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Thema: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Leute ihr seit so.. naja, eingefahren.

    Geht doch morgen mal auf den Platz und schaut Euch die F-Jugend an.
    Eure eigene... amüsiert Euch, habt Spaß und wenn Ihr sogar Lust habt, bietet an, einfach das Spiel als Schiri mal zu leiten. Denn in der Alterklasse machen das noch Trainer oder einfach Betreuer und damit könnt Ihr das auch machen.
    Lernt doch einmal, wie Fußball anfängt.

    Dann schaut Euch aber an, wie Fußball in anderen Vereinen schon in der Altersklasse gedrillt und damit gespielt wird.
    Da ist einer drinne, wenn der nicht mehr gut genug ist, dann spielt er nicht mehr, weil auf seine Position 20 auf der Warteliste hungern, nur damit diese den Geier auf dem Rücken tragen dürfen.
    Opa schießt ne Menge Geld rein, der Bub ist beim Bundesliga Verein, Oma braucht einen Herzschrittmacher, der Bub wird Nationaler Kracher...
    Kind und Leistungsgerechtes Training? Fehlanzeige. Entweder Kind funktioniert, kann es, oder das war es... Gewinnen ist das Ziel. Egal wie.

    So haben wir auch im Jugendbereich schon zwei, ja oft drei Welten und wenn ich ehrlich bin, zwei dieser Welten gefallen mir gar nicht.


    Warum also kann man nicht zum Frauenfußball gehen, und diesen so lassen wie er ist?
    Anders eben. Wenn ich dien harten, schnellen Fußball suche, dann kaufe ich kein Ticket "Deutschland vs. Brasilien" des DFB Frauen Nationalteams, sondern gehe in die Veltins Arena zu Schalke vs. Bochum...
    Mach von Euch klingen, als hätten diese ein Ticket für ein Seifenkistenrennen gekauft, für 20 Cent, und nun ein Formel Eins Rennen erwartet.
    Passt nicht zusammen.

    Ich gehe zum Frauenfußball, weil ich dort noch Fußball sehen und verfolgen kann. So wie ich gern zur B-Jugend Regionalliga und Bundesliga gegangen bin oder mit gern Bundesliga A-Jugend angeschaut habe, so schaue ich heute gern mal bei den Frauen zu.
    Ich kann das Spiel verfolgen, ich kann die Taktik sehen, weil das Spiel mir die Möglichkeit bietet, neben tollen Einzelaktionen noch viele Pass und Laufwege zu beobachten.
    Es ist (noch) nicht so schnell, als das ich hier einen übersehe, nein, es ist aber so flott, daß es Maßstab sein kann. Man sieht hier hinterlaufen, kreuzen usw.
    Was man in der Bundesliga kaum verfolgen kann, weil es so automatisch und schnell abläuft, zum Teil aber auch sofort mit Härte geblockt wird, läuft es dort noch.

    Und just darum lassen wir bitte den Frauenfußball einfach so wie er ist, unverfälscht und rein. Da gibt es keine Millionäre, satt vom Leben. Das sind Emotionen noch echt und rein, weil da jeder morgen wie ich wieder einem Job nachgeht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Da ist ein Star noch ein Star, weil er Charmé, Charisma und Spielimpulse hat, und nicht weil er 35 Millionen Euro Ablöse gekostet hat und 4 Millionen Euro verdient.
    Die Mädels sind noch am Boden, die Fußballer (!!) haben diesen doch schon lange verlassen, und man fragt sich oft zurecht, warum ein Spieler Millionen verdient, und dann auf dem Platz für Langeweile sorgt...
    Bei den Mädels, da ist das alles noch echt, nicht durch Geld in eine verkehrte Welt verwandelt, di so unreal ist, daß man eigentlich aufhören müsste, mit Fußball.
    Ich freue mich daher für die Frauen, weil hier Fußball noch (be)greifbar und real ist, wo Geld nicht das Spiel bestimmt, sondern noch Mannschaft, Training, Taktik und Aktion das Spiel bestimmt.
    So müßte auch Fußball wieder sein, doch leider greift der Faktor Geld ja schon in den untersten Klasse und wir haben mehr Poser als Spieler auf dem Platz.


    Und ich weiß gar nicht warum man so jammert! Die Engländerinnen haben tollen Fußball gespielt, am Ende dann aber eine Schwäche gezeigt.
    Das 4. Tor fiel und England gab auf. Was eben noch Drang zum tor war, war auf einmal ein Jammertal. Da foulte man, damit der Deutsche nicht aus der eigenen Hälfte kam, es war Enttäuschung und diese fraß den Kampfgeist auf...
    Die Deutschen haben den Kampfgeist behalten, und sind daher immer wieder wie die Brecher einer stürmischen Atlantikfront gegen das Tor der Engländerinnen angerollt.
    Und dann war Not an der Küste, mit dem 5 zu Null brach der Deich und England gab sich auf... das 6 zu Null markierte dann nur, daß die Engländerinnen aufgegeben hatten und die Waffen längst gestreckt hatten.
    Wer im Finale sich aufgibt, nunja, der kassiert eben.
    Es treffen die Besten der Besten aufeinander und wenn einer dann hier sich aufgibt, dann klappert es eben!
    Bis zum 4 zu Null haben mir die Engländerinnen Respekt und Furcht eingeflößt, denn ich dachte immer, daß diese Mannschaft fähig ist, noch ein Tor zu machen, ja zu siegen.
    Doch mit dem 4:2 dann, sah ich wie man dort aufgab und dann wußte ich schon: Jetzt gibt es eine Klatsche!
    Denn man gab auf.. und daher wurde das Ergebnis so, wie es letztendlich ist.

