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Thema: Probleme beim Hechten und generell beim Werfen

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  1. #1
    Freizeitkeeper
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    Also mein TWT ist selber Torwart und er achtet schon drauf das wir alles gescheit machen, leider sieht es für mich momentan so aus als lege er nicht viel wert darauf das ich fit werde. Die ersten Übungen die er mit mir macht macht er solange bis ich fast erschöpft bin. Dann kann ich zwar pause machen aber ein lob ist nicht zu erwarten, egal wie gut ich die Übungen auch mache. Der andere Torwart wird für jeden Mist gelobt. Zum Beispiel im Spiel, ein pass in die Tiefe kommt Torwart ist 2 meter vor dem 16 stopt den Ball aber nicht sondern dricht hin mit voller Wucht ins aus. Die Gegnerischen spieler waren aber noch weit weg so dass er nur zurücklaufen muss und den Ball einfach aufnehmen kann. Da kommen dann rufe wie Super gemacht, so wollen wir das sehen. Andere Situation, Eckball, Torwart auf der Linie Ball kommt in den 5 Meterraum Torwart kommt aber nicht raus sondern bleibt stehen und parriert den drauffolgenden kopfball mit mehr Glück wie verstand. Hätte ich das in der Situation gemacht hätte er mir den Kopf abgerissen.

    Also kann ich nicht erwarten das es sich die zeit nimmt um mit mir die Grundlagen nochmal durchzugehen. Er legt wert auf kondition und die ist bei mir momentan im keller, was aber auch durch meine Dauermedikamente kommt.

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Flop,
    ohne dich näher zu kennen, fangen wir doch mal ein wenig an, denn im Gegensatz zu vielen hier ist das was Du beschreibst für mich persönlich nicht neu noch ist es für mich unbekannt. Das Gegenteil ist der Fall, und bei mir ist es noch schlimmer: Ich bin heute der Torwarttrainer. Wenn ich also im Tor stehe regt mich jeder Stellungsfehler auf, es wühlt mich innerlich auf, daß ich nicht mehr runter komme, daß dies nicht stimmt und das nicht passt, weil ich einen Maßstab an mich anlege, an dem sich die Torleute, mit denen ich Arbeite messen lassen müssen - und diesen kann ich nach über 16 Jahren ohne Training mal gar nicht erfüllen.
    Trotzdem: Ich gehe auf die Torwarttrainer Vorbildungen, hänge mich rein. Ich stelle auch dort fest, daß ich nicht gut bin, aber mal einen oder zwei, vielleicht auch drei raushechten geht dann immer noch und wenn man sich meine Bilder ansieht, kann man das sogar noch sehen.
    Nein, die Katze bin ich nicht mehr, eher das fliegende Nilpferd..
    Trotzdem: Wenn dann eine Bewegung funktioniert, glaub mir: Es ist toll, vor allem wenn man mit Endorphinen vollgepumpt ist, und dann leicht "Lebensmüde" beweist, daß man mit der richtigen Technik auch auf Asphalt hechten kann, ohne Klamotten kaputt oder blaue Flecken. Das liegt nicht am Speck, daß liegt am runden Bewegungsablauf der Fallschule.
    Leider aber nutzt das nichts, es immer mal wieder zu machen und zu können, weil man da Zeit hat, Focus hat... im Training ist das ganz anders. Der Stürmer will nicht das du fliegst, Du tauchst oder sonst was, der will knipsen, das Ding versenken, Dir einen reinmachen, dich ausguggen, die Kirsche reinballern, die Kugel ins Netz hämmern...
    Das ist was ganz anderes und wo es oben noch funktioniert, versagt das im Training völlig.

    Daher, für mich ist was Du schreibst nichts absonderliches....


