Leute ihr seit so.. naja, eingefahren.
Geht doch morgen mal auf den Platz und schaut Euch die F-Jugend an.
Eure eigene... amüsiert Euch, habt Spaß und wenn Ihr sogar Lust habt, bietet an, einfach das Spiel als Schiri mal zu leiten. Denn in der Alterklasse machen das noch Trainer oder einfach Betreuer und damit könnt Ihr das auch machen.
Lernt doch einmal, wie Fußball anfängt.
Dann schaut Euch aber an, wie Fußball in anderen Vereinen schon in der Altersklasse gedrillt und damit gespielt wird.
Da ist einer drinne, wenn der nicht mehr gut genug ist, dann spielt er nicht mehr, weil auf seine Position 20 auf der Warteliste hungern, nur damit diese den Geier auf dem Rücken tragen dürfen.
Opa schießt ne Menge Geld rein, der Bub ist beim Bundesliga Verein, Oma braucht einen Herzschrittmacher, der Bub wird Nationaler Kracher...
Kind und Leistungsgerechtes Training? Fehlanzeige. Entweder Kind funktioniert, kann es, oder das war es... Gewinnen ist das Ziel. Egal wie.
So haben wir auch im Jugendbereich schon zwei, ja oft drei Welten und wenn ich ehrlich bin, zwei dieser Welten gefallen mir gar nicht.
Warum also kann man nicht zum Frauenfußball gehen, und diesen so lassen wie er ist?
Anders eben. Wenn ich dien harten, schnellen Fußball suche, dann kaufe ich kein Ticket "Deutschland vs. Brasilien" des DFB Frauen Nationalteams, sondern gehe in die Veltins Arena zu Schalke vs. Bochum...
Mach von Euch klingen, als hätten diese ein Ticket für ein Seifenkistenrennen gekauft, für 20 Cent, und nun ein Formel Eins Rennen erwartet.
Passt nicht zusammen.
Ich gehe zum Frauenfußball, weil ich dort noch Fußball sehen und verfolgen kann. So wie ich gern zur B-Jugend Regionalliga und Bundesliga gegangen bin oder mit gern Bundesliga A-Jugend angeschaut habe, so schaue ich heute gern mal bei den Frauen zu.
Ich kann das Spiel verfolgen, ich kann die Taktik sehen, weil das Spiel mir die Möglichkeit bietet, neben tollen Einzelaktionen noch viele Pass und Laufwege zu beobachten.
Es ist (noch) nicht so schnell, als das ich hier einen übersehe, nein, es ist aber so flott, daß es Maßstab sein kann. Man sieht hier hinterlaufen, kreuzen usw.
Was man in der Bundesliga kaum verfolgen kann, weil es so automatisch und schnell abläuft, zum Teil aber auch sofort mit Härte geblockt wird, läuft es dort noch.
Und just darum lassen wir bitte den Frauenfußball einfach so wie er ist, unverfälscht und rein. Da gibt es keine Millionäre, satt vom Leben. Das sind Emotionen noch echt und rein, weil da jeder morgen wie ich wieder einem Job nachgeht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Da ist ein Star noch ein Star, weil er Charmé, Charisma und Spielimpulse hat, und nicht weil er 35 Millionen Euro Ablöse gekostet hat und 4 Millionen Euro verdient.
Die Mädels sind noch am Boden, die Fußballer (!!) haben diesen doch schon lange verlassen, und man fragt sich oft zurecht, warum ein Spieler Millionen verdient, und dann auf dem Platz für Langeweile sorgt...
Bei den Mädels, da ist das alles noch echt, nicht durch Geld in eine verkehrte Welt verwandelt, di so unreal ist, daß man eigentlich aufhören müsste, mit Fußball.
Ich freue mich daher für die Frauen, weil hier Fußball noch (be)greifbar und real ist, wo Geld nicht das Spiel bestimmt, sondern noch Mannschaft, Training, Taktik und Aktion das Spiel bestimmt.
So müßte auch Fußball wieder sein, doch leider greift der Faktor Geld ja schon in den untersten Klasse und wir haben mehr Poser als Spieler auf dem Platz.
Und ich weiß gar nicht warum man so jammert! Die Engländerinnen haben tollen Fußball gespielt, am Ende dann aber eine Schwäche gezeigt.
Das 4. Tor fiel und England gab auf. Was eben noch Drang zum tor war, war auf einmal ein Jammertal. Da foulte man, damit der Deutsche nicht aus der eigenen Hälfte kam, es war Enttäuschung und diese fraß den Kampfgeist auf...
Die Deutschen haben den Kampfgeist behalten, und sind daher immer wieder wie die Brecher einer stürmischen Atlantikfront gegen das Tor der Engländerinnen angerollt.
Und dann war Not an der Küste, mit dem 5 zu Null brach der Deich und England gab sich auf... das 6 zu Null markierte dann nur, daß die Engländerinnen aufgegeben hatten und die Waffen längst gestreckt hatten.
Wer im Finale sich aufgibt, nunja, der kassiert eben.
Es treffen die Besten der Besten aufeinander und wenn einer dann hier sich aufgibt, dann klappert es eben!
Bis zum 4 zu Null haben mir die Engländerinnen Respekt und Furcht eingeflößt, denn ich dachte immer, daß diese Mannschaft fähig ist, noch ein Tor zu machen, ja zu siegen.
Doch mit dem 4:2 dann, sah ich wie man dort aufgab und dann wußte ich schon: Jetzt gibt es eine Klatsche!
Denn man gab auf.. und daher wurde das Ergebnis so, wie es letztendlich ist.
Unsere Männer werden das so nie spielen können, denn dazu muss der deutsche Männerfußball an vieler Stelle anders denken, anders werden.
Und das Geld, welches dort reinfließt, ist der Sache oft nicht zuträglich, ja an vieler Stelle der Sache sogar eher hinderlich.
Vielleicht einer der Gründe, warum ich heute selten Bundesliga schaue, oder kaum ins Stadion gehe, sondern lieber die regionale Jugend oder eben die Frauenfußballspiele mir ansehe...