So, es ist jetzt gut eine Woche her, dass torwart.de unsere Stellungnahme in Form eines Offenes Briefes veröffentlicht hat. Im schnelllebigen Mediengeschäft ist es somit an der Zeit ein Fazit zu ziehen und kritisch zu hinterfragen, was es gebracht hat.
Ich sehe das Ergebnis sehr gespalten, denn das grosse Medienecho blieb aus. Mich wundert das nicht allzusehr, denn die sportliche Berichterstattung war letzten Donnerstag bereits voll auf das WM-Quali-Spiel gegen Russland ausgerichtet und im Grunde hat sich niemand mehr für die Schlagzeilen vom letzten Wochenende interessiert. Dies ist ein völlig normaler Vorgang und wir waren schlicht und einfach zu spät. Hinzu kommt ein Fehler, den ich beim Schreiben gemacht habe. Die Kritik hätte sich konkret an die Bild-Zeitung richten müssen und diese hätte der Adressat für den Offenen Brief sein müssen. Das war meinerseits etwas zu allgemein formuliert und insofern konnten wir kaum Unterstützung von anderen Medien bekommen. Hier lag bereits im Ansatz ein Missverständnis vor, da unsere Stellungnahme sich als Unterstützung für Sascha Burchert verstand und nicht als Angriff auf die Bild.
Von daher sind wir da ganz klar gescheitert, auch wenn es namhafte Journalisten gibt, die unsere Aktion trotzdem gut fanden.
Deswegen kam dann der Umstieg auf "Guerilla-PR", sprich der Versuch den Offenen Brief auf Internetplattformen zu plazieren. Dieser Versuch war, wenn auch mit einigen Hindernissen, durchaus erfolgreich und wenn man die entsprechenden Kommentare dazu liest, haben wir dort fast überall ein positives Echo auf unsere Aktion bekommen.
Zur Vervollständigung der Analyse wäre es interessant zu wissen, ob es bei torwart.de Reaktionen gibt, die mir natürlich ebenso wenig bekannt sind, wie die Zugriffszahlen auf die Webseite.
In einem Satz lautet mein Fazit: In der Sache haben wir nichts erreicht, aber wir haben an Image und Bekanntheitsgrad gewonnen. Oder anderst ausgedrückt: Spiel verloren, aber super gehalten.
Dieser Imagegewinn ist wichtig, denn sollten wir wieder mal auf die Idee kommen, uns zu Wort zu melden, dann haben wir mehr Multiplikatoren. Nur eins sollten wir uns auch merken: Wir müssen schneller und damit aktueller sein.
Für den ersten Versuch, ist das Ganze trotz aller Mängel positiv zu sehen und wenn wir aus den angesprochenen Fehlern lernen, können wir in der Zukunft einiges erreichen.
Jetzt bin ich auf eure Meinung und natürlich auf die von torwart.de gespannt.