Zitat Zitat von JSG Titan Beitrag anzeigen
@ Nik 1904

Ein gute Beitrag, liest man nicht mehr so oft hier. Ich stimme dir zu, dass Weidenfeller sehr stark provoziert, auch mit vielen kleinen versteckten Aktionen. Das du als Schalker ihn als das Sinnbild der "Lüdenscheider" siehst ist für mich verständlich. Versuchen wir aber uns auf das rein sportliche - die Leistung zu fokussieren =)
Ich möchte es auch hier auf zwei Ebenen ausführen:

1. Er ist für mich Sinnbild eines Spielertypus, den ich "auf den Tod" nicht leiden kann - und zwar weder auf dem Dorfplatz, noch im Profifußball. Ich würde es gerne mit einem Beispiel erklären: Ich hatte letztes Spiel eine Situation, in der ich einen Ball so klar vor der Linie erwischt habe, dass es wirklich soagr jeder neutrale Zuschauer nachher bestätigen konnte. Bei dieser Aktion knallt mir der Kapitän des Gegners mit dem Knie in den Rücken. Ich werfe den Ball ins Toraus, weil ich kaum noch Luft bekomme. Der Spieler geht daraufhin zum Schiedsrichter und sagt, er hätte genau gesehen, dass der Ball im Tor gewesen sei, er hätte ja direkt danebengestanden. Der Schiedsrichter war sich vollkommen sicher, dass es kein Tor war. Daraufhin geht der Typ an mir vorbei, "gibt mir leicht die Schulter" und sagt, ich sei ein A...loch. Als Krönung schreit er danach rum, ich hätte ihn beleidigt und weist seine Mitspieler an, die Ecke normal auszuführen, anstatt den Ball fair zu uns zurückzugeben. Dieser Spielertypus ist Weidenfeller auch. Fußball ist kein Kindergeburtstag, aber mit einem Umgang unter Sportlern hat das nichts mehr zu tun.

2. Wenn man mal in der Öffentlichkeitsarbeit z.B. von Schalke zu tun hatte, dann weiß man, wie ungeheuer brisant das Derby und diese mittlerweile wieder regelrecht hasserfüllte Feindschaft zwischen Dortmund und Schalke ist. Jede Aussage, jedes öffentliches oder theatralisches Verunglimpfen des Gegners führt draußen vor dem Stadion und nach dem Spiel zu einem Pulverfass, das jederzeit mit schrecklichen Auswirkungen explodieren kann. Und trotzdem darf ein Weidenfeller sich insofern und immer wieder verhalten wie die Axt im Walde. So etwas kostet irgendwann einmal den ersten Fan das Leben, denn die Fanarbeit kann gar nicht so viel deeskalieren, was so ein Typ an Sprenkraft aufbaut. Das gilt auch für die Art und Weise, wie der BvB die Geschichte mit Neuer und Großkreutz unter den Teppich kehrte. Man gibt doch den Hohlköpfen unter den Fans (die es in jedem Verein gibt) genau die Argumente an die Hand, mit denen sie ihre Aggressionen begründen. Ich bin mal gepannt, was im Februar passiert, wenn Neuer vor der Südkurve im Tor steht... Dass die Öffentlichkeitsarbeit des BvB hier traditionell vollkommen versagt, ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass Weidenfeller entweder zu dumm ist, die Brisanz seiner Aussagen zu kapieren oder sozio-intellektuell so unterbelichtet ist, dass es ihm wichtiger ist, seine Show durchzuziehen, anstatt sich der Außenwirkung bewusst zu sein und verantwortlicher zu handeln.

Nach dem Spiel Köln gegen Dortmund hätte man Weidenfeller, Sahin und Podolski wegen der gegenseitigen Provokationen und grober Unsportlichkeit jeweils vier Wochen aus dem Verkehr ziehen müssen. Man hätte Sahin, Schmelzer und Großkreutz aus gleichem Grund für vier Wochen sperren müssen. Und hier versagt auch der DFB. Es ist aber nicht Schuld des DFB, dass Weidenfeller so ist wie er ist. Und dieser Typus Spieler wie Weidenfeller ist mir einfach nur zuwider!