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Thema: Kindgerechtes Torwarttraining

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von chriskurz Beitrag anzeigen
    Ich seh schon Steffen, du bist ziemlich versessen darauf dass die jungen Keeper entweder die richtige Technik lernen oder gar keine..
    Ja! Ich finde, die Grundlagen sind schlicht essentiell. Okay, man muss jetzt nicht so dogmatisch arbeiten, wie das in der Juniorenbundesliga der Fall ist, also das man wirklich auf kleinste Kleinigkeiten achtet... also von wegen bloß vorn stehen, nie auf der Hacke, Abdruckpunkt, Distanz zum Standbein, etc. all dieser Kram... aber man sollte darauf achten, daß eben der Torwart sauber die Hände hinter den Ball führt und nicht von oben auf die Murmel legt, daß die Hände auch bei hohen Bällen hinter dem Ball sind und der nicht seitlich geklatscht gegriffen wird. Darauf achten, daß die Kiddies nicht auf Knie und Ellenbogen fallen... Dann hat man da schon genug zu tun...
    Und das Fallen auf die Ellenbogen ist (leider) weit verbreitet... und keiner korrigiert ist. Selbst Tw Trainer machen es auf Lehrgängen inkorrekt vor und ich frage mich, ob die wirklich wissen, daß es auch schlechte und damit harte Kunstrasen oder Aschplätze gibt....
    Schau ich hingegen mir die jungen Torleute von Schalke an, sehe ich genau diese Punkte 100%ig erfüllt... mache ich es nun richtig, oder bin ich der einzige Trottel, der hier schlicht keine Ahnung hat?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Amateurtorwart Avatar von chriskurz
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Schau ich hingegen mir die jungen Torleute von Schalke an, sehe ich genau diese Punkte 100%ig erfüllt... mache ich es nun richtig, oder bin ich der einzige Trottel, der hier schlicht keine Ahnung hat?
    Hat ja niemand behauptet dass du ein Trottel bist, ich wollte nur ein bisschen sticheln.
    Du weißt dass es bessere und schlechtere TW-Trainer gibt, aber beide Typen haben um den Kids die richtigen Techniken beizubringen "genug zu tun"..
    Leider gibt es nicht genügend qualifizierte Leute um alle Torhüter zu versorgen. Deswegen ist meiner Meinung nach Pflicht eines 1.Mannschaftskeepers das Wissen was er über die Basics hat, mag es noch so begrenzt sein, an die jüngeren weiterzugeben. Und da kann man meiner Meinung nach über eine falsche Falltechnik eines 8-9 jährigen hinwegsehen wenn er das Fangen richtig erlernt hat. Du wirst wahrscheinlich anderer Meinung sein, und ich freue mich wenn du mich mit guten Argumenten vom Gegenteil überzeugen kannst
    Fliegende Menschen!

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von chriskurz Beitrag anzeigen
    Und da kann man meiner Meinung nach über eine falsche Falltechnik eines 8-9 jährigen hinwegsehen wenn er das Fangen richtig erlernt hat. Du wirst wahrscheinlich anderer Meinung sein, und ich freue mich wenn du mich mit guten Argumenten vom Gegenteil überzeugen kannst
    Dann nimm doch mal einen x-beliebigen 8 Jährigen und wirf diesem einen Ball zu. Dir im Lehramt für Sportwissenschaft sollte nun bewußt sein, daß seine Antizipierungsfähigkeit nicht ausreichend ist, sich selbst und die Flugbahn des Balles in Relation zu bringen. Wenn doch, so ist der Prozess in der Entwicklung, aber keinesfalls ausgeprägt, so daß es zu himmelschreienden Fehlern kommt - ein Faktor, der die nicht ausgeprägte Orientierungsfähigkeit des Kindes eigentlich verschlimmert, als verbessert.
    Das sind jetzt mentale Fähigkeiten, die den Prozess das Fangens von Bewegten Objekten auf eine dicke Hürde schieben.

    Jetzt die Technik: Prüfe doch mal bitte, ob die kleinen Hände überhaupt einen sauberen Korbgriff machen könnten... wie schaffe ich es, daß es im Alter klappt, ohne vorher angewandte Techniken stark zu beeinflussen?
    Einem B Jugend Keeper erkläre ich den Korbgriff... das kann ich bei einem F2 Spieler nicht machen.... Kann das der 1. Mannschaftstorwart auch, also diesen Schritt zur methodischen Vermittlung der Technik?
    Ich will damit nichts in Abrede stellen, ich will damit nur aufzeigen: Du musst einfach ein wenig mehr drauf haben. Das kann man lernen, ja, aber der Prozess ist alles andere als - mal eben schnell. Man darf und soll sich damit ruhig beschäftigen. Denn dann wird es das, was es sein soll: Kindgerecht!

