Vielleicht verstehen wir unter "Wiederholen" etwas anderes? Um jegliche Mißverständnisse auszuräumen möchte ich sagen, das ich unter "monotones Wiederholen" ein Torwarttraining verstehe, bei der der TW-Trainer die "Ballmaschine" spielt, dazu eine "Ballbaterie" an der Strafraumgrenze plaziert und in kurzer Frequenz diese Batterie aufs Tor abfeuert, ohne dabei dem Torwart in irgendeiner Weise beim Erlernen und Verfeinern von technischen Bewegungsabläufen oder taktischem Positionsspiel zu unterstützen, weil das nach seiner Meinung der Job des Keepers ist, seine richtigen Schlüsse fürs kommende Spiel daraus zu ziehen. Jedes Gegentor wird in die Kategorie: "haltbar/unhaltbar" eingeteilt. Eine Begründung findet entweder gar nicht oder sehr eingeschränkt statt. Der Torwart hat auch nicht zu fragen, warum eine Technik wie oft wiederholt werden soll
Ein TW-Training ohne einen respekt- und vertrauensvollen Dialog zwischen Torwart und seinem TW-Trainer stelle ich mir schwierig vor? Denn der Keeper braucht neben einer guten technisch, taktischen Ausbildung eine Unterstützung im mentalen Bereich. Dazu gehört ein Feedback sowie die Motivationssteigerungshilfen, um ihn über sich hinaus wachsen zu lassen.
Klar hat man den klassischen Torwart gern als "kuriosen Charakter" dargestellt, der Tabak schnupft (Toni Schumacher), Enten im Flug fangen will (Sepp Maier) und wenn du ganz viel von allem haben willst, dann schau doch mal bei Uli Stein nach.
"Den Ball begreifen lernen" heißt für mich nicht nur die unterschiedlichen technischen Ballkontakt-Möglichkeiten zu trainieren, sondern seinem Torwart dabei zu erklären, wann eine Technik taktisch Vor- und Nachteile mit sich bringt. Dazu gehört für mich ein abwechselungsreiches TW-Training dazu, um siutative Unterschiede heraus zu arbeiten.
Damit ich den Torwart gar nicht erst zum "Spekulieren" verleite, sollte man jede Situation ein wenig anders gestalten. Der TW soll sich ganz auf die Situation konzentrieren. Denn nur so kann er im Spiel blitzschnell den ballnahen Raum "scannen", sich für einen Bewegungsablauf "entscheiden", sie mit der für diese Situation am nähsten erlernten Technik "ausführen" und das Ergebnis der Aktion "abspeichern".
Hab mal dazu ein paar Fragen:
1. Kann man situatives Verhalten durch monotones Wiederholen von TW-Techniken erreichen?
2. Werden aus vielen Wiederholungen der Ballkontakte automatisch auch "gute" Ballkontakte?
3. Hört der TW irgendwann auf, sich situativ verbessern zu wollen oder erst, wenn er seine Fussball- und Torwarthandschuhe an den Nagel hängt?
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