Als Vorjahreszweiter und bei allen Konkurrenten als Topfavorit gehandelt, stehen wir nach 13. Spieltagen als virtuell 13. in einer 16er-Liga ziemlich bescheiden da. Einen Spitznamen haben wir auch schon: "Schalke der Kreisliga". 15 Punkte sind es bis Platz eins und 13 bis Platz drei, der nach Stand der Dinge Relegation bedeuten würde. Dort steht eine Mannschaft, die wohl irgendwann einbrechen wird, denn da gehen im Winter die drei wichtigsten Leute in höhere Ligen. Also müssen wir uns nach oben am Vierten orientieren, der acht Punkte vor uns steht. Das wäre schon machbar. Aber zwei Ligen höher kann ja noch viel passieren, so dass das nur blanke Theorie ist.
In den letzten fünf Spielen haben wir zehn Punkte geholt und dachten, wir würden jetzt die Kurve bekommen. An den Kommentaren in unserem Kreis-Forum merkte man schon, dass ein paar Mannschaften weiter oben anfingen, sich eine Menge Gedanken über uns zu machen. Die Sorgen konnten wir höchstselbst zerstreuen: Vergangenen Sonntag kam dann aber nach drei Siegen in Folge ein unerklärlicher Einbruch und Rückfall in die Form der ersten Spiele.
Wir werden nicht den Fehler machen, wir letztes Jahr Hertha in die falsche Richtung zu denken. Erstmal müssen wir in einer unglaublich ausgeglichenen Liga, in der nur der Letzte Kanonenfutter ist und wirklich jeder jeden schlagen kann, die bestimmt notwendigen 32 bis 33 Punkte holen, um sicher drin zu bleiben. Und wenn wir die haben, atme ich erstmal kräftig durch, bevor ich mir anschaue, wie viele Spieltage es noch sind und wie groß der Abstand nach oben ist.
In einer verunsicherten Truppe hatte ich so viele 1gegen1-Situationen wie in der gesamten vergangenen Saison. Ich würde selbstbewusst sagen, dass ich eine gute Saison spiele, in der ich nur ein Gegentor verschuldet habe, als ich einen Ball weit außerhalb des 16ers ablaufe und ihn einem Gegenspieler in die Füße schiebe. Sonst ist das schon gut. Nach eher solidem Beginn, als ich keine Fehler machte, aber auch keine richtig schwierigen Situationen klären konnte, bin ich jetzt extrem gut drauf. Vom Lob der Gegner kann ich mir in einem Mannschaftssport allerdings nichts kaufen. Ich sehe mich als Torwart auch viel zu sehr als Teil des Teams, um mich in Schuldzuweisungen zu ergehen.
Die Winterpause wird kurz, auch wenn wir in Bonn erst nach Karneval wieder Spiele haben. Wir haben ja eine Menge Arbeit vor uns... Der Kunstrasen wird uns bei einem Winter wie letztes Jahr auch nicht helfen, aber bei "normalen" deutschen Witterungsverhälnissen und Temperaturen doch Vorteile bringen in der Vorbereitung. Ich bin seit einigen Jahren unangefochten die Nr. 1 und habe jetzt über 60 Pflichtspiele am Stück absolvieren können. Wir haben zwar noch drei Spiele vor der Brust. Doch vielleicht sollte ich abseits der sportlichen Situation der Mannschaft dankbar auf mein fußballerisches Jahr 2010 zurückzublicken, wenn ich auch diese Spiele ohne Verletzung hinter mich gebracht haben sollte. Womöglich können wir uns ein bisschen absetzen bis Weihnachten. Das würde ein bisschen beruhigend wirken.
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