Ich gehe sogar schwer davon aus, dass öffentliche Darstellung und interne Ansprache sich voneinander unterscheiden. Es wäre allerdings mal angebracht, die Strategie in der Öffentlichkeitsarbeitzu überdenken. Wenn intern kritischer miteinander umgegangen wird, sollte der DFB und die N11-Verantwortlichen das ab und an auch durchblicken lassen. Ansonsten sollte man die Aussagen von Kahn etwas differenzierter betrachten, als das hier der Fall ist:
Recht hat er, wenn er sagt, dass Qualität, Umsetzung in Erfolg und der grundsätzliche Anspruch ein anderer sein muss, als bei einem 1:3 gegen Argentinien noch gut ausgesehen zu haben. Die Geilheit auf Erfolg steht hinter einem ständigen "wir entwickeln uns" zurück. Das ist sicherlich eine berechtigte Kritik. Allerdings sollte er sich zurückhaltender äußern, denn in der N11 hat er auch nichts Entscheidendes gerissen, sogar maßgeblich zur Final-Niederlage 2002 beigetragen, selbst wenn er seinen Anteil daran hatte, überhaupt so weit gekommen zu sein. Fakt ist, dass wir eine höhere Qualität haben als zu seiner Zeit. Doch beim Thema N11 hat er Bierhoff einen Elfer aufgelegt, den er souverän verwandelt hat. Da war Kahns Reaktion und die Frage nach dem "Niveau" doch etwas dünnhäutig. Er hat den Charakter der Spieler angegriffen und Bierhoff hat als Vorgesetzter der Spieler entsprechend reagiert. Intern geht das - wie gesagt - hoffentlich anders zur Sache.