    Zitat Zitat von TW-Mentalcoach Beitrag anzeigen
    So kannst du ihm auch schon einmal die "Rolle des Torhüters" näherbringen. Auch wenn sich das was Steffen über Stärken/Schwächen, vormachen, zugeben von "können oder nicht können" im ersten Moment sehr penibel anhört, das ist nicht zu unterschätzen und sollte sehr ernst genommen werden! Bedenke auch die Tatsache, dass dein Sohn alles mitbekommt was du da tust.
    Und genau DAS ist das Schlimme daran. Die Kurzen haben ein verdammt sensibles Gespür für was um diese herum passiert.
    Ich erlebe es ja live mit. Weißte Du was das schlimmste für einen Kleinen ist, wenn er technisch sich auf "Augenhöhe" bewegt und nur nicht zu den "größeren" vereinen eingeladen wird, weil er kleiner ist.
    Denn er merkt, für Körpergröße kann er nichts, aber für seine technischen Fertigkeiten. Da stellt er sich ganz bewußt irgendwann die Frage, warum bei einem Norbert Nachtweih ein Torwart im Tor spielt, der mehr rumfällt, als Bälle hält und eine Technik hat, die einem gruselt... ein anderer Torwart mit besserer Technik aber aufgrund der Größe nicht mal mitmachen darf, um sich zu beweisen.
    Das ist dann der Punkt, wo der Vater dein kleinen in den Armen nehmen muss, schwer und lange trösten muss, weil das für diesen unverständlich ist, daß allein Körpergröße ein Maßstab ist.

    Das geht schon los, wenn man neu im Verein ist und dann der Anruf kommt, ob er nicht mal für die 3. Mannschaft einspringen könnte, weil deren Tw krank ist.
    Er zieht sich in Hektik auf dem Spielfeld um, macht sich warum und das erste was alles meint ist: "Der ist ja voll klein!" Keine Frage, es zieht sich durch alle Altersschichten... Die Belohnung kommt zum Glück nach den Spielen, wenn die Mannschaft dann fragt: "Der ist voll gut, dürfen wir den behalten?" "Aber wir brauchen doch einen guten Torwart!"

    Trotzdem: Wie tröste ich einen Torwart, der im Moment so gut wie gar nicht wächst und bei dem die Ärzte nichts feststellen konnten?
    Es ist im Moment meine Mission... zumal er immer und immer wieder Torleute der anderen Vereine trifft und sieht - und dann technisch oft sich mehr als auf "Augenhöhe" bewegt. Er fragt sich dann immer, ob Größe wirklich das einzige Kriterium ist, wonach die Vereine die Torleute auswählen...

    Schaon daher ist der Begriff "auf Augenhöhe" nicht geschickt gewählt... denn er hat für mich als Trainer nichts mit Größe zu tun.
    Ich kenne daher die Medallie der anderen, negativen Seite ebenso... und die oft lächerlichen Argumente auch.

    Bei Rot Weiß Frankfurt hatte ich mal ein Pummelchen im Tor. Ich fand diesen mit guten Anlagen bestückt und auch eigentlich besser, als alles andere, was damals in der E1-Jugend rumgesprungen ist. Doch keiner wollte Ihn haben, weshalb er dann immer wieder in der E3 sein Dasein fristen durfte, weil die Trainer der E1 diesen nicht mochten. Ich hingegen war der Meinung, daß er ein richtig guter ist, zumal er die Techniken rasch begriff.
    Heute spielt er bei Rot Weiß, unangefochten in der C1... selbst den ehemaligen USA Jugendauswahltorwart, der damals so umworben und propagiert wurde, hat er verdrängt... er ist gewachsen, ist schlank geworden und atheltisch... wie gut wäre er heute, wenn man Ihn damals hätte viel mehr und mit mehr Anspruch spielen lassen?
    Geändert von Steffen (27.09.2012 um 10:13 Uhr) Grund: Aus zwei mach eins
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
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    "Welchen Torwart mag er denn besonders? "