    Unsere Männer werden das so nie spielen können, denn dazu muss der deutsche Männerfußball an vieler Stelle anders denken, anders werden.
    Und das Geld, welches dort reinfließt, ist der Sache oft nicht zuträglich, ja an vieler Stelle der Sache sogar eher hinderlich.
    Vielleicht einer der Gründe, warum ich heute selten Bundesliga schaue, oder kaum ins Stadion gehe, sondern lieber die regionale Jugend oder eben die Frauenfußballspiele mir ansehe...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Internationale Klasse Avatar von Basco
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    Steffen, ich lasse den Frauenfussball natürlich so wie er ist, aber sei doch mal ehrlich: Mehr Ausgeglichenheit sorgt für weit interessantere Spiele. Wenn ich an Gegner wie Island denke, Finnland, das waren schon sehr biedere Mannschaften. Deshalb, und nur deshalb hoffe ich, dass es möglichst schnell mehr Mannschaften gibt, die den Top 3 Paroli bieten können. Einseitigkeit hat noch keinem Sport gut getan. Die Deutschen Damen freilich können dafür nichts. Sie sind so gut wie sie eben sind.

    Ich habe lange Zeit Junioren gepfiffen, ganz unten durften auch Mädchen mittun. Das war noch richtig lustig und entspannt. Es sind die Eltern in diesen Kategorien, die mühsam sein können. Die Jungs und Mädels selber, in den E- Junioren sind problemlos.

  3. #3
    Internationale Klasse Avatar von strigletti
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    @Steffen: Ein wunderbares Plädoyer für den Frauenfussball; dem ich mich übrigens gerne anschliesse.

    Eins möchte ich aber noch anfügen, da es mir persönlich sehr wichtig erscheint: Frauenfussball hat für mich inzwischen seine ganz eigene Qualität und glücklicherweise auch seine eigene Identität entwickelt; der Vergleich zum Männerfussball ist für mich daher nur begrenzt sinnvoll. Denn da sind 11 Frauen in der Mannschaft und das heisst auch, da wird 11mal anderst gedacht und 11mal anderst gefühlt. Dieses 11mal anderst heisst aber, dass Frauen ihr eigenes Spiel entwickeln müssen, denn sonst müssen sie sich selbst verleugnen und Frauenfussball wäre eine Spiel ohne Identität und eine "schwache" Kopie des Männerfussballs.

    Nun aber zum Finale, das ja auch schon sehr treffend analysiert wurde. Eins ist mir dabei aber aufgefallen; wir sind in einem Torwartforum und kein Wort zu den Torhüterinnen

    Nadine Angerer kann man eigentlich nicht bewerten, da sie im Grunde nichts zu halten hatte und bei den Gegentoren machtlos war. Tja und die englische Torhüterin? Böse Zungen würden sagen, die handelte in bester englischer Torhütertradition; da ich heute aber in "gnädiger Siegesfeierlaune" bin, sage ich einfach, sie hat gestern einen rabenschwarzen Tag erwischt und ganz viel Pech gehabt
    Geändert von strigletti (11.09.2009 um 18:25 Uhr)
    Stell dir vor, du gehst in dich - und keiner ist da

    Wer glaubt es reicht, wenn man bis zum Umfallen kämpft irrt sich...kämpfe darum Aufzustehen!!!

  4. #4
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    Vielen Dank, Steffen, für diesen tollen Beitrag. Ich komme mir schon fast lächerlich vor, wenn ich ständig bei deinen Beiträgen ins Lächeln oder Grinsen komme und dann dies im Forum kundtun muss.
    Ein Plädoyer - ich hoffe nicht, dass es eines war, denn hier steht niemand zur Anklage.
    Strigletti, du und Steffen - Ihr habt es beide sehr treffend formuliert. Der Frauenfußball ist ein eigener Sport, der eben eine eigene Identität entwickelt. Es ist einfach keine Schablone, die man auflegen und nachzeichnen kann - zum Glück. Diese Diskussionen kennen wir vom Männer- & Frauenvolleyball nicht, dennoch unterscheiden sich diese beiden Sportartengeschwister auch deutlich. Ich denke, dass es einfach an der Popularität des Nationalsports Fußball liegt, dass man gleich sein weibliches Pendant an diesem Maßstab messen muss. Und ja, es ist so verdammt war, dass Geld vieles an diesem Sport vernichtet. Diese unverfälschte Schönheit bietet der Frauenfußball eben noch. Aber traurig ist es auch, dass es im Alltag oft eines Mannes bedarf, der diese Worte ausspricht, da einer Anhängerin leider in manchen festgefahrenen Kreisen keine Beachtung geschenkt wird (damit meine ich nicht dieses Forum). Nocheinmal danke dafür.

