Hann,
das ist doch kein Ding. Bei Dir sieht man viele alte Bewegungsmuster. Ich bin nun mal jemand, der da viel Toleranz mitbringt, weil ich die alten Zeit kenne und der Meinung bin: Ein Oliver Kahn ist rückwärts umgekippt - anstelle vorwärts in den Ball, auch ein Jens Lehmann, Oliver Reck, Peter Schmeichel, Toni Schumacher haben es so gemacht. Welttürhüter wie Iker Casillas, Luigi Buffon und selbst Petr Cech machen es noch heute.
Sind die schlechter, als Torleute, die es nahezu vorbildlich machen? Nee, nicht wirklich!

Meiner Meinung nach verlieren wir in diesem Technikgefasel oft aus dem Blick, daß trotz dieser "Fehler" die Torleute gehalten haben, was zu halten war - und ich bin sogar subjektiv so, daß ich sage: Meiner Meinung nach haben die sogar mehr gehalten. Wohl gemerkt, subjektiv und auch ein wenig provokant ausgedrückt!

Somit meckere ich weniger an den Torleuten rum, wie das manch anderer tut... weil ich nie aus den Augen verliere, was ein Hans Leitert mal gesagt hat.
Seine 7 Prinzipien haben mich damals bei den Stuttgarter Kickers schwer beeindruckt, vor allem weil diese wirklich die elementare Basis des Torwartspiels sind. Das ist jenseits Technik, jenseits aller Philosophie schlichtweg eine allgemeine gültige Grundlage.
Das nun das Prinzip "Schnell und aktiv zum Ball" gern übersetzt wird, daß der Torwart schräg winkelverkürzend agieren soll, glaube ich, ist oft nicht haltbar, aber trotzdem geht die Bewegung in den defensiven Aktionen schnell und vor allem aktiv zum Ball. Muss ja. Da hast Du als Torwart keine Zeit für Mätzchen und Geplänkel, da musst Du Gas geben und alles rausholen.
Daher bin ich da toleranter, wie viele andere...
Aber eine saubere Grundstellung, oder ein sauberer Bewegungsauftakt, daß ist schon etwas, worauf ich extrem achte. Und bei Dir ist das zum Teil schon extrem, wie weit nach hinten du kommst, weil dann ein Schuss vor deine Füße für Dich unerreichbar werden werden würde, weil deine Hände da nicht mehr hinkommen und Bälle seitlich von Dir nur hinter deinen Füßen geholt werden könnten.
Trainiere daher das Spurten und Stoppen... also spurten, kleine schnelle Schritte, extrem hohe Frequenz, bremsen, Gewichtsverlagerung runter und rückwärts, reinstemmen und mit ebenso kurzen Stemschritten und hoher Frequenz stoppen, dann aber so rasch es geht in eine saubere Grundstellung kommen, mit Gewicht nach vorn.
Springe über Hürden, verschiedene Höhen, schneller und langsamer, aber nach jedem Aufkommmen gehe in die Grundstellung. Balanciere auf dem Schwebebalken oder einem Bordstein, seitlich, gehe immer wieder rasch in die Grundstellung... Springe auf eine erhöhte Kante direkt in die Grundstellung....