Rücken zum Spielfeld. Dies komplett abzulehnen würde auch bedeuten, daß man immer und jederzeit bei hohen Bällen das Knie anzuziehen hat.
Schau doch nur mal in der Bundesliga, wie viele Torleute aufgrund des Schwungs den diese mitnehmen müssen und damit beim Fallen abbauen müssen schlicht weg überrollen, um den Schwung zu verarbeiten... Hildebrand, Ziegler, Ulreich, Wiese, Kraft, Lehmann, Adler, Neuer nur um ein paar zu nehmen, wo es mir auffällt.
Nein, sie machen es nicht immer, es ist situationsabhängig... und Ihr, Ihr stuft so etwas sofort als Fehler bei Euch ein, ohne diese Sache mal sachlich und vor allem vernünftig zu diskutieren. Wozu dann noch ein TwT?
Somit, der Mensch mag nun erst einmal ein wenig, naja, merkwürdig sein... aber allein von den Übungen möchte ich da nun nicht zwingend etwas absprechen, denn es kommt immer darauf an, was ich wie und wo erreichen möchte. Meine Torleute bekommen es immer erklärt, bekommen es auch von mir vor gemacht.
Ich habe z.B. als Trainer gesagt, daß ich auf Steinboden hechten kann, ich daher von meinen Torleuten es nicht verlange, aber die Behauptung nicht aufgrund Gutdünken aufstelle, sondern es beweisen kann. Wenn also ein Torwart bei mir meckert, daß es ein Problem ist, der boden zu hart ist, dann weiß er, bei mir isser an der falschen Adresse:
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So, korrekt ist meine Technik nicht mehr, es sind bis zum Ergreifen des Balles einige Fehler dabei - ich bin aber auch nicht mehr im Training. Trotzdem: Dadurch das ich das beherrsche, stellt mich persönlich also eine Übung wie die "Sepp Maier" Übung nicht zwingend vor eine Blockade.
Auch bei den den anderen Dingen, mit am torpfosten liegen und dann aufspringen, kein Problem, mache ich gern mal.
Wichtig ist nur... Du musst ein Ziel als Trainer haben und dies muss Dich dein Training begleiten. Habe ich als Ziel Sprungkraft, dann mache ich so eine Übung nicht, habe ich als Ziel "Flache Bälle, Wenden und Aufstehen, Rebound-Effekte" dann mache ich so etwas auch schon mal...
Daher, Florin, wie kann ich Dir nun wirklich helfen?
Ich würde mal abwarten, ob der neue Trainer nur mal Euer Potenzial testen wollte, bevor er in die Detailarbeit geht. Könnte ja auch sein, bevor Du den Stab über ihn brichst. Wenn er so wenig auf technik achten sollte und das so bleibt, würde ich schon das Gespräch suchen - und ihm zu diesem Forum raten ;)
Kraft und Kraftausdauer sind ein wesentlicher Bestandteil unseres "Jobs". Da muss es auch mal krachen. Aber ich mache nicht mehr so lange Einheiten, weil ich meine, dass ein Torwart danach ruhig noch in der Lage sein sollte am Mannschaftstraining teilzunehmen und Übungen wie Torschuss, Flanken, Taktik etc. mitzumachen.
Außer bei reinen Kräftigungsübungen achte ich immer auf Technik, denn wie Steffen schon sagte, ist die größte Sprungkraft ohne die Sprungtechnik nicht sehr viel wert. Und es wird beim Aufkommen auch nicht weniger weh tun. Ich zum Beispiel bin auch mit der alten Torwartschule durch einen eher unterbemittelten Torwarttrainer herangeführt worden. Meine Falltechnik ist erst seit wenigen Jahren besser geworden, aber lange noch nicht gut. Ich bin leider immer noch einer, der die Polster - auf Asche - zum Überleben braucht. Wie war das noch noch in der Werbung? "Power is nothing without control". Nur sollte man Krafttraining erst nach den Technikübungen machen. Sonst ist der Lerneffekt nicht optimal.
Wenn ich unser Training - nunmehr quasi als Spielertrainer - vorbereite und durchführe, weiß ich ganz genau, wo ich das tatsächliche Halten des Balles als Ziel ausgebe und wo der Schwerpunkt auf der Bewegungstechnik liegt.
Zur Koordination: Ich bin der Ansicht, dass Koordinationsfähigkeit neben dem Bewegungstalent ganz ursächlich auch etwas mit Stabilität zu tun hat und die wiederum mit Kraft und Kraftausdauer.
Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt..Die Koordinationsleiter benutze ich auch um Leichtfüßiger zu werden,die Kraft in den Beinen muß natürlich vorhanden sein..Ich werde das Training mal aufnehmen und dann mal einstellen..
Es ist ja auch nicht so das ich ältere Übungen für veraltet halte,aber ich kritisiere dieses kaputtmachen schon während das Aufwärmens..Wir hatten keine Kraft mehr um die Übungen richtig auszuführen..
@Steffen:
Die Übung mit dem Ball nach hinten werfen ist super,keine Frage..Aber doch nicht wenn man völlig kaputt ist und diese auch noch als erste Übung...Zumal der Boden tiefgefroren ist..
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