    Zitat Zitat von Flop Beitrag anzeigen
    Nach dieser Pause von 14 jahren habe ich wieder angefangen zu Spielen aber irgendwie scheine ich alles verlernt zu haben.
    Verlernt vielleicht nicht, doch in den 14 Jahren ist viel passiert. Neuerungen sind da, es gibt inzwischen andere Dinge mit denen man den Torwart ärgert. Da gilt es, loszulegen.
    Verlernt hast Du es bestimmt nicht, aber dein Körper hat die Bewegungsmuster nicht mehr so automatisiert, wie noch vor 14 Jahren.
    Also muss man jetzt loslegen, und die Techniken wieder hervor holen. Heute redet alles von diesem und jenem, ich bleibe dabei, daß ein Torwart unheimlich von den Bewegungsmustern zehrt und lebt, die er jahrelang immer und immer wieder einzemetiert bekommen hat.
    Diese Bewegungsmuster sind bei Dir noch vorhanden, aber nicht mehr im aktuellen Programm, daher fällt Dir alles so schwer.
    Das heißt, man muss unten anfangen.
    Sprich: Man versucht nicht zu hechten, und wenn in der Sandgrube. Man muss aber auch mal 10 20 Bälle, so wiedersinnig dies auch erscheinen mag, auf die linke Seite flach spielen. Das Programm hervorkramen und auch gezielt bei der Ermüdung Fehler provozieren. Immer und immer wieder. Denn wenn ich nur 5 bis 6 hochkonzentrierte Würfe im Handball mache, dann werde ich vielleicht damit warm, aber: Verbessern werde ich mich damit nicht. Ich muss bei 5 Würfen 2 Fehler machen, damit eine Korrektur seitens des Körpers einsetzt und gemacht wird.
    Das heißt, ich muss lernen. Lernen tue ich nicht, indem ich etwas 5 mal mache und dann aufhöre, sondern indem ich mich auch mal durch alle Macken und Fehler durchquäle, denn ich muss erst einmal wieder das Muster reinbekommen, welches dann mit Millionen Fehlern als Bewegung zunächst wieder automatisiert werden muss. Das ist alles andere als Perfekt, dauert auch auch. Geht allerdings bei Dir schneller, denn es ist ja etwas da... damit muss man nur die Bewegung durch diese Sache wieder automatisieren und in die aktiven Bewegungsmuterprogramm sozusagen hochholen.
    Erst dann kann ich anfangen, Feinarbeit zu machen, in dem ich korrigiere.
    Das ist in etwa wie bei Kindern, wo ich einfach viel, viel arbeiten muss, um Bewegungmuster, die beim Fussballtorwart nun mal unnatürlicher nicht sein kann, anzugewöhnen und auch zu automatisieren. Ich muss mit Fehlern erst einmal leben, um nach und nach diese zu korrigieren... und ich muss zu teil auch wirklich verstärkt Fehler provozieren, damit einfach hier eine Korrektur in eine bestimmte Richtung erfolg. Zum Teil muss man sogar was völlig falsches machen, damit man das richtige einfacher und leichter herausarbeiten kann, was Bewegungmusterverknüpfungen sind.
    Die Analogismen zu Judo oder anderen systematisierten Kampfsportarten ist sehr ähnlich, wenn auch oft nicht so krass wie bei systematisierten und voll analysierten Bewegungsabläufen wie in der Leichtathletik.

    Daher kann ich dir nur raten: Beginne ganz unten. Beginne mit vielen, vielen Wiederholungen. Beginne vor deinen Füssen, von leicht nach fest, gehe dann immer mehr auf die Körperseiten und auch mehr und mehr in der Distanz, von nah nach fern und in jedem Bereich von leicht zu fest.
    Schinde Dich und deinen Körper und Wiederholungen und Wiederholungen - nur das führt zum Erfolg und macht es besser.
    Schau Dir die Folter an, von Leuten, die nach einem schweren Unfall wieder Laufen lernen (müssen/wollen)... die machen auch nicht nach 2 Minutne Schluss, weil angeblich dann nichts mehr gelernt wird, die bleiben oft Stundenlang drann, durch die Täler der völligen Erschöpfung und Selbstaufgabe bis hin zu einem regelrechten Wahnsinn... und irgendwo dazwischen liegt die richtige Lösung, zeigt aber durchaus plastisch, wie schwer es ist, etwas was man mal toll konnte, wieder neu zu programmieren, insbesondere wenn das alte Program Lückenhaft und voller Fehler ist, also so nicht funktioniert.
    Durch diese Folter geht man als "alter" Torwart jetzt auch.