    Nun einmal zu den Torhüterleistungen:
    Bezüglich Nadine Angerer lässt sich wirklich nicht viel sagen, hatte sie doch einen mehr oder weniger beschäftigungslosen Tag. Die Gegentore waren für sie nicht erreichbar.
    Zu ihrer Kollegin Rachel Brown... nun ja, sie hat mir auch manche Rätsel aufgegeben, weil ein paar dieser Tore schon haltbar schienen.
    "Bangerang"

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  5. #5
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    Zitat Zitat von strigletti Beitrag anzeigen
    Nun aber zum Finale, das ja auch schon sehr treffend analysiert wurde. Eins ist mir dabei aber aufgefallen; wir sind in einem Torwartforum und kein Wort zu den Torhüterinnen
    Hm, naja, wir stehen ja im Fussballtor. Na dann will ich mal und werde wohl alsbald mit Bananen beworfen...

    Insgesamt gibt es halt schon immer wieder eine Berg und Talfahrt bei den Damen in den Toren. Man kriegt ab und an das Gefühl "mal geht's gut, mal nicht". Eine gute Torhüterin zu finden ist sicher wesentlich schwieriger als bei den Männern. Die Deutsche Torhüterin ist sicher eine der besten. Die Amis haben auch meist recht gute Torwärterinnen.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Und just darum lassen wir bitte den Frauenfußball einfach so wie er ist, unverfälscht und rein. Da gibt es keine Millionäre, satt vom Leben. Das sind Emotionen noch echt und rein, weil da jeder morgen wie ich wieder einem Job nachgeht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Da ist ein Star noch ein Star, weil er Charmé, Charisma und Spielimpulse hat, und nicht weil er 35 Millionen Euro Ablöse gekostet hat und 4 Millionen Euro verdient.
    Die Mädels sind noch am Boden, die Fußballer (!!) haben diesen doch schon lange verlassen, und man fragt sich oft zurecht, warum ein Spieler Millionen verdient, und dann auf dem Platz für Langeweile sorgt...
    Bei den Mädels, da ist das alles noch echt, nicht durch Geld in eine verkehrte Welt verwandelt, di so unreal ist, daß man eigentlich aufhören müsste, mit Fußball.
    Ich freue mich daher für die Frauen, weil hier Fußball noch (be)greifbar und real ist, wo Geld nicht das Spiel bestimmt, sondern noch Mannschaft, Training, Taktik und Aktion das Spiel bestimmt.
    So müßte auch Fußball wieder sein, doch leider greift der Faktor Geld ja schon in den untersten Klasse und wir haben mehr Poser als Spieler auf dem Platz.
    Jawohl Ja! Endlich höre/lese ich das mal von einen männlichen Wesen.

    Zu Englands Torhüterin muss ich sagen, dass sie mir etwas leid tut. Der Spielstand spiegelt denke ich nicht ihren Leistungsstand wieder, aber es wurde ja schon mehrmals geschrieben, als die Engländerinnen aufgaben, hatte Deutschland einfach freies Spiel (von den Fouls mal abgesehen).
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Doro Beitrag anzeigen
    Zu Englands Torhüterin muss ich sagen, dass sie mir etwas leid tut. Der Spielstand spiegelt denke ich nicht ihren Leistungsstand wieder, aber es wurde ja schon mehrmals geschrieben, als die Engländerinnen aufgaben, hatte Deutschland einfach freies Spiel (von den Fouls mal abgesehen).
    Direkte Fehler hat sie nicht gemacht, aber dennoch hatten einige der deutschen Tore einen äußerst faden Beigeschmack...
    "Bangerang"

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  8. #8
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    Zitat Zitat von Believer Beitrag anzeigen
    Direkte Fehler hat sie nicht gemacht, aber dennoch hatten einige der deutschen Tore einen äußerst faden Beigeschmack...
    Dem stimme ich zu, ich meinte mit meinem Beitrag, dass sie denke ich besser halten kann als sie es getan hat. Mir schien es, besonders bei einem der letzten Tore, ich glaube es war das 5:2, dass sie den Ball noch hätte erreichen können.
    Fliegen ist der Versuch, sich auf den Boden zu werfen und nicht zu treffen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Doro Beitrag anzeigen
    Dem stimme ich zu, ich meinte mit meinem Beitrag, dass sie denke ich besser halten kann als sie es getan hat. Mir schien es, besonders bei einem der letzten Tore, ich glaube es war das 5:2, dass sie den Ball noch hätte erreichen können.
    Ja, dieses Gefühl hatte ich beim 4:2 und 5:2 auch. Die Perspektive mag da ein wenig täuschen, aber ich habe es mir nochmal frontal angesehen und wenn man auch sieht, wo der Ball im Netz einschlägt, dann kann man da schon seine Schlüsse ziehen. Bitter ist es natürlich für sie, da sie ein sehr gutes Turnier gespielt und die Spiele über sehr souverän gewirkt hat.
    "Bangerang"

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