    der kleine ist ein großer fan von fc bayern münchen und manuel neuer,er hat sich den verein und tw selber ausgesucht.
    wir schauen auch u.a.die sportschau und da sage ich auch mal das ein tw mal gute und schlechte zeiten im tor hat und das versteht er auch.
    bei uns im verein gibt es einen jungen und der ist klein und das ist in meinen augen der größte weil er bälle hält,abwehrt,... und wo andere sich eine scheibe ab schneiden können.
    ich will aber nicht nicht schon wieder das thema größe einbringen,aber die kleinen sind auch manchmal die größten!
    was ich schlimm finde wenn eltern die bei einen punktspiel was am sonntag wieder ist die kinder nach einem und bei einem spiel runter machen wenn nicht ganz nach lehrbuch gespielt wird .
    da frage ich mich immer sind die kinder in der bundesliga oder kreisliga?
    die sollen einfach spaß am fussball haben.
    Geändert von elias (27.09.2012 um 19:21 Uhr)

  5. #5
    Amateurtorwart Avatar von chriskurz
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    Steffen ich weiß was du meinst, aber bin trotzdem der Meinung dass man mit den Kleinen ein gewisses Koordinationstraining machen kann. Und auch mit Übungen zur Hand-Auge Koordination, gewisse Grundmuster hervorrufen kannst. Ich habe Torhüter im Kleinfeldbereich gesehen, die sind zusammengezuckt un haben sich fast wie ein Igel zusammengerollt als ein Ball halbhoch aufs Tor kam. Oder ein Torhüter (10 Jahre alt) hat die Hände wie beim "Hampelmann" über dem Kopf zusammengeschlagen um den Ball zu fangen der über ihm zwischen die Arme durch ins Tor flog..
    Um den Kids solche Peinlichkeiten zu ersparen, sollte man durch erfahrene Torhüter gewisse Grundtechniken vermitteln..
    Denn viele Keeper bekommen kein Profi-Torwarttraining, in dem sie alle Techniken beigebracht bekommen, die meisten haben gar kein TW-Training..
    Fliegende Menschen!

  6. #6
    Amateurtorwart Avatar von chriskurz
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Dann nimm doch mal einen x-beliebigen 8 Jährigen und wirf diesem einen Ball zu. Dir im Lehramt für Sportwissenschaft sollte nun bewußt sein, daß seine Antizipierungsfähigkeit nicht ausreichend ist, sich selbst und die Flugbahn des Balles in Relation zu bringen. Wenn doch, so ist der Prozess in der Entwicklung, aber keinesfalls ausgeprägt, so daß es zu himmelschreienden Fehlern kommt - ein Faktor, der die nicht ausgeprägte Orientierungsfähigkeit des Kindes eigentlich verschlimmert, als verbessert.
    Das sind jetzt mentale Fähigkeiten, die den Prozess das Fangens von Bewegten Objekten auf eine dicke Hürde schieben.

    Jetzt die Technik: Prüfe doch mal bitte, ob die kleinen Hände überhaupt einen sauberen Korbgriff machen könnten... wie schaffe ich es, daß es im Alter klappt, ohne vorher angewandte Techniken stark zu beeinflussen?
    Einem B Jugend Keeper erkläre ich den Korbgriff... das kann ich bei einem F2 Spieler nicht machen.... Kann das der 1. Mannschaftstorwart auch, also diesen Schritt zur methodischen Vermittlung der Technik?
    Ich will damit nichts in Abrede stellen, ich will damit nur aufzeigen: Du musst einfach ein wenig mehr drauf haben. Das kann man lernen, ja, aber der Prozess ist alles andere als - mal eben schnell. Man darf und soll sich damit ruhig beschäftigen. Denn dann wird es das, was es sein soll: Kindgerecht!
    Ich weiß nicht ob ich alles richtig verstanden habe, aber ich denke du meinst dass die Kids in dem jungen Alter nicht alle später nötigen Techniken 1:1 umsetzen können. Und deswegen mehr falsch machen, und man Geduld und Zeit braucht um diese richtig zu vermitteln.. Denn vermittelt man diese falsch, hat man später noch mehr Arbeit um falsch verinnerlichte Techniken rauszubekommen.
    Falls das jetzt so richtig ist, meine Gegenfrage: entwickeln die Kids ohne TW-Training nicht ihre eigene Technik?
    Fliegende Menschen!

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