Zitat Zitat von Mondy Beitrag anzeigen
ich erinnere in diesem Zusammenhang auch nochmal an die Situationen mit Asamoah vor nicht allzulanger Zeit.
Vorsicht, Mondy! Ich habe das nicht umsonst so zurückhaltend geschrieben. Denn es stand Aussage gegen Aussage. Das Urteil wurde dann gesprochen, weil Weidenfeller nur für eine Aussage belangt wurde, die "herabwürdigend und verunglimpfend" (Zitat der Urteilsbegründung) war, nicht aber für eine "rassistische". Offenbar soll Weidenfeller die Begriffe "Schwules Schwein" oder "Schwabbelschwein" zugegeben haben. Und das Szenario hat einen sehr faden Beigeschmack, weil es nicht dazu passt, wie extrem Asamoah sofort auf die Beleidigung reagiert hat.

Die Folgen wäre weitreichend gewesen: Weidenfeller wäre für den BvB als Angestellter nicht mehr haltbar gewesen. Eine rassistische Beleidigung gegen einen Schalker Spieler hätte die seit ein paar Jahren eh schon extrem gefährliche Lage zwischen Schalke und dem BvB explodieren lassen. Für Leute, die sich mit dem Hooliganism und der Fanszene der 70er bis 80er Jahre auskennen bzw. mit den politischen Ströhmungen der Ultra-Bewegungen, kommt diesbezüglich noch ein weiterer Aspekt hinzu: die "Borussen-Front" (und heute einige in dieser Tradition nach rechts tendierende Ultras des BvB) standen einer traditionell eher linksorientierten Schalker "Gelsenszene" gegenüber. Das hat innerhalb gewisser Kreise der Fangruppierungen auch heute noch Relevanz. So darf man der S04-Fanszene neben der des FC St. Pauli den nachhaltigsten und erfolgreichsten Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen in Stadien und innerhalb der Fans zusprechen. Hier ist der S04 erwiesener- und ausgezeichneterweise vorbildlich.

Wie auch immer: Wenn man alle Hintergründe beleuchtet, dann könnte man zum Schluss kommen, dass damals ein Sportgerichtsurteil gegen Weidenfeller ergangen ist, dass "politische" Züge hatte. Denn es wirft Fragen auf: Z.B. die, warum Weidenfeller sich überhaupt gezwungen sah, eine Beleidugung zuzugeben, wo doch Aussage gegen Aussage stand... Aber zu beweisen war und ist eine rassistische Beleidigung nicht.


Ansonsten ist es doch beruhigend zu lesen, dass viele den gleichen Eindruck gewonnen haben bei der Geschichte mit Podolski!