    Zitat Zitat von Flop Beitrag anzeigen
    Also kann ich nicht erwarten das es sich die zeit nimmt um mit mir die Grundlagen nochmal durchzugehen. Er legt wert auf kondition und die ist bei mir momentan im keller, was aber auch durch meine Dauermedikamente kommt.
    Das ist aber sehr schade, denn diese Grundlagen sind die Basis allen Seins im Tor. Die Grundlagentechniken. Wenn morgen ein Fussballer damit aufhört, Ball Annahme und den Ball gerade aus über 3 Meter zum Mitspieler zu befördern zu üben - Gute Nacht Fussball.
    Warum spielt man denn sonst Gammeleck/Eckchen oder wie es auch sonst genannt wird?
    Warum spielt man 4 gegen 4, anstelle 11 gegen 11?
    Die Grundlagenarbeit steckt immer und überall im Detail, und diese ist für einen Torwart essentiell.
    Beim Aufwärmen meines Torwart spielen wir uns Bälle zu, dann kommen lockere Schüsse auf den Körper um die Arme und Hände zu erwärmen und in Bewegung zu versetzen. Ballgefühl und Ballsicherheit, beginnende Fussarbeit - wichtige kleine Details...
    Dann gehe ich runter und spiele flach vor die Füsse, wobei ich keinen Wert darauf lege, die Perfektion zu haben, alle Bälle genau vor die Füsse zu spielen, sondern durch aus die kleine Streuung hinnehme, weil diese Fehler mich weiter bringen, als auch mein Torwart die gleiche Technik ein wenig variieren muss, was hilft, das Bewegungmuster in Variation auszuführen.
    Dann flach seitlich, beide Seiten je 4 bis 5 Bälle, dann halbhohe Bälle zum Hechten und zum Schluss ein paar Flanken... Wir rufen durchaus damit alle Programmpunkte ab. Einfach damit die Bewegungsmuster in eine Art Zwischenspeicher "geladen" sind und für das Spiel aktuell und sicher abrufbar sind.

    Für Dich gilt daher: Wenn deine Medikamente es zulassen, baue Grundkondition auf, indem Du Laufen gehst, gehe Schwimmen... Bewege Dich einfach im Ausdauerbereich. Du solltest rund 30 bis 45 Minuten am Stück ein Tempo gehen können oder beim Schwimmen diese Zeit ohne Pause im Becken deine Bahnen im gleichen Tempo ziehen.
    Fahrradfahren und Eislaufen geht auch, nur gilt dann hier, verlängere die Zeit auf über eine Stunde, besser 2 Stunden, denn die gleitende Bewegung läßt viel Leerlauf zu, so daß die Ausdauerarbeit hier stockt, und die Zeit verlängert werden muss, um den gleichen Ausdauereffekt zu erhalten.
    Alternativ betreibe Judo, Karate oder eine andere Kampfsportart, um Beweglichkeit, Ganzkörperbezogenes Training und Ausdauerarbeit durch eine völlig andere Sportart zu forcieren.
    Kannst Du also die 45 Minuten Laufen durchhalten, ist deine Ausdauerarbeit abgeschlossen und man kann gezielt Kraft und Technik schulen, wobei man auch hier an Ausdauergrenzen stößt und geht, durchaus auch bewußt. Nicht um die Ausdauer zu steigern, sondern durch die Erschöpfung gezielt z.B. den Muskelaufbau zu fördern, oder bei der Technik durch Erreichen von Fehlerquoten das Programm der automatischen Bewegungsverbesserung zu starten und auch am Laufen zu halten.
    Im Endeffekt ist das Folter, oft sportwissenschaftlich nicht immer "Maintream", aber es ist vertretbar, es ist belegbar - nur eben nicht immer Diskussionsfrei - und es wird dich besser machen.
    Doch dazu muss dein TwT an diesen Grundlagen mit Dir arbeiten, muss diese Grundlagen immer und immer wieder einschleifen und Dich ausführen lassen, damit es Dich weiter bringt.

    Nur so wird das ganze besser...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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