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Nur kann ich verschiedene Standpunkte nicht nachvollziehen und die Diskussion würde sich weiter hoffnungslos in zwei Lager spalten, deswegen macht es einfach keinen Sinn.
Wenn hier zwei Standpunkte bestehen, dann hat das nichts mit Lagerdenken zu tun, sondern lediglich damit, dass es verschiedene Auffassungen gibt; ein ganz normaler Vorgang, denn gäbe es immer und überall nur einen Standpunkt, könnte man erstens das Forum wegen Sinnlosigkeit schliessen und zweitens würde sich der Sport nie weiterentwickeln.

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Diese aggressiv geführten Antworten bieten keinerlei Spielraum, um argumentativ eine sachlich geführte Diskussion fortzuführen.
Dann bring doch einfach sachlich nachvollziehbare, stichhaltige Argumente, die deine Meinung untermauern. Beispiel: Du führst einen Ball mit einer Geschwindigkeit von 100km/h an, aber dann kommt nichts konkretes hinterher, sondern nur der vage Verweis auf irgendeine Berechnung. Wie sieht diese Berechnung konkret aus? An welchem Punkt hat der Ball welche Geschwindigkeit, welche Flugbahn legst du zugrunde, wo ist die exakte Position und Entfernung des Balles zum Tor beim Beginn der Beschleunigung, wo genau befindet sich der Torhüter in Relation und Entfernung zum Tor und Abschußpunkt des Balles, welche Reichweite hat der Torhüter, welche Antizipations- und Entscheidungszeit legst du beim Torhüter zugrunde? Da ist nur mal der wesentlichste Teil der Berechnung (z.b. fehlen sämtliche Umgebungseinflüsse auf den Ball und die exakten eigenschaften des Balles selbst) zugrundegelegt, um überhaupt mal zu wissen, wann der Ball wo ist und welche Aktion der Torwart dann ausführen müsste, um diesen zu erreichen.

Wir haben gute Gründe um soweit als möglich auf derartige "Berechnungen" zu verzichten; sie sind meist nicht sinnvoll, denn unser Auftrag ist Bälle zu halten und nicht Gründe dafür zu finden, warum Bälle nicht haltbar sind. Würden wir das nämlich tun, hätte das nichts mehr mit einer Fehleranalyse zu tun, die der Verbesserung unserer Leistung dient, sondern damit, dass wir bestimmte Bälle von vorneherein verloren geben. Und dies steht in eklatantem Widerspruch zu unserer ureigensten Aufgabe, nämlich Tore zu verhindern. Diese innere Einstellung ist die Basis des Torwart-Jobs und du hast bereits gemerkt, auf welchen Widerstand du triffst, wenn du gewissermaßen an den "Grundpfeilern unseres Torwartdaseins" rüttelst; noch dazu, mit - wie gerade geschildert - äusserst inhaltsschwachen Begründungen.

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Diese polemische Aussage entbehrt sich schon jeglicher Glaubwürdigkeit. Ich habe nie behauptet, dass man mit einem Adrenalinschub 2 Meter weiter springen könne, sondern dass man durch den fehlenden Adrenalinschub nicht zur Maximalform auflaufen kann und manche sogenannten 'Unhaltbaren' deswegen in einer 'laschen' Trainingssituation nicht halten kann, welche man im Spiel mit den im Training fehlenden zwei Zentimetern doch noch um den Pfosten lenken kann . Nichts anderes habe ich gemeint und wer da irgendwelche zwei Meter weiten und fünf Meter hohen Sprünge reininterpretiert - bitte sehr.
Adrenalin muss nicht unbedingt leistungsfördernd wirken, es kann auch genau das Gegenteil eintreten. Deswegen kann auch der umgekehrte Fall eintreten; viele Torleute halten im Training wesentlich besser als im Spiel.

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Meine Auffassung:
Wer sich nicht nach jedem gefangenen Tor fragt, ob der Ball haltbar gewesen wäre und daraus folgernd Rückschlüsse für eine nächste, ähnliche Situation ziehen kann (was man hätte besser machen können, wie man zu dem Ball stand, wie man sich hätte bewegen können usw.), der macht meiner Meinung nach was falsch. Jedes Gegentor als gottgegeben anzusehen nach dem Motto: "Puh, ich hab ihn nicht gehalten, was solls!" - sorry, ich finde da macht man es sich ein bisschen leicht. Kritisches Hinterfragen seiner eigenen Leistung gehört absolut dazu und wenn man zu dem Schluss kommt, dass man einen essenziellen Fehler begangen hat: Bitte, dann darf man sich auch einen Vorwurf machen.
Die Fehleranalyse ist das A und O der Fortentwicklung, auch für einen Torwart. Niemand wird (hoffentlich) ernsthaft einen Gegentreffer als gottgegeben hinnehmen; es sei denn er versucht den Ball mittels naturwissenschaftlicher Berechnungen als unhaltbar zu deklarieren. Denn die naturwissenschaftlichen Gesetze, denen alles, einschliesslich Bällen und Torhüter unterliegt, sind genau diese gottgegebenen Fakten.

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Alles was jenseits des Sechzehners aufs Tor kommt halte ich sehr wohl ohne Spekulieren für absolut haltbar, innerhalb des Sechzehners erachte ich das Antizipieren als einzige Möglichkeit, hart und platziert geschossene Bälle zu halten. Punkt.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz: Spekulieren und Antizipieren sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich garantiere dir, dass du ohne die Fähigkeit der Anitizipation nicht einmal in der Lage wärst einen Ball zu halten, der von der Mittellinie aus geschossen wird. Wie also meinst du das?

Ich freu mich auf eine interessante Diskussion